Steckbrief Jupiter | |
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Position / Art | 5 / Gasplanet |
Abstand zur Sonne | 743 bis 819 Mio km |
Temperatur | -108°C |
Durchmesser | 138 346 km |
Umlaufzeit | 11 Jahre, 314 Tage |
Jupitertag | 9 h 55 min |
Weitere Daten: siehe Planetentabelle |
Jupiter ist der größte Planet in unserem Sonnensystem. Er ist so groß, dass die Erde mehr als 1000 mal hineinpassen würde! Obwohl er mehr als 600 Millionen Kilometer von uns entfernt ist, erscheint er uns am Himmel dennoch als helles und auffälliges Objekt.
Wenn Venus nicht sichtbar ist, ist Jupiter der hellste Lichtpunkt am Himmel. Die Römer benannten ihn sogar nach ihrem Hauptgott - Jupiter, welcher uns aus griechischen Sagen auch als Zeus bekannt ist. Sie ahnten wohl schon, dass Jupiter der Mächtigste aller Planeten ist.
Der Riese mit den Streifen
Jupiter dreht sich in nur knapp 10 Stunden einmal um sich selbst. Das führt dazu, dass sich seine Atmosphäre verformt. Er ist in der Mitte deutlich dicker als an den Polen! Schon in kleinen Teleskopen ist zu erkennen, dass Jupiter breiter als hoch ist.
In seiner Atmosphäre sind Streifen zu erkennen, die ziemlich parallel zum Äquator verlaufen. Sie bestehen aus unterschiedlichen Gasen wie Ammoniak und Schwefel und sind deshalb farblich gut voneinander zu unterscheiden. Die Streifen bleiben über lange Zeit erhalten und verwirbeln an ihren Rändern miteinander.
Wer Jupiter regelmäßig beobachtet, wird feststellen, dass sich die Streifen allmählich verändern, sowohl in ihrer Ausdehnung als auch in ihrer Farbe. Außerdem entstehen in ihnen immer mal wieder rundliche Flecken, die anders gefärbt sind. Es handelt sich hierbei um Wirbelsturmgebiete.
Jupiter besteht - ähnlich wie die Sonne - hauptsächlich aus den Gasen Wasserstoff und Helium, ist also ein Gasplanet. Er hat eine Außentemperatur von etwa -150°C. Je weiter man in seine Atmosphäre eindringt, desto stärker steigen Druck und Temperatur an.
Das führt dazu, dass sich die Gase immer mehr verdichten und in tieferen Schichten verflüssigen. Im Zentrum gehen sie wahrscheinlich sogar in festen Zustand über. Dieser Jupiterkern dürfte etwa so groß sein wie die Erdkugel.
Da sich Jupiter so rasch um sich selbst dreht, entstehen enorme Winde, in seiner Atmosphäre toben heftige Stürme. Sie erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 500 km/h!
Dagegen nehmen sich die Tornados und Hurricans auf der Erde geradezu harmlos aus!
Der bekannteste Wirbelsturm auf Jupiter ist der Große Rote Fleck. Er wurde bereits 1664 entdeckt, besteht somit schon seit mehr als 300 Jahren! Wie lange dieses Wirbelsystem tatsächlich schon existiert, wissen wir nicht.
Mixe die Jupiteratmosphäre selbst!
Wie du Streifen und Wirbelstürme erzeugen kannst, die den Jupiter so einzigartig aussehen lassen, erfährst du auf der Mach-mit-Seite.
Jupiters Monde
Mit seiner immensen Schwerkraft schafft es Jupiter, zahlreiche vorbeikommende Kleinkörper einzufangen und festzuhalten. Sie umkreisen ihn heute als seine Monde. 66 Monde sind inzwischen entdeckt. Die vier größten sind auch die bekanntesten Monde, da sie bereits 1610 von Galileo Galilei entdeckt wurden. Sie entstanden gemeinsam mit Jupiter und heißen Io, Europa, Ganymed und Kallisto. Jeder dieser Jupitertrabanten ist einzigartig und hat ganz besondere Eigenschaften.
In dieser Abbildung sehen wir die 4 Galileischen Monde ihrer Größe nach geordnet.
Von links nach rechts: Ganymed, Kallisto, Io, Europa.
Unser Mond ordnet sich von der Größe her zwischen Kallisto und Io ein.
Weitere Informationen gibt es auf der Seite 'Monde des Jupiter'.
Schon gewusst?
Beinahe wäre Jupiter zu einer zweiten Sonne geworden! Er besteht aus den gleichen Gasen wie sie, konnte aber in seiner Entstehungszeit nicht genügend Wasserstoff einsammeln. Druck und Temperatur in seinem Inneren sind darum nicht groß genug, um eine Kernfusion zu starten. Ansonsten hätte er genauso geleuchtet wie die Sonne und uns wohl so manche Nacht zum Tag gemacht.
Die Erforschung des Jupiter
So wie alle anderen Gasplaneten besitzt auch Jupiter Ringe aus Staub und kleinen Steinchen, die ihn in seiner Äquatorebene umgeben. Der Planet mit den auffälligsten Ringen ist aber Saturn.
Jupiter hat recht dunkle Ringe, die fast nicht zu erkennen sind. Sie wurden erst 1979 von Voyager 1 entdeckt und fotografiert. Von der Erde aus sind sie nicht beobachtbar. Die Steinchen der Ringe stammen wahrscheinlich von den Monden des Jupiters. Werden diese von Meteoriten getroffen, schleudert das Auswurfmaterial bis in den Weltraum und verteilt sich dort rund um den Planeten.
Die Ringe wird es nicht mehr ewig geben. Sie werden von der Schwerkraft Jupiters angezogen und bewegen sich spiralförmig auf ihn zu. So lösen sie sich in den nächsten Jahrtausenden auf. Denn kommen sie der Jupiteratmosphäre zu nahe, verglühen sie darin.
Jupiter wurde bereits von mehreren Raumsonden besucht und fotografiert. Dabei stellte sich heraus, dass gerade seine Monde faszinierende Welten darstellen.
Jupiter besitzt nach der Sonne die größte Anziehungskraft aller Körper im Sonnensystem. Diese Schwerkraftwirkung wird in der Raumfahrt ausgenutzt.
Missionen, die ausgeschickt werden, um die äußeren Bereiche des Sonnensystems zu erforschen, holen sich durch ein Swing-by-Manöver am Jupiter Schwung für ihre Reise. Sie werden von ihm beschleunigt und bewältigen somit die immensen Strecken zu Saturn, Uranus, Neptun und Pluto etwas schneller.
Welche Raumsonden schon bei Jupiter gewesen sind und was sie dabei alles erforscht haben, erfährst du auf der Seite 'Jupitermissionen'. Welche Jupitermission aktuell unterwegs ist, steht auf der Seite 'Jupitermission Juno'.
Jupiter ist ein ganz auffälliges Objekt am Himmel. Wenn Venus nicht da ist, leuchtet er von allen Lichtpunkten am kräftigsten und fällt einem sofort ins Auge.
Jupiter bewegt sich langsam zwischen den Sternen hindurch auf der 'Planetenstraße', der Ekliptik. Das ist den Menschen schon seit Jahrtausenden bekannt.
Weil er einer der hellsten der Wandelsterne ist, wurde er in früheren Kulturen oft mit dem Hauptgott gleichgesetzt. Im alten Griechenland verkörperte er den Göttervater Zeus, den die Römer später Jupiter nannten.
Jupiter ist sehr gut zu beobachten. Er gehört zu den hellsten Objekten am Himmel. Hat man ein Fernglas oder ein Teleskop zur Verfügung, kann man sogar seine vier größten Monde erkennen!
Wann Jupiter am Himmel zu finden ist und was es mit seinen Monden auf sich hat, erfährst du auf der Seite 'Jupiter beobachten'.
Die Aufnahmen auf dieser Seite stammen von der NASA (Courtesy NASA/JPL-Caltech).