Cygnus (lateinisch)
Aus der griechisch-römischen Sagenwelt
Der Göttervater Zeus verliebte sich eines Tages in Nemesis, die Tochter der Nacht. Und so stieg er in die finsteren Abgründe des Okeanos, wo Nyx, die Göttin der Nacht und Mutter von Nemesis lebte. Er forderte ihre Tochter heraus, wurde aber abgewiesen.
Nemesis hatte den Streit heimlich mit angehört und flüchtete im Schutz der Dunkelheit. Zur Tarnung verwandelte sie sich in eine Wildgans. Zeus bemerkte sie aber doch und verfolgte sie, indem er sich in einen prächtigen Schwan verwandelte und ihr hinterherflog. Bald hatte er sie eingeholt und begehrte sie für sich.
Nemesis bekam eine Tochter von Zeus, die sie Helena nannte. Um die schöne Helena kämpften dann später die Griechen und die Troer. Dieser Krieg, der über 10 Jahre dauerte, wurde bekannt als der Trojanische Krieg.
Blick Richtung Südosten an einem Sommerabend
Der Schwan ist ein Sternbild, das sehr markant und leicht zu finden ist. Die Sterne sind kreuzförmig angeordnet, sodass er manchmal auch 'Kreuz des Nordens' gennant wird. Man kann sich den Schwan am Himmel gut vorstellen, wie er seine Flügel ausbreitet und seinen langen Hals streckt.
Der Schwan ist ein typisches Sommersternbild und liegt mitten auf der Milchstraße. Im Juli ist er am späten Abend im Süden zu finden, sogar fast genau über uns, so hoch steigt er.
Die Sterne des Schwan sind hell und auffällig. Sein bekanntester Stern heißt Deneb und stellt den Schwanz des Schwans dar.
Deneb ist Teil des Sommerdreiecks. Er ist zwar sehr weit von uns entfernt (2000 Lichtjahre), aber er strahlt 130.000mal heller als unsere Sonne. Deshalb ist er trotz des großen Abstandes einer der hellsten Sterne am Himmel.
Der Kopfstern des Schwan heißt Albireo. In Wirklichkeit sind es zwei Sterne, die einander umkreisen. Das kann man aber nur mit einem Teleskop erkennen. Albireo ist etwa 390 Lichtjahre entfernt.
Im Bereich des Schwans sollte man mit einem Teleskop auf Entdeckungsreise gehen. Hier finden wir viele offene Sternhaufen und Gasnebel. Jeder orange Kringel in der unteren Abbildung weist auf ein solches Deepsky-Objekt hin. Aber auch die Milchstraße selbst ist beeindruckend, denn hier blicken wir auf einen dichten Sternenteppich.
Wo am Himmel ist der Schwan zu finden?
Die Sternbilder Schwan, Adler und Leier bilden mit ihren Hauptsternen Deneb, Atair und Wega das Sommerdreieck, das in den kurzen Sommernächten leicht am Himmel auszumachen ist, denn es sind die drei hellsten Sterne. Mitten durch die Sternbilder 'fließt' die Milchstrasse. Der Schwan steigt dabei am höchsten auf, und der Adler scheint ihm zu folgen.
Da der Schwan aus hellen Sternen besteht, die zwei sich überkreuzende Linien bilden, ist er sehr gut zu erkennen. Schau einfach im Sommer nach oben, und du wirst ihn entdecken. Schaust du mit einem Teleskop oder Fernglas an irgendeiner Stelle in das Band der Milchstraße hinein, wirst du erkennen, dass sich hier unglaublich viele Sterne befinden.
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