Planeten

Planeten Tageslänge

Länge der Planetentage

Wie lange ein Tag auf den einzelnen Planeten dauert, sehen wir in diesem Diagramm. Die Gasplaneten drehen sich am schnellsten um sich selbst, also haben sie auch die kürzesten Tage. Bei Venus ist es so, dass ein Venustag länger dauert als ein Venusjahr. Im Diagramm dominiert Venus. Im Vergleich zu ihrer Tageslänge sind alle anderen Planetentage sehr kurz.

Die Tage von Erde und Mars sind fast gleich lang. Weitere Vergleiche der Tageslänge finden sich auf 'Vergleich der Gasplaneten' und 'Vergleich der Gesteinsplaneten'.

Zum Vergleich ist im unteren Diagramm dargestellt, wie lange die Planeten für einen Umlauf um die Sonne brauchen, wie lange also ein Planetenjahr dauert. Während die Länge eines Planetentages davon abhängt, wie schnell der Planet rotiert, hängt die Länge des Planetenjahrs davon ab, in welchem Abstand zur Sonne sich der Planet aufhält.

Umlaufdauer der Planeten

Planeten Temperaturen

Temperaturen auf den Planeten


Links (blau): Tiefsttemperatur
Mitte (grün): Durchschnittstemperatur
Rechts (rot): Höchsttemperatur

Hier sehen wir die Temperaturen, die auf den Planeten herrschen. Sie schwanken zwischen einem Minimal- und einem Maximalwert. Die Gesteinsplaneten, die sich nahe der Sonne aufhalten, erreichen Oberflächentemperaturen über Null Grad. Die Gasplaneten sind so weit von der Sonne entfernt, dass die eintreffende Sonnenenergie nicht ausreicht, die Temperaturen in den Plusbereich zu heben.

Um den Zusammenhang zu verdeutlichen, ist unten die Entfernung der Planeten von der Sonne dargestellt.

Abstand der Planeten von der Sonne

Planeten Umlaufzeiten

Umlaufzeiten der Planeten

Wie lange ein Planet braucht, um die Sonne einmal zu umrunden, hängt von der Länge seiner Bahn und dem Abstand des Planeten von der Sonne ab. Deshalb sehen wir in der unteren Grafik zusätzlich noch, welchen Abstand die Planeten zur Sonne haben. Der Zusammenhang ist sehr deutlich zu sehen. Bei größerem Abstand zur Sonne wird auch der Weg des Planeten länger. Dazu kommt außerdem noch, dass sich ein Planet umso langsamer bewegt, je weiter er von der Sonne entfernt ist.

Merkur als innerster Planet hat mit 88 Tagen die kürzeste Umlaufzeit. Da ein Umlauf um die Sonne für den Planeten gleichzeitig ein Jahr bedeutet, sprechen wir auch vom Planetenjahr. Das Merkurjahr hat also 88 Tage, das Erdenjahr 365 Tage, das Neptunjahr als Spitzenreiter hat 60.148 Tage.

Die Umlaufzeiten der Gesteinsplaneten sind im Vergleich zu denen der viel weiter außen befindlichen Gasplaneten verschwindend gering. Einen Vergleich nur der Gesteinsplaneten gibt es 'hier', einen Vergleich der Umlaufzeiten der Gasplaneten gibt es 'hier'.

Abstand der Planeten zur Sonne

Saturn

Saturn

Steckbrief Saturn
Position / Art 6 / Gasplanet
Abstand zur Sonne 1433 Mio km
Temperatur -139°C
Durchmesser 114 632 km
Umlaufzeit 29 Jahre, 166 Tage
Saturntag 10 h 47 min
Weitere Daten: siehe Planetentabelle

Saturn ist der 6. Planet im Sonnensystem. Er zieht noch hinter Jupiter seine Bahnen. Dabei ist er fast doppelt so weit von der Sonne entfernt wie Jupiter. Für eine Runde um die Sonne braucht er etwa 30 Jahre!

Saturn ist ein riesiger Gasplanet. Er ist etwas kleiner als Jupiter, aber immerhin hätten 840 Erdkugeln in Saturn Platz! Saturn besteht wie die Sonne hauptsächlich aus den Gasen Wasserstoff und Helium. Ganz tief in seinem Innerem befindet sich wahrscheinlich ein fester Kern.

Saturn besitzt ein ausgeprägtes Ringsystem, was ihn zum hübschesten aller Planeten macht. Die Ringe bestehen aus Staub und kleinen Eisstücken sowie kleinen Steinchen und etwas größeren Stein- und Eisbrocken.

Die Ringe entstanden durch Zusammenstöße der Saturnmonde miteinander und mit Kometen und Meteoriten, wobei viel Auswurfmaterial ins Weltall geschleudert wurde. Dieser Schutt sammelte sich dann rund um Saturn.

Der mit den Ringen

Saturn dreht sich sehr schnell um sich selbst. Er braucht nur 10 Stunden und 14 Minuten für eine Umdrehung (die Erde braucht 24 Stunden). Dadurch verformt sich die Gaskugel. Sie flacht an den Polen ab und wird in der Mitte dicker.

Saturn

Genaue Beobachtungen haben ergeben, dass Saturn von 100.000 einzelnen Ringen umgeben ist, die durch Lücken voneinander abgegegrenzt sind, in denen es fast keine Partikel gibt. Die Saturnringe haben eine gigantische Ausdehnung. Der äußerste Ring hat einen Durchmesser von 960.000 km. Im Vergleich dazu sind die Ringe sehr dünn, die Dicke beträgt wahrscheinlich gerade einmal 100 Meter!

Saturnringe

Das Ringsystem wird es nicht ewig geben. Die Anziehungskraft des Saturn sorgt dafür, dass immer wieder Teile der Ringe in seine Atmosphäre eintauchen und verglühen.


Die Saturnatmosphäre

Lange Zeit galt Saturn als äußerer Planet, da Uranus und Neptun noch nicht bekannt waren. Obwohl Saturn mehr als eine Milliarde Kilometer Abstand von der Erde hat, können wir ihn noch gut am Nachthimmel sehen. Die Ringe sieht man mit bloßem Auge nicht, aber mit einem Fernglas oder Teleskop sind sie gut erkennbar. Auf der Seite 'Saturn beobachten' gibt es dazu mehr.

Sturm auf SaturnSaturn hat die geringste Dichte aller Planeten. Besäßen wir ein genügend großes Wasserbecken, könnten wir Saturn darin schwimmen lassen. Er ginge garantiert nicht unter, da seine spezifische Dichte geringer ist als die des Wassers.

Saturn besteht - ähnlich wie die Sonne und Jupiter - hauptsächlich aus den Gasen Wasserstoff und Helium, er ist also ein Gasplanet. Er hat eine Außentemperatur von etwa minus 195°C. Je weiter man in seine Atmosphäre eindringt, desto stärker steigen Druck und Temperatur an.

Das führt dazu, dass sich die Gase immer mehr verdichten und in tieferen Schichten verflüssigen. Im Zentrum gehen sie wahrscheinlich sogar in festen Zustand über. Dieser Saturnkern dürfte etwa so groß sein wie die Erdkugel.

In der Saturnatmosphäre geht es recht stürmisch zu, da sich der Planet sehr schnell um sich selbst dreht (eine komplette Rotation in 10h 47min!). Ähnlich wie beim Großen Roten Fleck auf Jupiter können sich auch hier große Sturmgebiete herausbilden. Sie sind teilweise sehr groß (mehrere Tausend Kilometer im Durchmesser!) und unterscheiden sich farblich von der restlichen Atmosphäre.

In der Saturnatmosphäre bilden sich - ebenfalls wie bei Jupiter - auch verschiedenfarbige Streifen aus. Sie werden durch unterschiedliche Gase wie Methan und Ammoniak eingefärbt. Die Streifen verwirbeln an den Rändern miteinander. lösen sich auch mal auf und bilden sich neu.


Die Monde des Saturn

Saturnmond TitanSaturn versammelt viele Monde um sich. Derzeit sind 62 Monde bekannt. Der berühmteste Saturnmond ist Titan, der einzige Mond im Sonnensystem mit einer dicken Luftschicht.

Titan ist bisher der einzige Mond (abgesehen von unserem eigenen Mond), auf dem bislang ein von Menschen erbautes Gerät landete und die Umgebung erkundete. Mehr dazu gibt es auf der Seite 'Saturn Missionen'.

SaturnmondeDie Saturnmonde sind Eiswelten, ihre Oberflächen so weit von der Sonne entfernt tiefgefroren. Dennoch sind sie sehr unterschiedlich und jeder für sich eine faszinierende Welt.

Zu den Saturnmonden gehören sowohl der weißeste als auch der schwärzeste Mond im Sonnensystem. Mehr erstaunliche Details gibt es auf der Seite 'Saturnmonde'.

Schon gewusst?

Das Fernrohr von Galilei war zu schwach, um die Ringe des Saturn deutlich zu zeigen. Stattdessen präsentierte sich der Gasplanet mit zwei Henkeln links und rechts. Galilei wusste sich keinen Reim darauf zu machen und nahm an, Saturn würde vielleicht von zwei großen Monden begleitet.


Die Erforschung des Saturn

Details der SaturnringeDas Ringsystem des Saturn hat eine enorme Ausdehnung von etwa 250000 km Durchmesser. Im Verhältnis dazu ist es sehr dünn, die Breite beträgt ungefähr einen Kilometer. Innerhalb des Ringmaterials gibt es auch Lücken. Die größte Lücke ist nach ihrem Entdecker Cassinische Teilung benannt.

Die Steinchen der Ringe stammen wahrscheinlich von den Monden des Saturn. Wenn diese von Meteoriten getroffen werden, wird das Auswurfmaterial bis in den Weltraum geschleudert und verteilt sich dort rund um den Planeten.

Die Ringe wird es nicht mehr ewig geben. Sie werden von der Schwerkraft Saturns angezogen und bewegen sich spiralförmig auf ihn zu. So werden sie sich in den nächsten Jahrtausenden auflösen. Denn kommen sie der Saturnatmosphäre zu nahe, verglühen sie darin.

Raumsonde CassiniUnsere Kenntnisse über das Wesen von Saturn und seinen Ringen wurden durch Raumfahrtmissionen erheblich erweitert. 1979 bekam der zweitgrößte Planet des Sonnensystems erstmalig Besuch von der Erde.

Die Raumsonde Pioneer 11 flog an ihm vorbei und schickte etliche Nahaufnahmen zur Erde. Später folgten dann noch Voyager 1 und 2 und im Jahr 2004 die Raumsonde Cassini.

Eine sensationelle Erfolgsgeschichte ist von der Raumsonde Cassini zu vermelden, die im Jahr 2004 in eine Umlaufbahn um Saturn einschwenkte und seither fleißig Beobachtungen des Gasplaneten und seiner Eismonde durchführt.

Huygens Landung auf Titan Die Sonde erkundete das komplette Saturnsystem, also den Planeten, seine Ringe und viele seiner Monde. Mit dem Lander Huygens gelang es sogar, auf dem Mond Titan zu landen.

Somit war erstmals ein Blick auf seine Oberfläche möglich, die bis dahin wegen der dicken Wolkenschicht vor unseren Blicken verborgen blieb.

Mehr zu dieser und einigen anderen Missionen zu Saturn gibt es auf der Seite 'Saturn Missionen'.


Saturn am Sternenhimmel

Saturn bewegt sich langsam zwischen den Sternen hindurch auf der 'Planetenstraße', der Ekliptik. Das ist den Menschen schon seit Jahrtausenden bekannt. Bereits die alten Griechen gaben ihm den Namen Chronos (die Zeit), für die Römer war Saturn der Gott des Ackerbaus.

Saturn ist sehr gut zu beobachten. Hat man ein Fernglas oder ein Teleskop zur Verfügung, kann man sogar seinen größten Mond Titan erkennen, und vielleicht noch ein paar weitere seiner zahlreichen Monde. Wann Saturn am Himmel zu finden ist und was es mit seinen Monden auf sich hat, erfährst du auf der Seite: 'Saturn beobachten'.

Die Aufnahmen auf dieser Seite stammen von der NASA (Courtesy NASA/JPL-Caltech).

Uranus

Neptun

Steckbrief Uranus
Position / Art 7 / Gasplanet
Abstand zur Sonne 2872 Mio km
Temperatur -197°C
Durchmesser 50 532 km
Umlaufzeit rund 84 Jahre
Uranustag 17h 14min
Weitere Daten: siehe Planetentabelle

Uranus ist der drittgrößte Planet des Sonnensystems und ein riesiger Gasball. 64 Erdkugeln würden in seinem Inneren Platz finden. Er ist sehr weit von uns entfernt, doppelt so weit wie Saturn! Uranus bewegt sich mit einem Abstand von etwa 2,8 Milliarden Kilometern um die Sonne! Daher dauert es ganze 84 Jahre, bis er einen kompletten Umlauf geschafft und somit ein Uranusjahr vollendet hat.

Uranus wurde erst 1781 am Himmel entdeckt, er ist mit bloßem Auge kaum wahrnehmbar. Durch seinen enormen Abstand von der Erde erscheint er uns trotz seiner Größe nur unscheinbar.

Da Uranus so weit draußen seine Bahnen zieht, wurde er bisher nur von einer einzigen Raumsonde besucht - von Voyager 2. Die meisten Fotos, die wir von ihm haben, wurden 1986 von Voyager gemacht, auch das oben stehende Bild.

Auch Uranus besitzt wie die anderen Gasplaneten ein Ringsystem, das erst durch die Raumsonde Voyager entdeckt wurde. Seine Ringe sind dunkler als die Saturnringe und kaum wahrnehmbar.


Gigantisch großer blauer Gasball

Uranus besteht zum größten Teil aus den Gasen Wasserstoff, Helium und Methan. Das Methan gibt ihm seine bläuliche Farbe. In seinem Inneren befindet sich wahrscheinlich ein fester Eisenkern.

Uranus wurde benannt nach dem Götterfürsten Uranus der griechischen Sagenwelt. Er war der Sohn und auch der Geliebte von Gaia (Erde). Er zeugte mit ihr viele Kinder, unter anderem Chronos (Saturn), die Zyklopen und die Titanen.

Uranus dreht sich sehr schnell um sich selbst (eine ganze Umdrehung innerhalb von 17 Stunden). Dadurch verformt sich die Gaskugel. Uranus ist an den Polen abgeplattet und dafür in der Äquatorebene etwas dicker. Das ist typisch bei allen Gasplaneten.

Auch die Erde ist keine perfekte Kugel, der Unterschied zwischen Äquatordurchmesser und Poldurchmesser ist hier allerdings im Vergleich zu dem bei Gasplaneten minimal.

Uranus bewegt sich weit von der Erde entfernt um die Sonne. Er ist am Himmel kein auffälliges Objekt. Im Grunde findet man ihn nur, wenn man genau weiß, wo man suchen muss. Er sieht aus wie ein blasses unscheinbares Sternchen.

Schon gewusst?

Uranus rollt auf seinem Äquator um die Sonne! Dadurch wird sein Südpol jahrelang von der Sonne beschienen, der Nordpol liegt so lange in 'ewiger Nacht' verborgen und kühlt enorm stark aus. Dann kehrt es sich um, und der Nordpol wird beschienen.


Geschichtliches

Bis zum Jahr 1781 war der siebte Planet völlig unbekannt. Trotzdem wurde er bis dahin mehrmals auf Sternkarten eingezeichnet. Nur meinte man eben, es sei ein Stern. Im Nachhinein konnte Uranus dann in alten Sternkarten aufgefunden werden.

Der Musiker und Amateurastronom Wilhelm Herschel entdeckte Uranus zufällig am 13. März 1781. Er dachte zunächst, er habe einen Kometen gefunden. So beobachtete er den Lichtfleck einige Monate lang genau und erkannte dann, dass es ein Planet sein müsse. Das war damals eine große Sensation!

Erstmals wurde ein neuer Planet entdeckt! Die anderen Planeten (von Merkur bis Saturn) waren ja schon seit Jahrtausenden bekannt und sind am Himmel nicht zu übersehen. Dass es noch mehr davon geben würde, war unbekannt. Mehr zur Entdeckung des Uranus durch Wilhelm Herschel gibt es hier.

Sechs Jahre nach Entdeckung des Uranus fand Herschel auch seine zwei größten Monde Titania und Oberon. Mehr über die Uranusmonde gibt es auf der Seite 'Uranus Monde'.


Die Erforschung des Uranus

Aufgrund der großen Entfernung wurde Uranus bisher nur von einer einzigen Raumsonde besucht: Voyager 2. Die Sonde startete im Jahr 1977 und kam nacheinander an den vier Gasriesen Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun vorbei.

Neun Jahre nach ihrem Start flog Voyager 2 an Uranus vorbei und fotografierte ihn ausgiebig. Dabei wurden Staubringe entdeckt und zehn neue Uranusmonde gefunden.

Uranusmond Ariel Uranus mit Ringen Ringe des Uranus
Uranusmond Ariel (Voyager) Uranus mit Ringen (Hubble) Uranusringe (Voyager)

Das Bild, das wir uns heute von Uranus machen, formte sich hauptsächlich aus den Beobachtungsdaten dieser einmaligen Mission. Leider ist derzeit kein weiterer Besuch geplant.


Uranus am Himmel entdecken

Uranus ist durchaus am Himmel zu entdecken, auch wenn er für lange Zeit unbekannt war. Allerdings ist er ziemlich unauffällig und nicht gerade hell. Ein paar Bedingungen müssen für eine Sichtung erfüllt sein:

  • Der Himmel darf nicht durch Lichter aufgehellt sein (Straßenlampen usw.). Auch der Mond würde mit seinem Licht zu arg stören!
  • Es müssen gute Sichtbedingungen herrschen (kein Nebel oder Dunst).
  • Du solltest gute Augen haben.
  • Du solltest wissen, wie er aussieht (also blass bläulich).
  • Du solltest seine genaue Position kennen.

Den letzten Punkt kannst du in aktuellen astronomischen Jahrbüchern nachschlagen. Oder informiere dich in einer Sternwarte in deiner Nähe. Die Leute dort sind sicher bereit, dir Uranus am Himmel zu zeigen. Mit einem Teleskop ist es außerdem kein Problem, ihn zu sehen. Wo sich Uranus derzeit am Himmel aufhält, steht in der jeweiligen Monatsübersicht, und einige Beobachtungstipps mehr gibt es unter 'Uranus beobachten'.

Die Aufnahmen auf dieser Seite stammen von der NASA (Courtesy NASA/JPL-Caltech).

Venus

Venus

Steckbrief Venus
Position / Art 2 / Gesteinsplanet
Abstand zur Sonne 107,7 bis 109,2 Mio km
Temperatur bis +497° Celsius
Durchmesser 12 103 km
Umlaufzeit rund 225 Tage
Venustag 243 Tage 47min!
Weitere Daten: siehe Planetentabelle

Venus wird oft als Schwesterplanet der Erde bezeichnet, denn beide sind fast gleich groß. Aber sonst gibt es nicht sehr viele Gemeinsamkeiten. Sie umkreist die Sonne in einem Abstand von etwa 108 Millionen Kilometern. Venus dreht sich nur sehr langsam um sich selbst. Darum dauert ein Tag auf ihr sogar länger als ein Venusjahr!

Venus ist ein Nachbarplanet unserer Erde und hat von allen Planeten den geringsten Abstand zu uns. Sie kommt bis auf 38 Mio km Abstand an die Erde heran. Darum ist sie auch der hellste Planet am Himmel. Venus ist ein sehr auffälliges Objekt, da sie kräftig leuchtet. Sie ist nach Sonne und Mond das hellste Gestirn am Himmel, heller noch als alle Sterne.

Venus ist wie die Erde ein Gesteinsplanet. Einen Vergleich mit den anderen Gesteinsplaneten und vor allem mit der Erde gibt es unter 'Gesteinsplaneten'.

Da Venus ein innerer Planet ist, der zweite nach Merkur, bewegt sie sich von uns aus gesehen immer in Nähe der Sonne.

Steht sie nach Sonnenuntergang am Westhorzont, ist sie der strahlend helle Abendstern. Geht sie morgens vor der Sonne am Osthorizont auf, wird sie volkstümlich als Morgenstern bezeichnet.

In der Animation sehen wir Venus auf ihrer Bahn um die Sonne. Innerhalb der Venusbahn umkreist Merkur, der sonnennächste Planet, die Sonne.

Venus hüllt sich in eine dicke Wolkenschicht ein, die nie aufreißt. Lange wusste man nicht, wie die Oberfläche aussieht.

Darum gab es die wildesten Spekulationen. Es wurde ein tropisches Klima vermutet, da sich Venus näher an der Sonne befindet, es also auf ihr wärmer sein müsste als auf der Erde.

Man stellte sich vor, es gäbe Venusianer, Tiere und Pflanzen und einen richtigen Dschungel, ähnlich wie bei uns.

Venuswolken Venus befindet sich noch in oder zumindest am Rand der Grünen Zone, innerhalb der Leben im Sonnensystem möglich wäre. Leider hat sich auf Venus kein Leben entwickelt, obwohl sie früher vermutlich sogar Ozeane aus Wasser besaß.

Heute wissen wir durch Raumsonden, dass es auf Venus alles andere als gemütlich ist. Die Luft ist giftig. Sie enthält sehr viel Kohlendioxid, das für den gewaltigen Treibhauseffekt verantwortlich ist, und viel Schwefelsäure, die zumeist von Vulkanausbrüchen und Lavaströmen stammt.

Leben ist dort leider nicht möglich. Außerdem ist es viel zu heiß. Die Temperaturen sinken das ganze Venusjahr über nicht unter 400°C.

Übrigens, die Lufthülle der Venus ist so dicht, dass man den Sonnenaufgang gar nicht zu sehen bekommt. Tagsüber herrscht dort nur Dämmerlicht.

Venuslandschaft


Venus fiel den Menschen schon vor langer Zeit am Himmel auf. Aufgrund ihrer strahlenden Schönheit bekam sie beispielsweise von den Griechen den Namen der Liebesgöttin Aphrodite. Bei den Babyloniern hieß sie Ishtar, die Ägypter gaben ihr den Namen ihrer Göttin Isis, und bei den alten Germanen nannte man sie Freya - heute noch enthalten im Namen des Wochentags Freitag.

Der helle Wandelstern wurde also von vielen Völkern verehrt und oft mit einer weiblichen, wunderschönen Göttin gleichgesetzt. Die Römer schließlich nannten sie Venus, und diese Bezeichnung ist uns erhalten geblieben.

Schon gewusst?

Venus dreht sich 'verkehrt herum'! Dadurch geht auf der Venus die Sonne im Westen auf und im Osten unter. Der Tag auf der Venus (also von einem Morgen bis zum nächsten) ist länger als ein ganzes Venusjahr. Ein Venustag dauert 243 Erdentage, ein Venusjahr (einmal um die Sonne herum)  dauert nur 225 Erdentage.


Die Erforschung der Venus

Sehr wahrscheinlich werden wir niemals Astronauten zu Venus schicken, denn es ist dort extrem heiß, bis zu 480° Celsius! Damit übertrifft sie sogar den sonnennächsten Planeten Merkur. Kein Mensch könnte das aushalten. Die enorme Hitze entsteht durch den Treibhauseffekt. Die dicke Wolkenschicht verhindert, dass die Wärme des Planeten in den Weltraum abgestrahlt werden kann.

Treibhauseffekt

Wie funktioniert ein Treibhaus? Das erkunden wir in einem Experiment. Näheres dazu gibt es auf der Mach-mit-Seite.

Außerdem ist der Druck in der Venusatmoshäre 90mal höher als der Luftdruck auf der Erde. Dort würde man einfach zerquetscht werden! Selbst die Vulkane auf Venus können sich nicht so hoch auftürmen wie hier auf der Erde, sie sehen aus wie platte Pfannkuchen.

Pfannkuchenvulkane auf Venus

Dieses Bildmosaik der Raumsonde Magellan zeigt ein Gebiet in der Eistla Region von 160 Kilometern Breite und 250 Kilometern Höhe. Die großen runden Kreise sind Dome vulkanischen Ursprungs mit 65 Kilometern Durchmesser. Die Dome sind an der höchsten Stelle weniger als einen Kilometer hoch. Diese Vulkane sind typische Vertreter der 'Pfannkuchenvulkane'.

Raumsonde Mariner 2 Venus hatte häufig Besuch von Raumsonden. Lange Zeit war es völlig unbekannt, wie es auf ihrer Oberfläche aussieht, denn die dicke Wolkenschicht verhinderte einen direkten Blick darauf. Darum schickten die Russen 1964 ihre Sonde Venera zur Venus. Sie sollte die Wolken durchdringen und auf der glutheißen Oberfläche aufsetzen.

Schon kurz nach der erfolgreichen Landung gab die Sonde kein Lebenszeichen mehr von sich. Die Zeit bis dahin reichte aber, um einige Bilder von der Oberfläche des Planeten zu übertragen.

Seither wissen wir, wie es auf Venus aussieht: ihre Landschaft besteht aus Gebirgen und Ebenen, Pfannkuchenvulkanen und Lavaflüssen. Außerdem gibt es häufig 'Erdbeben' - aber die heißen dann wohl Venusbeben. Mehr darüber gibt es auf der Seite 'Venusmissionen'.


Venus ist sehr gut am Himmel zu beobachten und ganz leicht zu entdecken, da sie hell erstrahlt. Sie ist den Menschen schon lange bekannt und vertraut. Man nennt sie Morgenstern oder auch Abendstern. Wenn du Venus einmal selbst am Himmel ausfindig machen möchtest, dann schau dir erst die Beobachtungstipps und die aktuelle Monatsübersicht an. Am allerbesten aber ist es, wenn du dir fachkundigen Rat in einer Sternwarte holst oder die Sichtbarkeitszeiten aus einem astronomischen Jahrbuch heraussuchst.

Die Aufnahmen auf dieser Seite stammen von der NASA (Courtesy NASA/JPL-Caltech).

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