Tycho Brahe entwarf ein neues geozentrisches Modell zu einer Zeit, als das heliozentrische System des Kopernikus schon bekannt war, aber nicht von allen anerkannt wurde, so auch nicht von Brahe. In seinem Entwurf beließ er die Erde im Zentrum, gab aber den beiden Planeten Merkur und Venus Umlaufbahnen um die Sonne.
Mitsamt der Sonne umkreisten sie dann wiederum die Erde. Mit dieser Ansicht lässt sich erklären, weshalb sich die beiden Planeten nie weit von der Sonne entfernen und weshalb sie nie mitten in der Nacht, also gegenüber der Sonne zu sehen sind.
Auch die anderen Planeten sollten die Sonne umkreisen, und auch wieder mit ihr gemeinsam die Erde. So lassen sich die Helligkeitsschwankungen erklären, denn die Planeten bewegen sich zwar noch auf Kreisbahnen, haben aber nun unterschiedliche Abstände zur Erde. Tycho Brahe hatte also ein paar Probleme des geozentrischen Weltbildes geschiickt gelöst.
Allerdings tritt nun ein neues Problem auf: von Zeit zu Zeit überschneiden sich die Bahnen von Mond und Mars!
Ein Klick auf den roten Button in der obigen Animation blendet den Hintergrund aus und zeigt die Bahnen an, die die Planeten in diesem Weltbild nehmen. Dann ist die Überschneidung Mond/Mars gut zu erkennen.
Das tychonische Modell ist also ein etwas besseres geozentrisches Modell als das des Ptolemäus. Es konnte sich aber nicht durchsetzen, denn die Zeit für das heliozentrische System war bereits angebrochen.