Astronomie

Die Philosophie steht in diesem großen Buch geschrieben, dem Universum, das unseren Blicken ständig offenliegt. Aber das Buch ist nicht zu verstehen, wenn man nicht zuvor die Sprache erlernt und sich mit den Buchstaben vertraut gemacht hat, in denen es geschrieben ist. Es ist in der Sprache der Mathematik geschrieben, und deren Buchstaben sind Dreiecke, Kreise und andere geometrische Figuren, ohne die es dem Menschen unmöglich ist, ein einziges Wort zu verstehen; ohne diese irrt man in einem dunklen Labyrinth umher.

Galileo Galilei in 'Il Saggiatore', 1623

Astronomie ist die Lehre von den Sternen (von griechisch astér = Stern und nomos = Gesetz) und wohl die älteste Wissenschaft der Menschheit. Schon immer beeindruckte der Sternenhimmel die Menschen, und die Bewegungen der Gestirne blieben auch in frühen Tagen nicht verborgen.

Astronomie ist heute so aktuell und wichtig wie eh und je. Unsere Zeiteinteilung orientiert sich am Lauf von Sonne und Mond, christliche Feiertage werden mit Hilfe des Vollmondes festgelegt usw. Astronomie hat es uns auch ermöglicht, unsere unmittelbare Nachbarschaft, nämlich die Planeten und Monde unseres Sonnensystems, besser kennenzulernen.

So erkennen und verstehen wir unsere eigene Position im großen Weltgefüge viel besser. Die Erde ist zwar im Laufe der Jahrhunderte immer weiter aus dem Mittelpunkt der Welt herausgerutscht, aber momentan ist sie der einzig bekannte Himmelskörper, auf dem Leben existiert. Und das macht sie auch heute noch zu etwas ganz Besonderem.


Weltbilder und Mythen

Schwan und Leier Jahrtausende alte Überlieferungen zeigen uns, dass sich Menschen zu allen Zeiten Gedanken über die Abläufe am Himmel machten. Leider ist aus frühen Zeiten kaum etwas erhalten geblieben, was uns einen Einblick in die Gedankenwelt unserer Vorfahren gewährt.

Ihre Vorstellungen vom Lauf der Welt sind aber in alten Sagen und Legenden enthalten. Zunächst über viele Generationen mündlich weitergegeben, wurden sie irgendwann einmal schriftlich festgehalten und sind uns auf diese Weise heute zugänglich.

Sonne, Mond und Planeten wurden einst als Götter angesehen, die im Himmel wohnen und das Schicksal der Menschen beeinflussen. Die Gestirne waren ein wichtiger Bestandteil des Lebens. Die Zeiteinteilung wurde am Lauf von Sonne und Mond ausgerichtet. Seefahrer orientierten sich bei ihren Reisen am Sternenhimmel.

Hier geht es zu alten Mythen der Sonne, dem Mond, von Sternen und dem Ursprung der Welt.


Blicke in Vergangenheit und Zukunft

Weltraumteleskop HubbleDoch die Astronomie ist auch eine Wissenschaft der Zukunft, denn es ist noch längst nicht alles erforscht und verstanden. Im Gegenteil - die Beobachtungstechnik hat sich gerade in den letzten Jahrzehnten rasant weiterentwickelt, die Teleskope wurden immer größer.

Inzwischen schicken wir Teleskope sogar ins Weltall, wo sie ungestört von der Atmosphäre noch bessere Bilder liefern können. Die Erkenntnisse, die in letzter Zeit gewonnen wurden, lassen so manches klarer erscheinen, werfen aber gleichzeitig viele neue Fragen auf. Beispielsweise hat man erst vor etwa 10 Jahren entdeckt, dass sich die Ausdehnung des Weltalls sogar beschleunigt!

Grossteleskop

Woher kommt dieser Schub, die zusätzliche Energie, die dafür nötig ist? Und bedeutet das nun, dass das Universum auf ewig immer weiter ausdünnt? Wird es also keinen finalen Kollaps geben, bei dem die Ausdehnung irgendwann stoppt und alles, was dann noch vorhanden ist, durch Gravitation zusammengezogen wird und an einem Endpunkt ineinanderstürzt - als Gegenstück zum Urknall? Lange Zeit war dies die gängige Meinung zur Zukunft des Weltalls. Nun müssen wir sie neu überdenken. Wie man sich derzeit den Beginn und das Ende der Welt vorstellt, erfährst du unter dem Menupunkt Weltall.


Daheim im Sonnensystem

Komet Panstarrs Astronomie vereint sehr viele Aspekte. Sie hat Verbindungen zu fast allen anderen Wissenschaften, so vor allem zu Physik und Mathematik, aber auch zur Geologie, Chemie, Meteorologie, Archäologie und auch zur Biologie. Astronomie zu betreiben hilft uns, die Natur um uns herum besser zu verstehen, Naturgesetze und Naturkonstanten zu finden und alles was geschieht richtig einzuordnen und in einem größeren Zusammenhang zu sehen.

Beobachtungen anderer Sterne lassen beispielsweise Rückschlüsse auf Entwicklung und Lebensdauer der Sonne zu. Die Zusammensetzung von Asteroiden und Kometen verrät uns etwas darüber, wie die Erde zu Beginn aufgebaut war. So können wir erkennen, was sich seither verändert hat und was dazu geführt hat. Mehr über unser Sonnensystem erfährst du unter dem Menupunkt Sonnensystem.


Leben - einmaliges Wunder oder gewöhnlicher Standard?

Mit Hilfe der Astronomie versuchen wir, Antworten zu finden auf ganz elementare Fragen des Seins. Wie hat alles begonnen? Wie wird es enden?

Welchen Platz haben wir im Getriebe des Weltensystems? Sind wir einzigartig oder ein normaler Planet wie viele andere? Gibt es außer auf der Erde auch anderswo im Universum Leben?

Das Weltall bietet genug Platz für Lebewesen aller Art, denn wie wir seit einigen Jahren wissen, gibt es Planeten auch bei anderen Sternen. Werden wir 'die anderen' auf einem dieser Exoplaneten finden?


Zeit und Kalender

SonnenuntergangAstronomie hat auch eine ganz praktische Seite, die uns hilft, unser Leben überschaubar zu machen und uns am Rhythmus der Gestirne zu orientieren.

Mit der Beobachtung der Bewegungen von Sonne und Mond am Erdenhimmel können wir die Länge eines Tages, einer Woche und eines Jahres festlegen. Auch christliche Feiertage werden an astronomischen Gegebenheiten wie beispielsweise dem Frühlingsvollmond ausgerichtet.

Am Sonnenstand erkennen wir die Himmelsrichtungen und wann es Morgen, Mittag und Abend ist. Im Jahresverlauf legen wir am Sonnenstand den Beginn der jeweiligen Jahreszeit fest usw. .


Raumfahrt

Astronomie hilft uns, unseren Horizont zu erweitern und in Welten einzutreten, in denen vorher noch nie ein Mensch gewesen ist. Bevor eine Raumfahrtmission starten kann, stehen jahrelange gründliche Vorbereitungen an.

Das Ziel wird genauestens beobachtet und geeignete Punkte für eine Landung ausgesucht, die günstigste Flugbahn muss berechnet werden usw.

Die Erforschung des Sonnensystems läuft seit mehr als 50 Jahren, und noch immer gibt es viel zu entdecken. Nach den Planeten sind nun verstärkt die kleinen Körper an der Reihe.

Aktuelle Missionen sind auf Asteroiden und sogar Kometen ausgerichtet. Und dennoch verlieren wir Mars, Venus und Co nicht aus den Augen. Einige Raumsonden begleiten die Planeten schon seit vielen Jahren. So ist es z.B. möglich, das Wetter dort über lange Zeit zu beobachten oder auch Veränderungen in den Wolken und auf den Oberflächen zu erkennen.

Mehr zum Thema Raumfahrt findest du unter dem Menupunkt Raumfahrt.


Tipp: Radio hören!

Die Geschichte der Astronomie, von WDR 5 Leonardo
In lebendigen, historischen Szenen erzählt die Serie, wie die Menschen von der Urzeit, über die Antike und das Mittelalter bis in die heutige Zeit das Universum erkundet haben. Stück um Stück mussten sie erkennen, in welch unermesslicher Welt wir Menschen wirklich leben.

Hier könnt ihr euch die spannenden Radiobeiträge anhören oder als Podcast herunterladen: http://www.wdr5.de/sendungen/leonardo/schwerpunkte/astronomie/astronomie102.html


Tags: Astronomiegeschichte

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