Keplersches Weltbild

Als Johannes Kepler geboren wurde, glaubte man noch, die Erde stünde im Zentrum des Weltalls, und alle anderen Himmelskörper bewegen sich auf idealen Kreisbahnen um sie herum. Während seines Studiums kam er mit einer neuen Idee in Berührung, die ihm viel mehr zusagte: Nikolaus Kopernikus vermutete die Sonne im Zentrum der Bewegung der Körper.

Allerdings fehlten dafür noch die Beweise. Raumfahrt gab es noch nicht, und das Fernrohr war gerade erst erfunden worden. Kepler entschied sich trotzdem für Kopernikus und das heliozentrische Weltbild und damit gegen Ptolemäus und das geozentrische Weltbild. Mit seiner Berechnung der Marsbahn lieferte er später einen echten Beweis für die Richtigkeit der neuen Denkweise.

Die Berechnung der Marsbahn war bisher nicht geglückt, weil man von einer Kreisbahn ausging, auf der sich der Planet bewegen sollte. Kepler war der Erste, dem klar wurde, dass die Marsbahn in Wirklichkeit eine elliptische Form haben musste. Bis zu dieser Erkenntnis aber war es ein langer beschwerlicher Weg, denn Kepler musste dazu jahrelang komplizierte Berechnungen anstellen und die Stellung des Planeten Punkt für Punkt auf seiner Bahn nachrechnen.

Anhand seiner Ergebnisse konnte er für alle Planeten Gesetze ableiten, nach denen sie sich um die Sonne bewegen. Mit den Keplerschen Gesetzen war es nun einfach geworden, den jeweiligen Standort eines Planeten vorherzuberechnen, und zwar viel genauer als je zuvor. Außerdem musste man sich nun von der Vorstellung verabschieden, dass sich die Planeten auf Kreisbahnen bewegen.

Mit seinen Erkenntnissen verbesserte Kepler zugleich das neue heliozentrische System, indem er die Kristallschalen verwarf und die Planeten auf Ellipsen um die Sonne kreisen ließ.

Animierte Darstellung des Keplerschen Weltbildes

Gesammelte Erkenntnisse aus der Zeit Keplers

  • Die Sonne befindet sich im Mittelpunkt des Planetensystems.
  • Die Sonne dreht sich um sich selbst, erkennbar an Flecken in der Sonnenatmosphäre.
  • Die 6 Planeten Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter und Saturn bewegen sich um die Sonne.
  • Der Mond bewegt sich um die Erde.
  • Merkur und Venus zeigen Lichtphasen wie der Mond.
  • Der Planet Jupiter wird seinerseits von Monden umkreist.
  • Die Planetenbahnen sind keine perfekten Kreisbahnen, sondern Ellipsen.
  • Die Sterne sind unterschiedlich weit von uns entfernt.
  • Die Bewegung der Sterne über den Nachthimmel kommt durch die Drehung der Erde zustande.
  • Kometen können das gesamte Planetensystem durchqueren.

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Tags: Weltbild

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