Planeten

Planeten

Von Sternen wissen wir, dass es Milliarden und Abermilliarden von ihnen gibt. Man kann sie ja auch ganz leicht finden: sie leuchten! Selbst Sterne, die viele Tausend Lichtjahre von uns entfernt sind, können wir noch sehen, zum Teil mit bloßem Auge, die meisten mit Hilfe von Teleskopen. Planeten aber leuchten nicht selbst. Weit von uns entfernte Planeten sind nahezu unsichtbar.

Planeten umkreisen ihren Heimatstern und werden von ihm angeleuchtet, sie reflektieren dieses Licht. Einen Planeten in unserer Nähe können wir am Himmel entdecken. Aber selbst bei den Planeten unseres eigenen Sonnensystems haben wir da schon Schwierigkeiten! Bis vor 230 Jahren waren die äußeren Planeten Uranus und Neptun noch völlig unbekannt, weil sie für unsere Augen nicht hell genug sind. Uranus wurde erst im Jahr 1781 entdeckt, und Neptun 1846. Einen Planeten bei einem anderen Stern können wir unmöglich ohne optische Hilfsmittel finden.

Größenvergleich

Größenvergleich der Planeten

Die Planeten unseres Sonnensystems sind die bekanntesten Planeten. Wir haben sie intensiv beobachtet und erforscht. Jeder dieser Planeten ist eine ganz besondere Welt, jeder hat seinen eigenen 'Charakter'. Jupiter ist der größte Planet, Merkur der Kleinste. Einen direkten Vergleich der Planeten miteinander gibt es auf der Seite Planetentabelle.

Planeten Merkmale


Die Inneren Planeten - Gesteinsplaneten

Gesteinsplaneten

Zu den inneren Planeten gehören Merkur, Venus, Erde und Mars. Sie umkreisen die Sonne innerhalb des Asteroidengürtels. Sie sind alle recht klein und bestehen hauptsächlich aus Gestein, darum nennt man sie auch Gesteinsplaneten. Mehr dazu gibt es auf der Seite 'Gesteinsplaneten'.

Gesteinsplaneten

Gesteinsplaneten besitzen nur wenige Monde (Mars 2, Erde 1) oder auch gar keine (Venus und Merkur). Jeder Planet umkreist die Sonne auf seiner eigenen Umlaufbahn mit seiner eigenen Geschwindigkeit.

Der Asteroidengürtel befindet sich zwischen den Bahnen von Mars und Jupiter. Er besteht aus Tausenden Mini-Planeten, Gesteinsbrocken in den Größen von wenigen Metern bis einigen Kilometern Durchmesser. Alle zusammengenommen ergeben weniger Masse als unser Erdenmond. Der Asteroidengürtel bildet eine natürliche Grenze zwischen den Gesteinsplaneten und den Gasplaneten.

Die Äußeren Planeten - Gasplaneten

Gasplaneten

Zu den äußeren Planeten gehören Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun. Sie sind im Vergleich zur Erde riesig und bestehen hauptsächlich aus Gas. Darum nennt man sie auch Gasriesen oder Gasplaneten. Sie bewegen sich sehr weit außen auf weitläufigen Bahnen um die Sonne. Genaueres dazu gibt es auf der Seite 'Gasplaneten'.

Innere Planeten und Asteroidengürtel

Die äußeren Planeten versammeln eine Menge Monde um sich, deren Zahl sich ständig ändert, da wir noch nicht alle entdeckt haben. Saturn zum Beispiel hat mindestens 62 Monde!

Pluto ist ein ehemaliger Planet. Er bewegt sich noch weiter draußen als Neptun. Pluto weicht aber vom üblichen Schema ab: er ist winzig (kleiner als unser Mond!) und besteht nicht aus Gas, sondern aus Gestein. Mehr über Pluto gibt es auf der Plutoseite.


Was ist ein Planet?

Ein Planet ist rund, leuchtet nicht selbst und umkreist einen Stern.

Das klingt einfach und klar und beschreibt unsere Planeten ganz gut. Im Jahre 2006 aber gerieten die Astronomen in Streit darüber, was genau ein Planet ist. Lange Jahre hatten wir neun Planeten: Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto.

Da die Teleskope im Laufe der Zeit immer größer und besser werden, entdeckte man in den letzten Jahren auch hinter Pluto noch einige Körper, die Planeten sein könnten. Sie sind etwas kleiner oder auch größer als Pluto und sehr weit von der Sonne entfernt. Zwischen ihnen gibt es außerdem eine Vielzahl an Kleinstkörpern.

Immer mehr und mehr

Sollte man diese neu entdeckten Gesteinsbrocken auch zu den Planeten zählen? Aber müsste man dann die Asteroiden, die zwischen Mars und Jupiter ihre Bahnen ziehen, auch dazunehmen? Wo soll man die Grenze ziehen, wie groß ein Planet sein muss? Merkur zum Beispiel ist kleiner als der Jupitermond Ganymed, Pluto sogar kleiner als 7 Monde im Sonnensystem!

Pluto Es ging also darum, entweder die Zahl der Planeten mit jeder Neuentdeckung zu erhöhen oder den Pluto aus der Reihe der Planeten zu verbannen, da er sowieso aus der Reihe tanzt und etwas anders ist als die anderen (genaueres dazu auf der Pluto-Seite).

Man einigte sich schließlich darauf, dass wir nun nur noch acht Planeten haben, alle anderen zählen unter Asteroid, Kleinplanet oder Transneptunobjekt. Wenn du wissen möchtest, wie und warum sich im Lauf der Jahrhunderte die Zahl der Planeten immer wieder geändert hat, dann schaue auf die Seite "Wie viele Planeten gibt es?".


Exoplaneten

Lange Zeit war unklar, ob auch andere Sterne von Planeten begleitet werden. Die Astronomen ließen sich aber trotz Schwierigkeiten und Misserfolgen nicht davon abbringen, nach fernen Planeten zu suchen. Sie überlegten sich immer bessere Beobachtungsmethoden und hatten schließlich Erfolg! Im Jahr 1992 fand man den ersten 'Exoplaneten' (das ist eine Abkürzung für 'extrasolarer Planet', also 'Planet außerhalb des Sonnensystems'). Inzwischen sind fast 700 Exoplaneten gefunden worden, und es werden Jahr für Jahr mehr.

ExoplanetWeshalb wollen wir wissen, ob andere Sterne auch Planeten besitzen? Nun, so können wir mit unserem System vergleichen und herausfinden, ob die Sonne mit ihren acht Planeten ein Normalfall im Kosmos ist oder eher ein Sonderfall. Wir lernen dabei also auch viel über uns selbst.

Wir werden Exoplaneten nie mit Raumsonden erforschen können, dafür sind sie zu weit von uns entfernt. Aber es ist doch schön zu wissen, dass es sie gibt. Und vielleicht sind ja einige darunter, auf denen sich ebenso wie auf dem Planeten Erde Leben entwickelt hat! Doch nun wieder zurück zu unseren eigenen Planeten! Wie sind sie eigentlich entstanden? Wo kommen sie her, wo gehen sie hin?

Antworten dazu gibt es auf der Seite 'Entstehung der Planeten'.

Die Aufnahmen auf dieser Seite stammen von der NASA (Courtesy NASA/JPL-Caltech).

Planeten Abstand Erde

Linke Säule: Minimalabstand
Rechte Säule: maximal möglicher Abstand des Planeten zur Erde

Wenn man wissen möchte, wie weit ein Planet in diesem Moment von der Erde entfernt ist, genügt es nicht, hier in diese Grafik zu schauen. Was wir hier sehen, sind die Extremwerte und der Durchschnittswert. Der Maximalabstand kommt zustande, wenn sich der Planet auf der einen Seite der Sonne befindet und die Erde auf der anderen Seite. Planet, Sonne und Erde liegen dann auf einer Linie.

Den Minimalabstand zur Erde haben Planeten, wenn sie sich auf der gleichen Seite der Sonne befinden und die Erde gerade überholen (innere Planeten) oder von ihr überholt werden (äußere Planeten). Sonne, Erde und Planet bilden dann ebenfalls eine Linie. In der Astronomie spricht man von der Oppositionsstellung der äußeren Planeten. Diese ist daran zu erkennen, dass der Planet zu Sonnenuntergang aufgeht und zu Sonnenaufgang untergeht. Er ist also die gesamte Nacht über sichtbar am Sternenhimmel und hat seinen Höchststand gegen Mitternacht.

Bei den inneren Planeten spricht man von unterer Konjunktion. Er zieht dann genau zwischen Sonne und Erde hindurch und hat dann seinen minimalen Abstand zur Erde. In dieser Phase ist der Planet (Venus oder Merkur) nicht beobachtbar, da er sich am Taghimmel aufhält und gemeinsam mit der Sonne auf- und untergeht.

Planeten Abstand Sonne

Abstand der Planeten zur Sonne

Blaue Säule: Minimalabstand
Grüne Säule: durchschnittlicher Abstand
Rote Säule: maximal möglicher Abstand des Planeten zur Sonne

Wir sehen hier, welchen Abstand die Planeten zur Sonne haben. Da die Planeten nicht auf Kreisbahnen die Sonne umrunden, sondern auf elliptischen Bahnen, hat jeder Planet einen minimalen und einen maximalen Abstand.

Merkur ist mit durchschnittlich 58 Millionen Kilometern Abstand der sonnennächste Planet, Neptun dagegen zieht weit draußen seine Bahn um die Sonne. Sein Abstand zur Sonne ist 77mal größer als der von Merkur!

Die Gesteinsplaneten (Merkur, Venus, Erde, Mars) befinden sich allesamt recht nahe bei der Sonne. Die riesigen Gasplaneten dagegen umrunden mit immer größerem Abstand die Sonne. Wie lange das Licht braucht, um von der Sonne zu den Planeten zu gelangen, sehen wir in der unteren Darstellung.

Laufzeit des Sonnenlichts zu den Planeten

Planeten Albedo

Albedo der Planeten

Wir sehen hier das Rückstrahlvermögen der Planeten im Sonnensystem. Venus ist der hellste Planet. Das liegt daran, dass ihre geschlossene Wolkendecke ziemlich hell ist und das einfallende Sonnenlicht zu einem großen Teil reflektiert. Dafür dringt nur wenig Licht bis zur Oberfläche der Venus durch. Ein Besucher würde den ganzen Venustag im Dämmerlicht verbringen, Sonnenaufgänge oder gar die Sterne sind nie zu sehen.

Die Erde hat mit ihrer Albedo von 0,37 ein deutlich höheres Rückstrahlvermögen als der Mond mit seiner Albedo von 0,12. Betrachtet man beide Himmelskörper mit etwas Abstand, wird man die Erde heller leuchten sehen als den Mond.

Planeten Dichte

Dichte der Planeten

Die Gesteinsplaneten weisen im Vergleich zu den Gasplaneten eine deutlich größere Dichte auf, was nicht weiter verwunderlich ist, da sie hauptsächlich aus festen Stoffen zusammengesetzt sind, während die Gasplaneten überwiegend aus Gasen bestehen. Die Erde ist der Planet mit der größten Dichte.

Planeten Durchmesser

Durchmesser der Planeten


Links: Poldurchmesser
Mitte: durchschnittlicher Durchmesser
Rechts: Äquatordurchmesser

Wir sehen hier den Durchmesser der Planeten im Vergleich. Einige Planeten sind nicht rund, sondern am Äquator dicker und an den Polen abgeplattet. Deshalb hat jeder Planet drei Säulen - links der Poldurchmesser, in der Mitte der durchschnittliche Durchmesser, rechts der Äquatordurchmesser.

Zu erkennen ist, dass die Gasplaneten (Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun) deutlich größer sind als die Gesteinsplaneten (Merkur, Venus, Erde, Mars) und außerdem auch viel stärker abgeplattet. Jupiter ist der größte Planet im Sonnensystem, Saturn ist am stärksten abgeplattet.