Die habitable Zone, oder auch 'Grüne Zone' oder 'Lebenszone' genannt, ist der Bereich um einen Stern, in dem genau die richtige Temperatur herrscht, damit Leben auf einem dort vorhandenen Planeten entstehen kann. Das ist nach unserer irdischen Ansicht der Bereich, in dem Wasser in flüssiger Form bleiben kann. Pflanzen und Tiere auf der Erde konnten sich nur deshalb entwickeln, weil wir hier genau die richtige Menge von Wärme und Sonnenlicht bekommen. Der größte Teil der Erdoberfläche ist weder zu heiß noch zu kalt.
Bedingungen für Habitable Zonen
Nur bei gemäßigten Temperaturen kann es flüssiges Wasser geben. Flüssiges Wasser ist die Voraussetzung für Leben, so wie wir es kennen.
Befände sich die Erde näher an der Sonne, wäre es viel zu heiß, und das Wasser würde verdampfen. Wäre die Erde weiter von der Sonne entfernt, würde das Wasser zu Eis gefrieren.
In unserem Sonnensystem liegt nur die Erde innerhalb der grünen Zone. Venus und Mars liegen an ihrem inneren bzw. äußeren Rand.
Vor langer Zeit gab es wahrscheinlich auch flüssiges Wasser auf Mars und Venus, heute nicht mehr. Für die Entstehung und Entwicklung von Leben müssen viele günstige Bedingungen zusammentreffen, allein in der Grünen Zone zu liegen genügt nicht.
Mehr zur Entstehung von Leben gibt es auf der Seite 'Leben'.
Unterschiedliche Bedingungen auf Venus, Erde und Mars
Die heiße trockene Venus
Bei Venus hat wahrscheinlich der heftige Vulkanismus dafür gesorgt, dass sich kein Wasser auf Venus halten konnte. Wohl über Jahrmillionen hinweg kamen Gase und heiße Lava aus ihrem Inneren, die nach und nach alles Wasser der Venus verdampfen ließen.
Um Venus herum entwickelte sich eine dichte Atmosphäre und eine stets geschlossene Wolkendecke. Das sorgt für einen enormen Treibhauseffekt. Venus kann ihre Wärme nicht an den Weltraum abgeben. Sie heizte sich in den letzten Millionen Jahren immer stärker auf. Heute ist sie sogar heißer als Merkur, der sonnennächste Planet!
Ohne den heftigen Vulkanismus wären die Temperaturen auf Venus für die Entwicklung von Leben günstig gewesen. Vielleicht hätten wir dann Venusianer als Nachbarn gehabt ...
Der kalte trockene Mars
Auf Mars gibt es viele Oberflächenstrukturen, die aussehen, als seien sie vor einiger Zeit von flüssigem Wasser geformt worden. Außerdem wird unter dem Marsboden noch heute Wasser vermutet.
Leider ist der Mars zu klein, um Wasser an der Oberfläche und die Luft der Atmosphäre dauerhaft festhalten zu können. Seine Schwerkraft reicht dafür nicht aus, er ist ja nur ein Drittel so groß wie die Erde.
Ständig verliert er Teile seiner oberen Luftschichten ans Weltall, seine Atmosphäre ist ziemlich dünn. Wasser, das an die Oberfläche tritt, verdampft sofort wegen des geringen Drucks und verflüchtigt sich als Wasserdampf. Die dünne Luft kann die Wärme der Sonne kaum speichern.
Zwar kann es auf dem Mars auch mal +20° Grad werden, meist liegt seine Temperatur aber weit unter Null. Und Vulkanausbrüche scheint es seit Jahrmillionen nicht mehr gegeben zu haben.
Wäre der Mars größer, um eine dickere Luftschicht festhalten zu können, und hätte er Vulkanismus, der Wärme aus dem Planeteninneren an die Oberfläche brächte, dann
... hätten wir jetzt vielleicht Marsianer als Nachbarn ...
Aber Vorsicht: Günstige Lebensbedingungen bedeuten noch lange nicht, dass sich automatisch auch intelligentes Leben entwickelt! Unsere Nachbarn auf Venus und Mars hätten auch einfach Mikroben und Einzeller sein können, und mit denen kann man sich ja leider nicht unterhalten...
Habitable Zonen anderer Sterne
Die Grüne Zone gilt genauso auch bei anderen Sternen. Auf der Suche nach Außerirdischen sollten wir also nach Planeten suchen, die in der Lebenszone ihres Sterns liegen. Außerhalb davon ist es sicher auch Außerirdischen zu heiß oder zu kalt ...
Wo genau der Bereich verläuft, in dem Wasser flüssig ist, hängt von der Masse und der Energieabstrahlung des Sterns ab.
Bei kleineren schwachen Sternen ist die Grüne Zone schmal und nahe bei dem Stern.
Bei großen aktiven Sternen ist der Bereich viel breiter und auch weiter vom Stern entfernt, denn in seiner Nähe ist es zu heiß. Dies alles muss bedacht werden, wenn wir uns auf die Suche nach bewohnten Welten begeben wollen.
Habitable Zone einer Galaxie
Es gibt noch ein weiteres Kriterium, das wir bei unserer Suche beachten sollten: auch Galaxien haben eine habitable (bewohnbare) Zone.
Direkt im Bereich des Zentrums einer Galaxie wird sich höchstwahrscheinlich kein Leben herausbilden können. Hier geht es viel zu turbulent zu. Viele Sterne drängen sich zusammen. Wenn einer von ihnen am Ende seines Daseins angekommen ist und explodiert, wird er seine Umgebung und damit viele andere Sterne mit Röntgen- und Gammastrahlung bombardieren.
Für Lebewesen ist diese Strahlung tödlich. Wird ein Planet, auf dem sich gerade Leben entwickelt, davon getroffen, bedeutet das wahrscheinlich das Aus. Zumindest wirft das die Entwicklung des Lebens wieder stark zurück. Kosmische Katastrophen in der Nähe bewohnter Welten wirken sich also sehr ungünstig auf den Verlauf der Evolution aus.
Da ist es schon besser, man erblickt in einer ruhigen Ecke der Galaxis das Licht der Welt. Da passiert zwar nicht viel, spektakuläre Explosionen bleiben aus, dafür aber kann sich das Leben in aller Ruhe entwickeln. Auf der Erde hat es schließlich auch einige Milliarden Jahre bis zur Herausbildung höher entwickelter Wesen gedauert. In den mittleren bis äußeren Bereichen einer Galaxis ist die Entstehung und Weiterentwicklung von Leben also am wahrscheinlichsten.
Ganz im Außenbereich einer Galaxis wird die Entstehung von Leben kaum möglich sein, denn es benötigt ja auch eine Heimat. Die Entstehung von Planeten und Monden am Rande der Galaxien ist nicht möglich, da dort zu wenig Metalle und feste Stoffe zur Verfügung stehen. Es bilden sich Sterne ohne Planeten.
Die Aufnahmen auf dieser Seite stammen von der NASA.