Die Planeten im Mai 2016:
Highlight:
Die Sonne
Tag | Aufgang | Mittagshöhe | Untergang | Tageslänge |
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1.5.2016 | 5:57 Uhr (MESZ) | 55,1° | 20:39 Uhr (MESZ) | 14,5 Stunden |
31.5.2016 | 5:17 Uhr (MESZ) | 61,9° | 21:19 Uhr (MESZ) | 16 Stunden |
Heute (09.12.2024) | 08:06 Uhr | 16:18 Uhr | 8 h 11 min | |
Weitere Sonnenzeiten für ausgewählte Städte in: Deutschland, Österreich, Europa |
Die Sonne wechselt am 14. Mai vom Sternbild Widder in das Sternbild Stier, was sich natürlich nicht beobachten lässt, da die Sonne keinen Blick auf die sie umgebenden Sterne zulässt. Um Mitternacht sehen wir dann das Sternbild, das der Sonne genau gegenübersteht (die Waage). Daraus lässt sich dann schließen, in welchem Sternbild wiederum die Sonne steht.
Genießen wir den Frühling mit all seiner Blütenpracht, dem Vogelgezwitscher und den wärmenden Sonnenstrahlen. Für Sterngucker wird es langsam eng, denn die Tage werden immer länger, die Nächte immer kürzer.
Auch im Mai geht die Sonne jeden Tag ein bißchen früher auf als am Vortag und auch später unter als noch einen Tag zuvor. Mittags klettert sie am Himmel immer höher und höher. Am Monatsbeginn schafft sie 55° Höhe im Vergleich zum Horizont, zum Monatsende dann schon 62°. Das ist fast der Höchststand des ganzen Jahres, der im Juni nur noch minimal gesteigert wird.
Mehr zum Weg der Sonne über den Himmel, unter anderem auch als Animation, gibt es auf der Seite 'Sonne beobachten Teil 1'.
Der Mond
Mondphase | Datum | im Sternbild | Aufgang | Untergang | |
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Neumond | 06.05.2016 | Walfisch | geht mit Sonne auf und unter | ||
Erstes Viertel | 13.05.2016 | Krebs | 12:19 Uhr | 02:04 Uhr | |
Vollmond | 21.05.2016 | Waage | 20:33 Uhr | 05:38 Uhr | |
Letztes Viertel | 29.05.2016 | Wassermann | 01:52 Uhr | 12:48 Uhr | |
Daten dem Buch 'Kosmos Himmelsjahr 2016' von Hans-Ulrich Keller entnommen |
Der Mond als Aufsuchhilfe für Planeten
Siehe Kalender
Tipps für die Beobachtung des Mondes gibt es auf den Seiten 'Mond beobachten'.
Tagesaktuelle und vor allem für den individuellen Standort passende Daten und Zeiten liefert der Astrorechner. Dort bekommst du Auf- und Untergangszeiten für Sonne und Mond, die aktuelle Mondphase, den Beleuchtungsgrad und einiges mehr.
Die Planeten im Mai:
Merkur nicht beobachtbar, außer am 9. Mai direkt vor der Sonne
Merkur hält sich im Mai am Taghimmel auf und ist deshalb eigentlich nicht zu beobachten. Am 9. Mai aber zieht er direkt vor der Sonne durch und ist dann als winziges schwarzes Scheibchen mit einem Teleskop zu erkennen. ACHTUNG! Nie ungeschützt in die Sonne schauen! Auch Teleskope, Ferngläser und Kameras benötigen eine Sonnenschutzfolie, damit die Optik und das eigene Augenlicht nicht zerstört wird!
Merkur kommt am 9. Mai in untere Konjunktion zur Sonne. Das bedeutet, er zieht auf seiner Bahn zwischen Sonne und Erde durch. Da die Merkurbahn um 7° geneigt ist, kreuzt er nicht bei jeder Konjunktion die Sonne, sondern zieht meist oberhalb oder unterhalb der Sonne durch. Bewegt sich aber Merkur bei Konjunktion durch einen seiner beiden Bahnknoten, können wir von der Erde aus den Merkurdurchgang vor der Sonne beobachten.
Bahnknoten sind die beiden Stellen seiner Bahn, an denen die Merkurbahnebene die Erdbahnebene kreuzt. Im 21. Jahrhundert wird das insgesamt 14mal geschehen. Der Merkurtransit ist überall dort beobachtbar, wo die Sonne gerade über dem Horizont steht.
Der letzte von Mitteleuropa aus beobachtbare Merkurtransit war am 7. Mai 2003, der letzte vor dem diesjährigen war am 8./9. November 2006, allerdings nicht von Mitteleuropa aus beobachtbar.
Merkur umrundet die Sonne alle 88 Tage. Die Erde legt in dieser Zeit rund ein Viertel ihres Weges um die Sonne zurück. So kommt es, dass Merkur die Erde alle 116 Tage innen überholt.
Merkur bedeckt beim Transit gerade einmal 0,0004% der Sonnenscheibenfläche. Obwohl dieser Transit im Prinzip auch eine Sonnenfinsternis ist, bemerkt man keinerlei Helligkeitsabfall.
Merkur ist trotz seiner Erdnähe so winzig, dass wir ihn nur mit einer Sonnenfinsternisbrille geschützt nicht auf der Sonne erkennen können. Selbst Sonnenflecken sind größer als der innerste Planet.
Für eine Beobachtung empfiehlt sich daher mindestens eine 50fache Vergrößerung. Dazu kann ein herkömmliches Teleskop mit Sonnenschutzfolie ausgerüstet werden. ACHTUNG - auch das Leitfernrohr oder Sucherfernrohr muss mit der Folie geschützt werden!
Eine andere Möglichkeit bietet die Projektion der Sonne mithilfe eines Refraktors auf eine weiße Fläche hinter dem Teleskop. Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass den Transit mehrere Personen zugleich beobachten können.
Besonders gut geeignet sind auch die verschiedenen Arten von Sonnenteleskopen. Sie besitzen - meist standardmäßig fest verbaut - einen Sonnenfilter, der nur das Licht einer ganz bestimmten Wellenlänge durchlässt. Vergrößernde Okulare sorgen dafür, dass nicht nur Sonnenflecken, Protuberanzen und die Granulation der Sonne sichtbar werden, sondern auch der schwarze Merkur.
Merkur ist beim Transit deshalb schwarz, weil er von der anderen Seite her von der Sonne beleuchtet wird. Wir blicken also auf seine Nachtseite, die keinerlei Licht reflektiert. Außerdem ist der Kontrast zur extrem hellen Sonne im Hintergrund sehr hoch, so dass Merkur einfach nur schwarz erscheint.
Beobachtungszeit
Der Merkurtransit am 9. Mai 2016 findet in den Nachmittagsstunden statt. Je nach dem Standort des Beobachters tritt Merkur gegen 13:12 Uhr plus/minus ein paar Minuten vor die Sonne. Der Transit endet erst zu Sonnenuntergang. An östlich gelegenen Orten findet der Austritt unbeobachtbar erst nach Sonnenuntergang statt, ansonsten ist der Austritt Merkurs gegen 20:42 Uhr MESZ vor der untergehenden Sonne zu beobachten.
Es sind also gute 7 Stunden Zeit, um einen Blick auf den Merkurtransit zu werfen. Am besten begibt man sich dazu in die nächstgelegene Sternwarte. Viele Sternwarte werden eine öffentliche Beobachtung des Transits ermöglichen. Wer ihn verpasst, hat am 11. November 2019 die nächste Chance.
Die erste dokumentierte Beobachtung eines Merkurtransits fand am 3. Mai 1661 durch Johannes Hevelius in Danzig statt, zeitgleich beobachtete auch Christiaan Huygens von London aus. Der Merkurtransit vom 7.11.1631 war zwar bereits von Johannes Kepler richtig vorausberechnet worden. Allerdings konnte er seine Vorhersage nicht überprüfen, da er ein Jahr vor dem Transit verstarb.
Venus nicht beobachtbar
Venus hält sich im Mai zu nahe bei der Sonne auf und ist somit nicht beobachtbar.
Mars die ganze Nacht zu sehen
Mars kommt am 22. Mai in Opposition zur Sonne. An diesem Tag befindet sich die Erde genau zwischen Sonne und Mars. Der rote Planet ist im Mai besonders hell und besonders nah, im Teleskop besonders groß, also ein perfektes Beobachtungsobjekt.
Mars befindet sich zunächst noch im Sternbild Skorpion, bewegt sich dann aber rückläufig ins Sternbild Waage. Diese Bewegung ist Teil der Oppositionsschleife, bei der Planeten auch entgegengesetzt der üblichen Laufrichtung über den Sternenhintergrund ziehen.
Mars geht zu Sonnenuntergang im Südosten auf und zu Sonnenaufgang dann im Südwesten unter. Allerdings steigt er nicht besonders hoch auf, sondern bleibt in relativer Horizontnähe. Man braucht also unbedingt freien Blick in Richtung Süden.
Dort bietet sich dann ein spektakulärer Anblick: gleich drei rötlich-orange Objekte stehen nahe beisammen. Der hellste ist Mars mit -2,4mag, der Ringplanet Saturn mit 0mag und dazwischen der rötliche Stern Antares (Hauptstern im Skorpion) mit 1mag. Der Name von Antares ist von Mars abgeleitet, weil er von der Farbe und zeitweise auch der Helligkeit dem Mars zum Verwechseln ähnlich sieht (Ant - Ares, Gegen - Mars).
Aufgrund der Nähe von Mars kann man während der Opposition mit einem guten Teleskop schon Einzelheiten auf der Marsoberfläche erkennen, wie z.B. seine Polkappen und unterschiedlich helle und dunkle Gebiete.
Den geringsten Abstand in diesem Jahr haben Erde und Mars aufgrund ihrer elliptischen Bahnen erst am 30. Mai, ein paar Tage nach der Opposition. Dann trennen uns 75,3 Mio km. Das Licht vom Mars ist dann 4 Minuten und 11 Sekunden zu uns unterwegs. Der geringe Abstand wird auch von Raumfahrtmissionen genutzt, die den Mars untersuchen sollen. In diesem Jahr am 14. März startete die europäische Sonde Exomars, geplante Ankunft ist im Oktober 2016. Bei der nächsten Opposition im Jahr 2018 wird der Abstand mit 57,6 Mio km noch deutlich geringer ausfallen. Auch dann sind wieder Marsmissionen geplant.
Eine Beobachtung von Mars ist auch in den Wochen und Monaten nach der Opposition noch möglich. Er wird noch bis Dezember am Abendhimmel zu finden sein, dann allerdings mit abnehmender Helligkeit und zunehmendem Abstand.
Weitere Infos zur Marsbeobachtung und wie eine Oppositionsschleife zustandekommt, gibt es hier: Mars beobachten.
Jupiter am Abend
Jupiter ist bequem am Abendhimmel beobachtbar. In der Dämmerung ist er einer der ersten Lichtpunkte, die am Himmel erscheinen. Er befindet sich dann schon im Süden, unterhalb des markanten Sternbilds Löwe und fällt auch ungeübten Beobachtern sofort ins Auge.
Jupiter hatte am 8. März seine Oppositionsstellung und beendet nun im Mai seine Oppositionsschleife. Ab dem 10. Mai bewegt er sich wieder rechtläufig über den Sternenhimmel. Das ist gut zu erkennen, wenn man sich seinen Abstand zu Regulus, dem Hauptstern im Löwen, merkt und in jeder Beobachtungsnacht miteinander vergleicht. Jupiter wird sich langsam aber stetig von Regulus entfernen.
Jupiters Helligkeit sinkt allmählich ab, der Abstand zwischen ihm und uns nimmt stetig zu. Dennoch ist er ein lohnendes Objekt für die Beobachtung. Anfang Mai geht Jupiter gegen 4:30 Uhr unter, Ende Mai dann schon gegen 2:30 Uhr.
Für die Beobachtung von Jupiter empfiehlt sich ein Teleskop, erst dann werden auch die 4 größten Monde Jupiters sichtbar. Auch Oberflächenstrukturen wie die Streifen oder der große rote Fleck können so beobachtet werden. Außerdem ist die Abplattung des Planeten deutlich sichtbar. Jupiter hat am Äquator einen größeren Durchmesser als an seinen Polen, was ihn leicht gequetscht aussehen lässt. Das ist eine Folge der schnellen Rotation dieses Gasplaneten. Tipps gibt es auch auf Jupiter beobachten.
Saturn ab Mitternacht
Der Ringplanet Saturn wird im nächsten Monat in Opposition zur Sonne kommen. In den nächsten Wochen wird er also noch etwas heller, und der Abstand zwischen uns und Saturn verringert sich weiter.
Saturn bewegt sich derzeit weit südlich und rückwärts durch das Sternbild Schlangenträger. Er geht zu Monatsbeginn gegen 23:20 Uhr auf, zu Monatsende dann schon um 21:12 Uhr. Für eine Beobachtung ist freie Sicht in Richtung südlicher Horizont nötig.
Am 22. Mai ergibt sich mit Saturn und Vollmond ein schönes Fotomotiv. Übrigens: Saturn ist der linke der drei orangen Objekte am Südhorizont.
Im Fernglas bzw. Teleskop können wir das Planetenscheibchen und auch seine Ringe erkennen. Am Planetenscheibchen ist gut zu sehen, dass Saturn nicht rund, sondern an den Polen abgeplattet ist.
Ein interessantes Objekt für Fernglas und Teleskop ist auch der größte Saturnmond Titan. Beobachtet man ihn über mehrere Nächte hinweg, wird man ihn stets an einer anderen Position finden und so nachvollziehen können, dass er den Ringplaneten umkreist.
Sternenhimmel im Mai
Die Frühlingssternbilder stehen nach Einbruch der Dämmerung bereits am südlichen Himmel. Dazu gehören der Löwe mit Regulus, der Bärenhüter mit Arktur und die Jungfrau mit Spica. Den Frühlingssternbildern folgt im Osten das Sternbild Herkules, und auch der hellste Stern des Sommersternenhimmels, Wega im Sternbild Leier, geht noch am Abend im Osten auf.
Die Deichsel des Großen Bären zeigt auf einen rötlichen Stern. Das ist Arktur vom Sternbild Bärenhüter (Bootes). Er ist einer der hellsten Sterne am Himmel und aufgrund seiner Farbe besonders auffällig. Zusammen mit Regulus aus dem Löwen und Spica aus der Jungfrau bildet Arktur das Frühlingsdreieck.
Gleich neben dem Bärenhüter befindet sich ein hübsches kleines Sternbild, die Nördliche Krone. Ihre Sterne bilden einen Halbkreis, sodass sich der Eindruck einer Diamantenkette ergibt. Als besonderes Highlight ist der Stern Gemma zu betrachten, der wie ein Diadem am hellsten funkelt und glitzert.
Die zirkumpolaren Sternbilder sind natürlich in jedem Monat beobachtbar. Sie verändern nur ihre Lage am Himmel. Im Mai wandert der Große Wagen/Großer Bär immer höher und steht dann hoch über unseren Köpfen. Versuche doch einmal, nicht nur den berühmten Großen Wagen darin zu sehen, sondern tatsächlich den Bären mit seinen Tatzen! Das ist gar nicht schwer. Die Tatzen werden jeweils durch ein Paar eng beieinanderstehender Sterne gebildet. Cassiopeia sinkt immer weiter ab und findet sich knapp über dem Horizont wieder.
Tipp: Im Sternbild Herkules gibt es den Kugelsternhaufen M13, der unter guten Sichtbedingungen (sehr dunkler Himmel, keine störenden Lichtquellen) schon mit bloßen Augen als verwaschenes Fleckchen wahrgenommen werden kann.
Er ist leicht zu finden, da er sich fast genau auf der Verbindungslinie zwischen den beiden recht hellen Sternen von Herkules befindet, die seine rechte Körperseite darstellen (siehe Abbildung oben).
Mit einem Fernglas oder Teleskop offenbart M13 seine wahre Gestalt: die kugelförmige Anordnung hunderter Sterne. Tatsächlich versammeln sich hier mehr als eine Million Sterne in ca. 25000 Lichtjahren Entfernung von der Erde.
Ein weiterer - etwas schwächerer - Kugelsternhaufen findet sich etwas oberhalb der Stelle, wo der Kopf von Herkules sein müsste. Es ist M92 in ca. 26000 Lichtjahren Entfernung. M92 ist dafür bekannt, dass er sehr alte Sterne enthält, deren Alter man auf 13 Milliarden Jahre schätzt. Diese Sterne entstanden also nicht lange nach dem Urknall und existieren auch heute noch; zumindest sehen wir sie noch.
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