Die Planeten im August 2016:
Venus, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun
Highlight: Sternschnuppen
Beobachtungsprotokoll mit Sternkarte zum Download
Die Sonne
Tag | Aufgang | Mittagshöhe | Untergang | Tageslänge |
---|---|---|---|---|
1.8.2016 | 5:49 Uhr (MESZ) | 68° | 21:03 Uhr (MESZ) | 15 Stunden |
31.8.2016 | 6:33 Uhr (MESZ) | 48,6° | 20:07 Uhr (MESZ) | 13,5 Stunden |
Heute (23.11.2024) | 07:46 Uhr | 16:27 Uhr | 8 h 40 min | |
Weitere Sonnenzeiten für ausgewählte Städte in: Deutschland, Österreich, Europa |
Die Sonne wechselt am 10. August vom Sternbild Krebs in das Sternbild Löwe, was sich natürlich nicht beobachten lässt, da die Sonne keinen Blick auf die sie umgebenden Sterne zulässt. Um Mitternacht können wir dafür dann die Sternbilder sehen, die der Sonne genau gegenüberstehen (Steinbock und Wassermann). Daraus lässt sich dann wiederum schließen, in welchem Sternbild die Sonne gerade steht.
Im August stecken wir in Mitteleuropa noch mitten im Sommer. Die Sonne steht hoch am Himmel und schenkt uns 15 Stunden Tageslicht. Doch im Laufe des Monats geht sie täglich ein bißchen später auf und ein bißchen eher unter, die Tage werden kürzer, die Nächte länger. Für Sternenfreunde ist das ganz praktisch, man muss nicht mehr so lange warten, bis die Sterne sichtbar werden.
Der Mond
Mondphase | Datum | im Sternbild | Aufgang | Untergang | |
---|---|---|---|---|---|
Neumond | 02.08.2016 | Krebs | geht mit Sonne auf und unter | ||
Erstes Viertel | 10.08.2016 | Waage | 13:59 Uhr | 00:13 Uhr | |
Vollmond | 18.08.2016 | Steinbock | 20:31 Uhr | 06:10 Uhr | |
Letztes Viertel | 25.08.2016 | Stier | 00:27 Uhr | 14:52 Uhr | |
Daten dem Buch 'Kosmos Himmelsjahr 2016' von Hans-Ulrich Keller entnommen |
Der Mond als Aufsuchhilfe für Planeten
Siehe Kalender
Tipps für die Beobachtung des Mondes gibt es auf den Seiten 'Mond beobachten'.
Tagesaktuelle und vor allem für den individuellen Standort passende Daten und Zeiten liefert der Astrorechner. Dort bekommst du Auf- und Untergangszeiten für Sonne und Mond, die aktuelle Mondphase, den Beleuchtungsgrad und einiges mehr.
Die Planeten im August:
Merkur ist nicht zu sehen
Merkur entfernt sich im August zwar von der Sonne. Dennoch ist er in Mitteleuropa nicht beobachtbar.
Venus als Abendstern
Venus taucht nach langer Abwesenheit endlich wieder am Himmel auf. Wir können sie abends in der Dämmerung für kurze Zeit am westlichen Horizont sehen. Es ist aber unbedingt ein freier Blick auf den westlichen Horizont nötig, da Venus sehr tief steht und kurze Zeit nach ihrem Erscheinen schon wieder verschwindet.
Venus bewegt sich durch das Sternbild Löwe. Am 20. August wechselt sie ins Sternbild Jungfrau, und Ende August überschreitet sie den Himmelsäquator in südlicher Richtung. Da sie sich immer weiter südlich aufhält, geht sie jeden Abend etwas eher unter, zu Monatsbeginn gegen 21:45 Uhr MESZ und gegen Monatsende schon gegen 20:52 Uhr. Eine Beobachtung ist daher derzeit sehr schwierig.
Im Fernrohr ist zu sehen, dass Venus derzeit fast voll beleuchtet ist, also als nahezu rundes Planetenscheibchen erscheint. Am 27. August wandert sie an Jupiter vorbei. Beide Planeten kommen sich bis auf 4 Bogenminuten nahe. Venus wandert dabei oberhalb von Jupiter vorüber. Für die Beobachtung sollte man ein Fernrohr oder Fernglas zu Hilfe nehmen, da Jupiter vom hellen Dämmerungshimmel überstrahlt wird. Die beste Zeit ist gegen 20 Uhr. Dann ist es zwar nicht dunkel genug, aber beide Planeten befinden sich noch knapp über dem westlichen Horizont.
Mars am Abendhimmel
Der rote Planet Mars erscheint bereits in der Abenddämmerung am südlichen Horizont. Er bewegt sich im Laufe des Monats recht schnell durch die Sternbilder Waage, Skorpion (ab dem 2.) und Schlangenträger (ab dem 21.). Seine Bewegung über den Fixsternhintergrund ist gut zu erkennen, wenn man sich seine Position im Vergleich zu den Scherensternen des Skorpion merkt und jeden Abend mit dem Vorabend vergleicht. Mars wandert nämlcih mitten durch die Scheren des Skorpion hindurch. Am 11. und 12. August bekommt Mars Besuch vom Mond, und Saturn ist auch nicht fern (siehe Abbildung).
Am 24. August zieht Mars an Antares vorbei, dem Hauptstern im Skorpion. Dieser verdankt seinen Namen dem Mars (Ant-Ares = Gegen-Mars) und ist farblich beinahe mit Mars zu verwechseln. Zumindest kann man die beiden jetzt im August gut miteinander vergleichen, da sie so nahe beieinander sind. Welcher der beiden nun Mars ist, erkennt man an der Bewegung und an der Helligkeit. Mars ist derzeit noch nah bei der Erde und daher auch recht hell, auf jeden Fall heller als Antares.
Am 25. hat Mars den Saturn eingeholt und zieht (in recht großem Abstand: 4°23'!) unter ihm hindurch. Das sind fast 9 Vollmond-Durchmesser. Die weiter oben beschriebene Begegnung Venus - Jupiter fällt dagegen deutlich knapper aus (0°04'). Das Besondere an der Mars - Saturn - Begegnung in diesem Jahr ist der Ort der Begegnung, denn gleich darunter befindet sich mit Antares ein weiteres orange-rotes Objekt in dieser Gegend des Himmels. Am 24./25. bilden alle drei Objekte eine Linie. Für Hobbyfotografen bietet der August also eine hervorragende Gelegenheit, die Schönheiten des Abendhimmels gemeinsam abzulichten.
Die Marshelligkeit geht im August deutlich zurück (von -0,8mag zu Monatsbeginn auf -0,3mag zum Monatsende), weil sich der Abstand zwischen Erde und Mars stetig vergrößert (wir laufen auf der Innenbahn dem Mars voraus). Auch die Zeit des Untergangs verändert sich im Laufe des Monats. Anfangs geht er gegen 00:30 Uhr unter, am Monatsende bereits gegen 23:15 Uhr.
Jupiter verabschiedet sich vom Abendhimmel
Jupiter ist nur in der ersten Monatshälfte noch freiäugig am Westhorizont zu sehen. Danach kann man ihn bestenfalls mit einem Fernglas in der Abenddämmerung tief am westlichen Horizont ausmachen. Am 27. zieht Venus an Jupiter vorbei, wobei auch hier zumindest ein Fernglas benötigt wird. Venus ist mit -3,8mag recht gut in der Dämmerung zu erkennen, Jupiter mit -1,7mag nicht mehr.
Jupiter hält sich im Sternbild Löwe auf. Er geht zu Monatsbeginn gegen 22:33 Uhr MESZ unter, am Monatsende kurz vor 21 Uhr. Sein Abstand zur Sonne wird immer geringer, weshalb er in den nächsten Wochen nicht mehr beobachtet werden kann. Am 26. September wird er die Sonnenseite wechseln und ab Mitte Oktober dann am Morgenhimmel auftauchen.
Saturn am Abendhimmel
Den Ringplaneten Saturn finden wir am Abend über dem südlichen Horizont. Er befindet sich im Sternbild Schlangenträger. Der am nächsten gelegene helle Stern ist der rötliche Antares im Skorpion (unterhalb von Saturn), außerdem hält sich auch Mars ganz in der Nähe auf. Der Abstand zwischen den beiden Planeten verringert sich von Abend zu Abend, was sich sehr gut mitverfolgen lässt, wenn man sich als Referenzpunkte nahe Sterne aussucht, die ja ihren Ort nicht verändern. Dazu eignen sich die Scherensterne des Skorpion sowie sein Hauptstern Antares.
Am 11. und 12. August kommt es zur Begegnung von zunehmendem Mond und Saturn. Dabei zieht der Mond knapp oberhalb von Saturn vorbei. Wer also ein schönes Fotomotiv sucht, der sollte sich diesen Termin vormerken. Zugleich ist dann auch Sternschnuppenzeit, allerdings erst nach Mitternacht, wenn der Mond vom Himmel abtritt und sein Licht nicht mehr stört. Am 25. August wandert, wie weiter oben schon beschrieben, auch der rote Planet Mars an Saturn vorbei.
Man sollte den August noch dazu nutzen, Saturn und seine Ringe zu beobachten, denn bald ist es mit der guten Sichtbarkeit vorbei. Saturn geht immer früher unter. Zu Monatsbeginn verschwindet er gegen 01:30 Uhr MESZ hinterm Horizont, zu Monatsende schon gegen 23:30 Uhr. Bis zu seinem Untergang hält er sich nahe des Horizontes auf, man braucht also unbedingt freien Blick in Richtung Südwesten.
Uranus fast die ganze Nacht
Uranus hält sich derzeit im Sternbild Fische auf. Er geht Anfang August gegen 23:21 Uhr auf, Ende des Monats gegen 21:23 Uhr. Wer ihn beobachten möchte, sollte nach seinem Aufgang noch mindestens eine Stunde abwarten, bis sich der Planet aus den Dunstschichten über dem Osthorizont befreit hat.
Uranus hat eine Helligkeit von 5,7mag, was gerade noch dem entspricht, was wir mit bloßem Auge wahrnehmen können. Allerdings müssen die Beobachtungsbedingungen dazu passen, wir brauchen einen dunklen Himmel ohne störende irdische (Straßenbeleuchtung usw.) und himmlische (Mond) Lichtquellen.
Neptun die ganze Nacht
Neptun hat eine Helligkeit von nur 7,8mag. Er ist also keinesfalls mit bloßem Auge zu sehen. Man benötigt für seine Sichtung ein Teleskop und genaue Kenntnis seines Aufenthaltsortes. Neptun hat im August einen Abstand von 4333 Millionen Kilometern zur Erde! Entsprechend winzig ist er im Amateurteleskop, Oberflächendetails sind nicht zu erkennen.
Neptun befindet sich im Sternbild Wassermann. Er kommt am 2. September in Opposition zur Sonne, das heißt also, Sonne, Erde und Neptun bilden dann eine Linie. Dabei geht Neptun zu Sonnenuntergang auf und zu Sonnenaufgang unter. Jetzt im August und September ist also die beste Zeit, um Neptun am Himmel zu suchen.
Sternenhimmel im August
Im August nehmen die Sommersternbilder den gesamten Himmel für sich ein. Wenn in der Abenddämmerung nach und nach die Sterne sichtbar werden, finden wir als erstes hoch über unseren Köpfen Wega aus dem Sternbild Leier. Kurze Zeit später sind auch die anderen beiden Sterne des Sommerdreiecks zu sehen, nämlich Deneb aus dem Schwan und Atair aus dem Adler. Mit zunehmender Dunkelheit vervollständigen sich die Sternbilder, denn nun werden auch schwächere Sterne sichtbar.
Ein Blick in Richtung Süden zeigt uns knapp über dem Horizont das Sternbild Schütze, das einer Teekanne ähnlich sieht. Von hier erstreckt sich die Milchstraße über den gesamten Himmel, wobei sich das galaktische Zentrum genau im Sternbild Schütze befindet. Diesen Bereich mit der besonders hohen Sternendichte (den Bulge) und dem Schwarzen Loch in seinem Inneren bekommen wir aber nicht zu sehen, da uns etliche Dunkelwolken den Blick darauf verwehren.
Über Skorpion und Schütze thront im Süden das großflächige Sternbild Schlangenträger mit dem zweiteiligen Bild der Schlange. Hoch oben im Zenit befinden sich die Sternbilder Herkules (ein größeres Sternenviereck) und Drache (kleineres Sternenviereck mit Sternenkette).
Folgen wir mit unserem Blick der Milchstraße vom Schützen aus, kommen wir erst zum Adler und dann zum Schwan. Ihre Hauptsterne Atair (im Adler) und Deneb (im Schwan) bilden zusammen mit Wega aus der Leier das Sommerdreieck. Die Milchstraße zieht weiter durch die zirkumpolaren Sternbilder Kepheus und Cassiopeia und berührt den Perseus am NO-Horizont.
Die zirkumpolaren Sternbilder sind natürlich in jedem Monat beobachtbar. Sie verändern nur ihre Lage am Himmel. Im August sinkt der Große Wagen/Großer Bär und bewegt sich auf den nördlichen Horizont zu. Cassiopeia dagegen, die ihm am Himmel gegenübersteht, steigt auf und findet sich kurz vor der Morgendämmerung über unseren Köpfen wieder. Genau im Norden, knapp über dem Horizont, blinkt und funkelt eifrig ein heller Stern. Das ist Capella aus dem Herbststernbild Fuhrmann. Sie zeigt uns, dass auch der Herbst nicht mehr allzu weit weg ist.
Tipp für den Sommer: Die Milchstraße zieht sich von Süden nach Norden über den gesamten Himmel und ist gut zu sehen, wenn es erst einmal richtig dunkel geworden ist. Sie beherbergt die wichtigsten Sommersternbilder. Wir sehen die Milchstraße als silbrig glitzerndes Band, das die Menschen der Antike für Milch hielten, die die Frau des Göttervaters Zeus, Hera, vergossen haben soll. Erst mit einem Fernglas oder Teleskop löst sich das Band in Abertausende einzelne Sterne auf, die dicht an dicht gedrängt am Himmel stehen. Es ist ein Blick hinein in unsere eigene Galaxie.
Highlight im August: Die Sternschnuppen kommen
Vom 10. bis 14. August ist es wieder soweit: die Sternschnuppen kommen in großer Zahl! Bis zu 100 dieser flüchtigen Gesellen könnten innerhalb einer Stunde am Himmel erscheinen. Dieser auffällige Sternschnuppenstrom ist jedes Jahr im August zu beobachten, da die Erde auf ihrem Weg um die Sonne die ehemalige Bahn des Kometen 109P/Swift-Tuttle kreuzt. Dabei sammelt sie den Staub auf, den der Komet einst verloren hat.
Kommen die Staubteilchen mit der Erdatmosphäre in Berührung, verglühen sie und werden als Leuchtspur am Himmel sichtbar.
Die Sternschnuppen scheinen alle aus Richtung des Sternbildes Perseus zu kommen, weshalb sie auch Perseiden genannt werden.
Die beste Beobachtungszeit ist nach Mitternacht am 11. und 12. August. Mehr über Sternschnuppen erfährst du *hier*.
Die Grafiken dieser Seite wurden mit Hilfe der Planetariumssoftware Stellarium erstellt. Dieses Planetarium für den heimischen PC kann kostenlos heruntergeladen und verwendet werden.