Sternzeichen

Sonne, Mond und Planeten bewegen sich auf einem schmalen Band über den Himmel und wandern dabei nur durch einige der Sternbilder hindurch. Es gibt insgesamt 88 Sternbilder, aber nur 12 von ihnen werden von den Mitgliedern unseres Sonnensystems besucht. Die Planetenstraße ist die Ekliptik, und die 12 Sternbilder, die auf der Ekliptik liegen, werden Sternzeichen, Zodiakalkreis oder auch Tierkreis genannt. Die Sonne wandert durch den Tierkreis, auch wenn wir nicht gleichzeitig mit ihr die Sterne sehen können.

Die heute bekannten Sternbilder entstammen großteils der phantasievollen griechisch-römischen Mythologie. Schlangen und Ungeheuer sind ebenso am Himmel vertreten wie Sagengestalten, Götter und Könige. Andere Völker aber haben andere Sternbilder. Die Ägypter beispielsweise sahen in den Sternen des Großen Wagen einen Stierschenkel.

In Amerika ist das Bild als Big Dipper - Großer Schöpflöffel - bekannt. Diese Bilder sind also nichts feststehendes, unumstößliches, sondern vielmehr Produkte der menschlichen Phantasie. Was immer man aus ihnen herauszulesen versucht, ist vorher in sie hineininterpretiert worden.

Tierkreis

Unser Blickwinkel auf das Sternenmeer ändert sich. Langsam zwar, aber stetig. Die Erde dreht sich um sich selbst, verhält sich dabei aber wie ein Kreisel, der langsam ausläuft. Weil die Masse auf der Erde nicht gleichmäßig verteilt ist, vollführt unser Planet eine Taumelbewegung, die Präzession genannt wird.

Die Erdachse, die heute ziemlich genau auf den Polarstern zeigt, vollführt innerhalb von rund 26.000 Jahren einen großen Kreis am Himmel, mitten durch einige Sternbilder. Dadurch verschiebt sich der Himmelsnordpol, aber auch die Punkte von Tag- und Nachtgleiche im Frühling und Herbst sowie die Sommer- und Wintersonnenwendepunkte.

Innerhalb von rund 2000 Jahren wandern sie um je ein Tierkreiszeichen weiter. So steht der Frühlingspunkt heute nicht mehr im Sternbild Widder wie vor 2000 Jahren, sondern in den Fischen, und wandert langsam aber sicher auf den Wassermann zu.

Alles ist in Bewegung, nichts bleibt wie es ist. Die Sterne, die die Bilder formen, sind oft durch viele Lichtjahre voneinander getrennt und stehen von uns aus gesehen nur zufällig in ähnlicher Richtung am Himmel. Die Sterne bewegen sich mit hohen Geschwindigkeiten im Raum, meist mit mehr als 100 Kilometern pro Sekunde, und noch dazu in verschiedene Richtungen. In einigen Jahrtausenden werden sich die Sternbilder deshalb stark verändert haben. Könnten wir eine Zeitreise in die Zukunft machen, würden wir so manches Sternbild nicht wiedererkennen.

TierkreisIn der Abbildung rechts ist zu sehen, wie die scheinbare Bewegung der Sonne zustande kommt. Wir befinden uns auf der Erde und schauen Richtung Sonne.

Verlängern wir die Sichtlinie in den Sternenhimmel hinein, erkennen wir, dass die Sonne hier im Beispiel am 10. Dezember im Schützen steht. Hinter der Erde, von ihrer Nachtseite aus zu sehen, ist das gegenüberliegende Sternbild, nämlich die Zwillinge, am Nachthimmel zu sehen.

Die Erde wandert stetig um die Sonne herum. Bis zum 20. Februar ist sie schon ein ganzes Stück weitergekommen. Die Sichtlinie mit der Sonne zeigt uns, dass sich die Sonne inzwischen vor dem Sternenhintergrund des Wassermanns befindet. Von der Nachtseite der Erde wiederum ist das Sternbild Löwe zu sehen, das dem Wassermann genau gegenübersteht.

Nicht die Sonne wandert also, sondern die Erde. Für uns, die wir ja mit der Erde mitreisen, scheint es, als würde die Sonne die Bewegung ausführen. Von einem anderen Standpunkt aus, z.B. wenn wir vom Mars aus zur Sonne schauen würden, ergibt sich ein völlig anderes Bild.

Tierkreis

Die Sonne wandert von der Erde aus gesehen auf der Ekliptik entlang und hält sich etwa einen Monat lang in jedem der Sternbilder auf, die wir als Sternzeichen bezeichnen. Vor 2000 Jahren wurde einem Menschen das Sternzeichen zugeteilt, in dem die Sonne im Augenblick seiner Geburt steht. Jedes Jahr zum Geburtstag befand sich die Sonne wieder an der gleichen Stelle des Himmels wie zur Geburt.

Die Termine für die Vergabe der Sternzeichen wurden festgeschrieben und werden heute immer noch so verwendet, obwohl sich der Weg der Sonne durch die Sternbilder längst verschoben hat. Seltsamerweise wird das von Astrologen nicht korrigiert.

Wenn du also mehr über dein vermeintliches Sternzeichen erfahren möchtest, dann klicke es hier unten an. Auf jeder dieser Seiten steht, von wann bis wann das Sternzeichen in der Astrologie gilt, aber auch, von wann bis wann sich die Sonne heutzutage darin aufhält. Vergleiche doch einmal diese Termine. Vielleicht bist du ja gar nicht z.B. im Zeichen des Löwen geboren, sondern im Zeichen der Jungfrau?

Die Tierkreiszeichen zum Anklicken

Fische Widder Stier Zwillinge
Krebs Löwe Jungfrau Waage
Skorpion Schütze Steinbock Wassermann

Namen der Tierkreiszeichen bei anderen Völkern

Andere Völker - andere Sternbilder. Die Sternbilder, die uns so geläufig sind und die wir als selbstverständliche Tatsache betrachten, haben in anderen Völkern ganz andere Namen bekommen. Manchmal sind auch völlig andere Sterne zu einem Sternbild zusammengefasst worden.

In dieser Tabelle kannst du nachschauen, welchen Namen die Tierkreiszeichen in Ägypten und China erhalten haben. Auch hier sind die Bezeichnungen vor einigen Tausend Jahren entstanden und spielen heute noch eine Rolle in der Astronomie dieser Länder. Du siehst also, dass es keine festen Bilder am Himmel gibt. Ihre Namen sind nicht kosmischer Natur, sondern entspringen der Phantasie der Menschen.

Für uns heute: In Ägypten: In China:
Fische Krokodil Schwein
Widder Kater Hund
Stier Hund Hahn
Zwillinge Schlange Affe
Krebs Käfer Schaf
Löwe Esel Pferd
Jungfrau Löwe Schlange
Waage Bock Drache
Skorpion Stier Hase
Schütze Sperber Tiger
Steinbock Affe Stier
Wassermann Ibis Ratte

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