Sonne

Sonne

Steckbrief Sonne
Art Stern, mittelgroß
Position Zentrum des Sonnensystems
Temperatur innen 15,6 Mio °C
Temperatur außen 5 500°C
Durchmesser am Äquator 1 392 000 km
Umdrehung 25 Tage 9 Std 7 Min
Alter 4,6 Mrd Jahre
scheinbare Helligkeit bis -26,7 mag
Vergleich mit anderen Sternen: siehe Sternentabelle

Die Sonne ist das Zentralgestirn unseres Planetensystems. Alles dreht sich um sie, die Planeten, Asteroiden, Kometen, einfach alles. Aber auch die Sonne dreht sich, nämlich um sich selbst.

Auch wenn sie am Himmel nicht größer erscheint als der Mond, ist sie doch in Wirklichkeit unvorstellbar groß. So groß, dass sie 99% der gesamten Materie des Sonnensystems in sich vereinigt! So groß, dass 1,3 Millionen Erdkugeln in ihr Platz hätten! Dabei ist sie im Vergleich zu anderen Sternen nur durchschnittlich groß.

Die Sonne ist für das Leben auf der Erde unabdingbar. Sie versorgt uns mit Licht und Wärme und bestimmt tagtäglich unser Dasein. Glücklicherweise haben wir genau den richtigen Abstand zu ihr, sodass es auf unserem Planeten nicht zu heiß und nicht zu kalt ist. Die Bedingungen für Leben sind günstig, und so konnte es sich über Jahrmilliarden hinweg entwickeln.

Die Sonne ist ein riesiger brodelnder und glühender Gasball. Zum großen Teil besteht sie aus Wasserstoff und Helium. Im Inneren der Sonne herrschen Temperaturen von 15 Millionen Grad!

Der Kern der Sonne ist ein großer Kernschmelzofen, in dem die Atome des Wasserstoffs miteinander verschmelzen und zu Helium umgewandelt werden. Dabei wird sehr viel Energie frei, die in Form verschiedenartiger Strahlung nach außen abgegeben wird.

Die SonneDie Sonne strahlt Licht und Wärme ins Weltall ab, aber auch Röntgen- und Radiostrahlung. In einer einzigen Sekunde wandelt sie 657 Millionen Tonnen Wasserstoff in 653 Millionen Tonnen Helium um.

Dieser Kernschmelzprozess wird noch etwa viereinhalb Milliarden Jahre lang anhalten, dann hat die Sonne ihre Brennstoffvorräte verbraucht und erlischt.

Die Sonne ist zwar eine Ansammlung von Gasen, besitzt aber einen schichtartigen Aufbau. In jeder Schicht passieren ganz besondere Dinge. Weiterführende Informationen dazu stehen auf der Seite 'Aufbau der Sonne'.

Vor etwa 4,7 Milliarden Jahren nahm alles seinen Anfang, als sich aus einer Gas- und Staubwolke die Sonne formte und mit ihr zusammen die Planeten. Wie alles begann, wann das Ende kommen wird und was danach passiert, steht auf der Seite 'Die Entstehung der Sonne'.

Schon gewusst?

Polarlichter, die vor allem in nördlichen Gebieten wie Skandinavien häufig auftreten und den nächtlichen Himmel in vielen Farben schimmern lassen, werden von der Sonne erzeugt! Sie entstehen dann, wenn die Lufthülle der Erde von elektrisch geladenen Teilchen der Magnetosphäre der Sonne getroffen wird. Diese Teilchen regen die Luftmoleküle der Erdatmosphäre zum Leuchten an, und zwar in verschiedenen Farben - grün, blau, rot, violett.


Sonnenflecken und andere Erscheinungen

Auch wenn die Sonne ein ruhiges, fast langweiliges Erscheinungsbild hat, wenn wir sie fast täglich am Himmel sehen, so täuscht das doch über ihr wahres Wesen hinweg. Auf und vor allem in der Sonne ist immer etwas los! Diese gewaltige Gaskugel brodelt und brennt, schleudert Materie in den Weltraum, verbreitet den Sonnenwind, dreht sich in 25 Tagen um sich selbst, hat heiße und nicht so heiße Bereiche, die ständig entstehen und vergehen.

Sonneneruptionen entstehen ohne Vorwarnung und ihre Ausläufer können auch uns Erdlinge treffen, in Form von Polarlichtern, Schädigung von Satelliten in der Erdumlaufbahn und sogar durch Stromausfälle direkt auf der Erde.

SonnenfleckenDie Sonnenflecken sind kühlere Bereiche auf der Sonnenoberfläche und haben einen 11-Jahresrhythmus, was ihre Häufigkeit betrifft. Es gibt Zeiten mit vielen Sonnenflecken, und genauso können Wochen und Monate vergehen, ohne dass sich ein einziger winziger Fleck zeigt.

Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass Sonnenflecken einen Einfluss auf das Klima der Erde haben. Da die Flecken seit Erfindung des Fernrohrs Anfang des 17. Jahrhunderts beobachtet und erforscht werden, kennen wir Perioden, in denen es keine Sonnenflecken gab.

Zwischen 1645 und 1715 gab es beispielsweise nur sehr wenige Sonnenflecken, die Menschen litten in der Zeit unter kalten und nassen Sommern, Missernten und Hungersnöten.

Eine genaue, möglichst lückenlose Beobachtung der Vorgänge auf der Sonne ist also wichtig, um Rückschlüsse auf das Schicksal der Erde und mögliche Bedrohungen ziehen zu können. Diese Aufgaben erfüllen seit einigen Jahren Sonnenbeobachtungssonden wie SOHO und SDO.

Die Raumsonden befinden sich weit außerhalb der Erde und haben ihre Instrumente rund um die Uhr auf die Sonne gerichtet. Von SDO beispielsweise erreichen uns tagtäglich 1,5 Terabyte an Daten.

Beobachtet die Sonde einen Sonnensturm, der in Richtung Erde ausgeschleudert wurde, bleiben uns immerhin 2-3 Tage Vorwarnzeit, bis der Sturm auf die Erde trifft.

Wenn nötig, können die Astronauten der ISS in dieser Zeit in Sicherheit gebracht und bei Satelliten in der Erdumlaufbahn Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Mehr zur Erforschung der Sonne mit Raumsonden gibt es auf der Seite 'Sonnenmissionen'.

Die Sonne kann schon mit einfachsten Mitteln beobachtet werden, dafür ist keine teure Technik vonnöten. Unabdingbar jedoch ist ein Schutz der Augen vor der starken Sonnenstrahlung, die zur Erblindung führen kann. Es gibt jedoch auch Methoden wie den Sonnenprojektor, wo keine Sonnenschutzfolie nötig ist. Tipps für die Beobachtung von Sonnenflecken und anderem mehr gibt es auf der Seite 'Sonne beobachten'.


Die Sonne als Gottheit

Wie wichtig die Sonne für das Leben auf der Erde ist, weiß man bereits seit etlichen Tausend Jahren. In vielen Kulturen wurde sie als Hauptgott verehrt. Im Alten Ägypten huldigte man dem Sonnengott Ra, im antiken Griechenland war er als Helios bekannt, der mit seinem Sonnenwagen den Himmel befuhr.

Oft machte man sich auch Gedanken darüber, was mit der Sonne passiert, nachdem sie untergegangen ist. Am nächsten Morgen taucht sie am gegenüberliegenden Horizont wieder auf und nimmt ihren üblichen Weg über den Himmel. Hier herrschte die Vorstellung, die Sonne würde des Nachts mit einem Schiff oder einem Wagen zu ihrem morgendlichen Aufgangspunkt gefahren.

Besonders beeindruckend aber waren zu allen Zeiten Sonnenfinsternisse. Wenn sich mitten am Tag die Sonne verdunkelt und die Sterne am Himmel hervortreten, so ist das ein beeindruckendes und für manchen auch furchteinflößendes Erlebnis.

Entsprechend bemühte man sich in verschiedenen Kulturen, denjenigen, der die Sonne 'gefressen' hat, wieder zu vertreiben und die wärmenden hellen Sonnenstrahlen zu befreien. In China besipielsweise verschlingt ein Drachen die Sonne, und nur mit viel Lärm und Getöse kann der Drache verjagt und die Sonne erlöst werden.

Sonnenfinsternisse finden immer nur in einem schmalen Bereich der Erdoberfläche statt, dem Bereich, auf den der Schatten des Mondes tritt, während er die Sonne verdeckt. Wer wissen möchte, wann und wo die nächste Sonnenfinsternis stattfindet, schaut in die SoFi-Tabelle. Wertvolle Hinweise zu den Phänomenen, die eine Sonnenfinsternis begleiten, und Tipps zur Beobachtung gibt es auf der Seite 'Ablauf einer Sonnenfinsternis'.

Die Aufnahmen auf dieser Seite stammen von der Sonnensonde SDO (Courtesy NASA/JPL-Caltech).

Tags: Sonne, Sonnensystem, Steckbrief

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