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Mond beobachten 1

Der Mond ist eines der interessantesten Beobachtungsobjekte am Himmel, denn sein Anblick verändert sich tagtäglich. Schon vor Tausenden von Jahren faszinierte er die Menschen. Da er seine Gestalt regelmäßig und vorhersehbar ändert, verwendete man ihn zur Zeiteinteilung. Der Abstand zwischen zwei markanten Mondphasen (z.B. zwischen Halbmond und Vollmond) beträgt fast genau 7 Tage, daraus wurde die Woche. Und zwischen zwei Vollmonden liegen etwa 29 Tage, also ein Monat.

Im Wort 'Monat' steckt sogar noch der Begriff Mond. So ließ sich das Jahr in gleichmäßige Abschnitte einteilen. Allerdings hat ein Mondjahr nur 355 Tage, es fehlen 10 Tage an einem Jahr, also einer vollständigen Runde der Erde um die Sonne. Deshalb richten wir uns bei der Länge eines Jahres an der Sonne aus. Es gibt aber auch heute noch Völker, die nach dem Mondkalender leben, so zum Beispiel islamische Länder.

Der Mond hatte von Anfang an eine große Bedeutung für die Menschheit. Auch heute noch übt er eine große Faszination aus, auch wenn wir wegen der vielen künstlichen Lichtquellen die Lichter des Himmels nicht mehr so beachten und würdigen wie in früheren Zeiten.

Schön dass du auf diese Seite gekommen bist, denn es lohnt sich auf alle Fälle, den Mond zu beobachten. Hier findest du viele Tipps und Hinweise zu den einzelnen Mondphasen (Teil 2), zum Weg des Mondes über den Himmel (Teil 3) und zu seinen interessantesten Oberflächenmerkmalen (Teil 4). Dann bist du fit für deine ersten Beobachtungen.


Wichtige Tipps zur Beobachtung

  • Denke bei der Beobachtung der Mondphasen an die richtige Tageszeit! Mondauf- und -untergangszeiten findest du hier in der aktuellen Monatsübersicht, in der Tageszeitung und in astronomischen Zeitschriften und Jahrbüchern oder auch im Internet.
  • Benutzt du ein Fernglas, dann stütze dich ab, wenn du durchschaust oder verwende ein Stativ, sonst ist das Bild zu verwackelt.
  • Beobachtest du mit Teleskop, dann vergiss nicht, dass das Bild darin auf dem Kopf steht oder seitenverkehrt ist (je nach Typ).
  • Das Mondlicht ist zwar für die Augen nicht schädlich (in die Sonne darf man niemals blicken - Erblindungsgefahr!), aber es blendet doch ganz schön. Deshalb ist es besser, man verwendet bei Beobachtungen mit Teleskop einen Mondfilter, der das grelle Licht etwas dämpft.
  • Denke daran, dass nicht immer alles zu sehen ist. Such dir die passende Modphase aus, wenn du ganz bestimmte Krater finden möchtest.
  • Am deutlichsten und schönsten sind Krater zu sehen, wenn sie gerade vom Terminator überstrichen werden. Nutze diesen Tag!
  • Am klarsten ist das Bild, wenn der Mond hoch am Himmel steht. Steht er knapp über dem Horizont, ist die Luftunruhe recht stark, der Mond wabert und ist im Teleskop nicht scharf zu erkennen.
  • Vollmond AufgangVersuche doch mal, den Vollmondaufgang zu erwischen, er ist absolut sehenswert! Ähnlich wie die Sonne erscheint der Mond dabei zunächst rot. Erst sieht man nur seinen oberen Rand, aber schnell steigt er über den Horizont, wird dabei größer und größer, und seine Farbe verändert sich hin zu orange/braun und dann zu gelb/grau. Außerdem ist er anfangs nicht rund, sondern mehr breit als hoch. Sein Licht muss durch dichtere Luftschichten hindurch und wird dabei verfärbt und verzerrt. Bilder dazu findest du in der Mondgalerie.

Für Mondbeobachtungen ist es gut, einen Mondatlas zur Hand zu haben, damit man auch benennen kann, was man gesehen hat. Im Internet gibt es kostenlos den Virtuellen Mondatlas, den du hier herunterladen kannst: http://ap-i.net/avl/en/start


Beobachtung bei Vollmond

VollmondViele denken, dass der Mond zur Zeit des Vollmondes am besten zu beobachten sei. Das ist ein Irrtum, denn zu dieser Zeit blendet uns das Mondlicht stark.

Durch den senkrechten Einfall der Sonnenstrahlen gibt es an Vollmond keine Schatten. Strukturen auf der Oberfläche sind kaum zu erkennen, einzig die dunklen Flecken sind deutlich zu sehen und einige große Krater.

Eine Besonderheit bei Vollmond sind die Strahlenkränze, die sich um einige Krater herum zeigen. Doch dazu mehr in Teil 4.

Besser: Beobachtung in den Tagen um Halbmond

Will man die Mondoberfläche erkunden, eignen sich die Tage um den Halbmond herum am besten. Der Terminator (das ist die Licht-Schatten-Grenze) streift allmählich über das Terrain und bringt die Strukturen dort besonders gut zur Geltung.

TerminatorDurch die schräg einfallenden Sonnenstrahlen entstehen Schatten an Bergen und Kratern, wodurch sie plastisch hervortreten und für unser Auge gut zu erkennen sind.

Der Terminator überstreicht mit einer Geschwindigkeit von 15 km/h die Mondlandschaft und bringt allmählich Licht in Gebiete, die gerade eben noch im Dunkel verborgen waren. Der Anblick ändert sich, neue Krater und Gebirge tauchen auf oder verschwinden.

Die Beobachtung mit einem Fernglas oder Teleskop bietet also ständig neue Eindrücke. Was es gerade zu sehen gibt, hängt von der aktuellen Mondphase ab. Wie sie entstehen und welche Besonderheiten sie haben, erfährst du nachfolgend auf dieser Seite.


Der Lauf des Mondes um die Erde

Der Mond umrundet die Erde in 27,5 Tagen. Da sich aber gleichzeitig die Erde auch um die Sonne bewegt, muss der Mond dieser Bewegung folgen und benötigt noch weitere zwei Tage, ehe er seinen Mondphasenzyklus vollenden kann.

Von einem Vollmond zum nächsten sind es also 29,5 Tage. Die Mondphasen kommen durch unterschiedliche Beleuchtungsverhältnisse zustande.

Erde und Mond werden beide von der Sonne beschienen. Dabei ist die sonnenzugewandte Seite hell erleuchtet, es ist Tag. Die sonnenabgewandte Seite liegt im Schatten, es ist dunkel, also Nacht.

MondstellungenJe nachdem wo sich der Mond auf seinem Umlauf um die Erde befindet, sehen wir ihn unterschiedlich beleuchtet. In Position 5 zum Beispiel blicken wir auf seine voll beleuchtete Seite, es ist die Zeit des Vollmondes.

In Position 7 können wir sowohl auf die beleuchtete als auch auf die unbeleuchtete Seite blicken, wobei die Mondoberfläche, die im Schatten liegt, für uns unsichtbar bleibt. Daraus ergibt sich das Bild des Halbmondes.


Atmosphärische Erscheinungen rund um den Mond

Mond HaloManchmal, wenn man genau hinschaut und vor allem natürlich nur dann, wenn die Wetterbedingungen günstig sind, ist rund um den Mond etwas außergewöhnliches zu beobachten. Ihn umgibt ein Kreis, der in den Farben des Regenbogens schimmert! Der Kreis kann ein geschlossener Ring sein oder auch tatsächlich ein Stück Regenbogen, der vom Mondlicht beleuchtet wird.

Diese Erscheinung nennt sich Mondhalo. Das Halo entsteht, wenn in höheren Luftschichten feine Eiskristalle herumschwirren, die das Mondlicht wie ein Prisma in die verschiedenen Farben aufspalten. Ein Halo kann sich auch um die Sonne herum bilden.

VollmondAn manchen Tagen ist der Mond von einem geheimnisvollen Schimmer umgeben, einem seltsamen Leuchten. Das nennt sich Mondhof und entsteht, wenn die Luft ziemlich feucht ist. Das Mondlicht muss dann durch etwas dickere Luft als sonst und wird an den vielen kleinen Wassertröpfchen in der Atmosphäre gestreut.

So entsteht eine hübsche Umrandung, die auch für tolle Fotos etwas hergibt. Vom Wettergeschehen her ist es meist ein Zeichen, dass das Wetter schlechter wird.


Weiter zu Teil 2

Tags: Mond, Beobachtung

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