Sagittarius (lateinisch)
Aus der griechischen Sagenwelt
Vor langer Zeit gab es die Zentauren, die halb Mensch und halb Pferd waren. Die meisten waren wüste Gesellen, grausam und trunksüchtig. Aber einer von ihnen war eine Ausnahme. Chiron mit Namen war klug und weise. Er unterrichtete junge Männer, die später zu Helden wurden, und brachte ihnen verschiedene Kampftechniken bei. Er lehrte ihnen das Speerwerfen, Steinschleudern und Bogenschießen.
Chiron war wie die Götter unsterblich. Eines Tages wurde er unabsichtlich von Herkules mit einem vergifteten Pfeil verletzt. Chiron litt furchtbar unter dem Wundschmerz. Um davon erlöst zu werden, verzichtete er auf seine Unsterblichkeit und bat Zeus darum, ihn sterben zu lassen. Dieser versetzte ihn dann an den Himmel.
Blick Richtung Süden an einem Sommerabend
Der Schütze besteht aus zahlreichen hellen, gut sichtbaren Sternen, die mitten in der Milchstraße liegen.
Verbindet man sie, entsteht ein Bild, das einer Teekanne mit Henkel, Deckel und Ausgießer gleicht. Einen Schützen darin zu erkennen fällt schwer. Dennoch wird er auf Bildern immer als Jäger mit Pfeil und Bogen dargestellt. Er ist ein Mischwesen, halb Mensch, halb Pferd.
Der Schütze liegt auf der Ekliptik und gehört zu den Sternzeichen. Er wird also von Zeit zu Zeit von Planeten durchwandert, der Mond zieht einmal im Monat hindurch, und vom 18. Dezember bis zum 19. Januar befindet sich die Sonne in diesem Sternbild.
Dann ist es nicht beobachtbar, da es sich mit der Sonne zusammen am Taghimmel aufhält und mit ihr gemeinsam auf- und untergeht.
Das Sternbild Schütze liegt genau auf der Milchstraße. Und im Schützen befindet sich sogar (von uns aus gesehen) das Zentrum unserer Galaxie! Leider haben wir keinen direkten Blick darauf, weil uns große Gas- und Staubnebel die Sicht versperren.
Teleskope, die im Bereich der Radiowellen und im Infrarot- und Röntgenlicht beobachten, können diese Nebelschwaden aber durchdringen und uns einen Blick auf den Bulge in der Mitte der Milchstraße ermöglichen. Schaut man mit einem Fernglas oder Teleskop in den Schützen hinein, so sieht man unglaublich viele Sterne, dicht an dicht.
Aber auch einige beeindruckende Sternhaufen und Nebel sind zu finden, so der rötliche Lagunennebel und der bläuliche Trifidnebel. Mitten im Schützen lauert, hinter den Gas- und Nebelschwaden - ein Schwarzes Loch! Es ist aber 26 000 Lichtjahre von uns entfernt, also keine Sorge, dass es uns verschlingen könnte!
Wo am Himmel ist der Schütze zu finden?
Der Schütze ist ein Sommersternbild. Er geht im Südosten auf, bewegt sich knapp über dem Horizont entlang und geht im Südwesten wieder unter. Seinen Höchststand im Süden hat er Anfang Juli um Mitternacht. Zu finden ist er links neben dem Skorpion, der auch nur knapp über den Horizont kommt. Das Band der Milchstraße zieht sich durch den Schützen, ebenso wie der Pfad der Ekliptik.
Eine andere Möglichkeit, den Schützen zu finden, ist der Lauf des Mondes. Da der Schütze zum Tierkreis gehört, wird er von der Ekliptik durchzogen. Das bedeutet, dass der Mond jeden Monat bei ihm vorbeikommt. In astronomischen Jahrbüchern ist der Aufenthaltsort des Mondes für jeden Tag des Jahres verzeichnet.
Du könntest also nachschauen, wann der Mond im Juli im Schützen steht. Suche den Mond dann an diesem Tag am Himmel, und schon weißt du, wo der Schütze zu finden ist. Wenn du zwei Tage später noch einmal zum Himmel schaust, hat der Mond das Sternbild verlassen und gibt den Blick darauf frei.
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