Mondphasen beobachten
Erde und Mond werden beide von der Sonne beschienen. Dabei ist die sonnenzugewandte Seite hell erleuchtet, es ist Tag. Die sonnenabgewandte Seite liegt im Schatten, es ist dunkel, also Nacht.
Je nachdem wo sich der Mond auf seinem Umlauf um die Erde befindet, sehen wir ihn unterschiedlich beleuchtet. In Position 5 zum Beispiel blicken wir auf seine voll beleuchtete Seite, es ist die Zeit des Vollmondes.
In Position 7 können wir sowohl auf die beleuchtete als auch auf die unbeleuchtete Seite blicken, wobei die Mondoberfläche, die im Schatten liegt, für uns unsichtbar bleibt. Daraus ergibt sich das Bild des Halbmondes.
Die Mondphasen (vergleiche mit der Abbildung oben)
1. Neumond
In dieser Abbildung ist nichts vom Mond zu sehen. So stellt er sich bei Neumond dar. Er befindet er sich am Taghimmel, nahe der Sonne, und ist unsichtbar für uns. Er wird nämlich von hinten beleuchtet und überholt die Sonne am Himmel.
In dieser Phase befindet sich der Mond zwischen Sonne und Erde. Dabei kann es auch vorkommen, dass er die Sonne verdeckt. Dann sehen wir auf der Erde eine Sonnenfinsternis.
Eine Verfinsterung findet nicht bei jedem Neumond statt, da die Mondbahn gegenüber der Ekliptik um rund 5 Grad geneigt ist. Deshalb zieht der Neumond meist knapp oberhalb oder unterhalb der Sonne durch.
2. Zunehmende Sichel
Zwei Tage nach Neumond taucht am Abendhimmel im Westen die schmale Mondsichel auf. Sie ist nicht lange zu sehen, denn sie geht alsbald unter. Mit jedem Tag, der nun vergeht, wird die Sichel breiter, das Sonnenlicht wandert über den Mond und nimmt immer mehr Raum ein.
Ist der Mond eine schmale Sichel, kann man manchmal sogar die unbeleuchtete Oberfläche sehen! Dies nennt man aschgraues Mondlicht. Die Nachtseite des Mondes wird hierbei von dem Sonnenlicht getroffen, das von der Erde in Richtung Mond reflektiert wurde. So ist seine Schattenseite leicht aufgehellt und für uns sichtbar.
3. Zunehmender Halbmond
7 Tage nach Neumond ist der Halbmond zu bewundern. Die uns zugewandte Seite des Mondes wird genau bis zur Mitte von der Sonne beschienen, der Rest liegt im Dunkeln. Der Halbmond ist nachmittags zu sehen und geht irgendwann gegen Mitternacht unter.
Genau in der Mitte des Mondes befinden sich viele interessante Krater, oft sogar in einer Reihe. Für ihre Beobachtung ist jetzt genau die richtige Zeit, da das Licht schräg einfällt und so Details der Mondlandschaft besonders eindrucksvoll hervortreten.
4. Zunehmender Mond
Die Grenze zwischen Licht und Schatten, der Terminator, wandert langsam über die Mondoberfläche. Ein Ort auf dem Mond liegt ca. 14 Tage lang ununterbrochen im Dunkeln. Nach dem Vorbeizug des Terminators scheint dort etwa 14 Tage lang die Sonne.
Der Terminator wandert weiter und streift auf seinem Weg über die Mondoberfläche nach und nach alle Geländeformationen und Krater dort in der Gegend. So kannst du jeden Tag etwas Neues entdecken, was ein paar Stunden oder Tage vorher noch im Dunkel verborgen lag.
5. Vollmond
In Phase 5 steht der Mond der Sonne genau gegenüber, wir blicken auf die voll beleuchtete Seite. Der Mond präsentiert sich als runde Scheibe. Er geht auf, wenn die Sonne untergeht und dominiert den Himmel die ganze Nacht über. Gegen Mitternacht erreicht er seine höchste Position.
Er erhellt uns die Nacht mit seinem silbrigen Schein. Morgens zu Sonnenaufgang sinkt er unter den Horizont. Manchmal kommt es an Vollmond zu einer Mondfinsternis. Das passiert, wenn die Bahn des Mondes durch den Erdschatten führt. Nicht an jedem Vollmond gibt es eine Mondfinsternis, da die Mondbahn um 5 Grad geneigt ist.
Bei Mondfinsternis wird das Licht des Vollmonds gedämpft, er erscheint deutlich dunkler. Oft verfärbt sich noch zusätzlich (z.B. dunkelrot).
6. Abnehmender Mond
Nach der Vollmondphase schrumpft die sichtbare Mondfläche wieder. Die rechte Seite des Mondes verschwindet allmählich, jeden Tag ein bißchen mehr. Der abnehmende Mond geht spätabends auf, und das an jedem folgenden Tag noch etwas später.
Der Mond wird allmählich ein Beobachtungsobjekt für Nachtschwärmer oder Frühaufsteher.
7. Abnehmender Halbmond
Die Phasen 3 und 7 heißen auch erstes Viertel (bei zunehmendem Halbmond) und letztes Viertel (bei abnehmendem Halbmond), da nur ein Viertel der Mondkugel für uns sichtbar ist.
Der abnehmende Halbmond geht gegen Mitternacht auf. Er begleitet uns durch den Vormittag und geht gegen Mittag unter. Eine Beobachtung in der Zeit vor Sonnenaufgang wäre ideal, um die Krater um den Terminator herum zu beobachten.
8. Abnehmende Sichel
Der Mond geht nun erst in der zweiten Nachthälfte auf, wenn die meisten von uns noch schlafen. Allmählich wird die Sichel immer schmaler, und der Mond nähert sich der Sonne. Er geht kurz vor ihr im Osten auf und wird bald vom grellen Sonnenlicht überstrahlt.
In Kürze wird von der Sichel nichts mehr übrig sein. Dann ist wieder Neumond, und der Kreis schließt sich. Der Mond zieht für uns unsichtbar am Taghimmel an der Sonne vorüber und beginnt einen neuen Zyklus.
Beobachte die Mondphasen!
Die Aufgabe wird dich einen Monat lang beschäftigen, aber danach wirst du den Mond viel besser kennen als vorher. Auf der Mach-mit-Seite findest du eine Vorlage, in die du deine Beobachtungen eintragen kannst.
Der Mond ist hell genug, dass man ihn auch bei Tag sehen kann. Allerdings wirkt er da etwas blasser, da er mit der Helligkeit der Sonne nicht mithalten kann. Nachts dagegen ist er das hellste Objekt am Himmel und fällt sofort auf.
Die Auf- und -untergangszeiten verschieben sich jeden Tag um einige Zeit nach hinten, der Mond geht also jeden Tag später auf und später unter. Die aktuellen Uhrzeiten stehen in der Tagezeitung und in astronomischen Jahrbüchern. In manch einem Kalender stehen sie auch.