Steckbrief Venus | |
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Position / Art | 2 / Gesteinsplanet |
Abstand zur Sonne | 107,7 bis 109,2 Mio km |
Temperatur | bis +497° Celsius |
Durchmesser | 12 103 km |
Umlaufzeit | rund 225 Tage |
Venustag | 243 Tage 47min! |
Weitere Daten: siehe Planetentabelle |
Venus wird oft als Schwesterplanet der Erde bezeichnet, denn beide sind fast gleich groß. Aber sonst gibt es nicht sehr viele Gemeinsamkeiten. Sie umkreist die Sonne in einem Abstand von etwa 108 Millionen Kilometern. Venus dreht sich nur sehr langsam um sich selbst. Darum dauert ein Tag auf ihr sogar länger als ein Venusjahr!
Venus ist ein Nachbarplanet unserer Erde und hat von allen Planeten den geringsten Abstand zu uns. Sie kommt bis auf 38 Mio km Abstand an die Erde heran. Darum ist sie auch der hellste Planet am Himmel. Venus ist ein sehr auffälliges Objekt, da sie kräftig leuchtet. Sie ist nach Sonne und Mond das hellste Gestirn am Himmel, heller noch als alle Sterne.
Venus ist wie die Erde ein Gesteinsplanet. Einen Vergleich mit den anderen Gesteinsplaneten und vor allem mit der Erde gibt es unter 'Gesteinsplaneten'.
Da Venus ein innerer Planet ist, der zweite nach Merkur, bewegt sie sich von uns aus gesehen immer in Nähe der Sonne.
Steht sie nach Sonnenuntergang am Westhorzont, ist sie der strahlend helle Abendstern. Geht sie morgens vor der Sonne am Osthorizont auf, wird sie volkstümlich als Morgenstern bezeichnet.
In der Animation sehen wir Venus auf ihrer Bahn um die Sonne. Innerhalb der Venusbahn umkreist Merkur, der sonnennächste Planet, die Sonne.
Venus hüllt sich in eine dicke Wolkenschicht ein, die nie aufreißt. Lange wusste man nicht, wie die Oberfläche aussieht.
Darum gab es die wildesten Spekulationen. Es wurde ein tropisches Klima vermutet, da sich Venus näher an der Sonne befindet, es also auf ihr wärmer sein müsste als auf der Erde.
Man stellte sich vor, es gäbe Venusianer, Tiere und Pflanzen und einen richtigen Dschungel, ähnlich wie bei uns.
Venus befindet sich noch in oder zumindest am Rand der Grünen Zone, innerhalb der Leben im Sonnensystem möglich wäre. Leider hat sich auf Venus kein Leben entwickelt, obwohl sie früher vermutlich sogar Ozeane aus Wasser besaß.
Heute wissen wir durch Raumsonden, dass es auf Venus alles andere als gemütlich ist. Die Luft ist giftig. Sie enthält sehr viel Kohlendioxid, das für den gewaltigen Treibhauseffekt verantwortlich ist, und viel Schwefelsäure, die zumeist von Vulkanausbrüchen und Lavaströmen stammt.
Leben ist dort leider nicht möglich. Außerdem ist es viel zu heiß. Die Temperaturen sinken das ganze Venusjahr über nicht unter 400°C.
Übrigens, die Lufthülle der Venus ist so dicht, dass man den Sonnenaufgang gar nicht zu sehen bekommt. Tagsüber herrscht dort nur Dämmerlicht.
Venus fiel den Menschen schon vor langer Zeit am Himmel auf. Aufgrund ihrer strahlenden Schönheit bekam sie beispielsweise von den Griechen den Namen der Liebesgöttin Aphrodite. Bei den Babyloniern hieß sie Ishtar, die Ägypter gaben ihr den Namen ihrer Göttin Isis, und bei den alten Germanen nannte man sie Freya - heute noch enthalten im Namen des Wochentags Freitag.
Der helle Wandelstern wurde also von vielen Völkern verehrt und oft mit einer weiblichen, wunderschönen Göttin gleichgesetzt. Die Römer schließlich nannten sie Venus, und diese Bezeichnung ist uns erhalten geblieben.
Schon gewusst?
Venus dreht sich 'verkehrt herum'! Dadurch geht auf der Venus die Sonne im Westen auf und im Osten unter. Der Tag auf der Venus (also von einem Morgen bis zum nächsten) ist länger als ein ganzes Venusjahr. Ein Venustag dauert 243 Erdentage, ein Venusjahr (einmal um die Sonne herum) dauert nur 225 Erdentage.
Die Erforschung der Venus
Sehr wahrscheinlich werden wir niemals Astronauten zu Venus schicken, denn es ist dort extrem heiß, bis zu 480° Celsius! Damit übertrifft sie sogar den sonnennächsten Planeten Merkur. Kein Mensch könnte das aushalten. Die enorme Hitze entsteht durch den Treibhauseffekt. Die dicke Wolkenschicht verhindert, dass die Wärme des Planeten in den Weltraum abgestrahlt werden kann.
Treibhauseffekt
Wie funktioniert ein Treibhaus? Das erkunden wir in einem Experiment. Näheres dazu gibt es auf der Mach-mit-Seite.
Außerdem ist der Druck in der Venusatmoshäre 90mal höher als der Luftdruck auf der Erde. Dort würde man einfach zerquetscht werden! Selbst die Vulkane auf Venus können sich nicht so hoch auftürmen wie hier auf der Erde, sie sehen aus wie platte Pfannkuchen.
Dieses Bildmosaik der Raumsonde Magellan zeigt ein Gebiet in der Eistla Region von 160 Kilometern Breite und 250 Kilometern Höhe. Die großen runden Kreise sind Dome vulkanischen Ursprungs mit 65 Kilometern Durchmesser. Die Dome sind an der höchsten Stelle weniger als einen Kilometer hoch. Diese Vulkane sind typische Vertreter der 'Pfannkuchenvulkane'.
Venus hatte häufig Besuch von Raumsonden. Lange Zeit war es völlig unbekannt, wie es auf ihrer Oberfläche aussieht, denn die dicke Wolkenschicht verhinderte einen direkten Blick darauf. Darum schickten die Russen 1964 ihre Sonde Venera zur Venus. Sie sollte die Wolken durchdringen und auf der glutheißen Oberfläche aufsetzen.
Schon kurz nach der erfolgreichen Landung gab die Sonde kein Lebenszeichen mehr von sich. Die Zeit bis dahin reichte aber, um einige Bilder von der Oberfläche des Planeten zu übertragen.
Seither wissen wir, wie es auf Venus aussieht: ihre Landschaft besteht aus Gebirgen und Ebenen, Pfannkuchenvulkanen und Lavaflüssen. Außerdem gibt es häufig 'Erdbeben' - aber die heißen dann wohl Venusbeben. Mehr darüber gibt es auf der Seite 'Venusmissionen'.
Venus ist sehr gut am Himmel zu beobachten und ganz leicht zu entdecken, da sie hell erstrahlt. Sie ist den Menschen schon lange bekannt und vertraut. Man nennt sie Morgenstern oder auch Abendstern. Wenn du Venus einmal selbst am Himmel ausfindig machen möchtest, dann schau dir erst die Beobachtungstipps und die aktuelle Monatsübersicht an. Am allerbesten aber ist es, wenn du dir fachkundigen Rat in einer Sternwarte holst oder die Sichtbarkeitszeiten aus einem astronomischen Jahrbuch heraussuchst.
Die Aufnahmen auf dieser Seite stammen von der NASA (Courtesy NASA/JPL-Caltech).