Monde

Uranus besitzt nach heutigem Kenntnisstand 27 Monde. Vier davon haben einen Durchmesser von mehr als 1000 Kilometern, die anderen Monde sind sehr viel kleiner. Im Jahr 1986 erreichte die Raumsonde Voyager 2 den Planeten Uranus und fand elf neue Monde, die uns bis dahin unbekannt waren. Und selbst in jüngster Zeit wurden noch neue Monde entdeckt, der letzte im Jahr 2003 auf Fotos, die das Weltraumteleskop Hubble geschossen hatte.

Die Uranusmonde wurden nicht nach Sagengestalten aus der griechischen Mythologie benannt, wie das bei den anderen Mitgliedern des Sonnensystems so üblich ist. Man wählte für die Bezeichnungen Figuren aus den Werken des großen englischen Schriftstellers William Shakespeare.

Uranusmonde

Die vier größten Uranusmonde Ariel, Umbriel, Titania und Oberon bewegen sich etwa in diesen Abständen um Uranus.

Zwischen Uranus und Ariel befinden sich 12 weitere Monde, wovon Portia, Puck und Miranda mit Durchmessern von 135, 162 und 472 Kilometern die größeren sind. Die übrigen haben nicht einmal hundert Kilometer im Durchmesser. Sie wurden erst 1986 durch die Raumsonde Voyager 2 gefunden.

Die vier größten Uranusmonde Ariel, Umbriel, Titania und Oberon

Ariel

Uranusmond Ariel

Steckbrief Ariel
viertgrößter Uranusmond
Durchmesser: 1158 km
mittlerer Abstand zu Uranus: 190.900 km
Umlaufzeit um Uranus: 2,52 Tage
Albedo: 0,39
Scheinbare Helligkeit: 13,7 mag
entdeckt im Jahr 1851 von William Lassell
Weitere Daten und Vergleiche: Siehe Mondetabelle

Ariel besteht jeweils zur Hälfte aus Gestein und Eis. Seine Oberfläche besteht zum einen aus vielen Kratern, zum anderen aus Grabenbrüchen, die kreuz und quer verteilt sind. Diese Täler sind vermutlich entstanden, weil sich Ariels Kruste ausdehnte und so an vielen Stellen aufriss. Die Grabenbrüche sind oft hunderte Kilometer lang und bis zu 10 Kilometer tief.

Der Name Ariel stammt aus einem Werk von Alexander Pope. In seinem Versepos 'Der Lockenraub' tritt ein Luftgeist auf, der Ariel heißt.


Umbriel

Uranusmond Umbriel

Steckbrief Umbriel
drittgrößter Uranusmond
Durchmesser: 1169 km
mittlerer Abstand zu Uranus: 266.300 km
Umlaufzeit um Uranus: 4,144 Tage
Albedo: 0,16
Scheinbare Helligkeit: 14 mag
entdeckt im Jahr 1851 von William Lassell
Weitere Daten und Vergleiche: Siehe Mondetabelle

Auch Umbriel ist ein Eismond und besteht etwa zur Hälfte aus Gestein und Eis. Seine Oberfläche scheint sich seit Milliarden von Jahren nicht mehr wesentlich verändert zu haben, außer dass ab und zu neue Krater hinzugekommen sind. Er ist flächendeckend stark verkratert. Grabenbrüche wie auf Ariel gibt es hier nicht.

Benannt wurde Umbriel nach einem düsteren Wicht aus dem 'Lockenraub' von Alexander Pope.


Titania

Uranusmond Titania

Steckbrief Titania
größter Uranusmond
Durchmesser: 1578 km
mittlerer Abstand zu Uranus: 436.300 km
Umlaufzeit um Uranus: 8,706 Tage
Albedo: 0,27
Scheinbare Helligkeit: 13,5 mag
entdeckt im Jahr 1787 von Wilhelm Herschel
Weitere Daten und Vergleiche: Siehe Mondetabelle

Knapp sechs Jahre nach der Entdeckung des Planeten Uranus fand Wilhelm Herschel auch seine beiden größten Monde, Titania und Oberon. Titania hat einen Durchmesser von 1578 Kilometern und bewegt sich in 8,7 Tagen einmal um Uranus herum.

Titania besteht jeweils etwa zur Hälfte aus Gestein und Eis. Ihre Oberfläche ist mit Kratern bedeckt. Außerdem gibt es noch Canons, also tiefe Schluchten, die zum Teil Hunderte Kilometer lang sind.

Den Namen hat der Mond von der Elfenkönigin Titania, die in Shakespeares Werk 'Ein Sommernachtstraum' mitspielt.


Oberon

Uranusmond Oberon

Steckbrief Oberon
zweitgrößter Uranusmond
Durchmesser: 1523 km
mittlerer Abstand zu Uranus: 583.519 km
Umlaufzeit um Uranus: 13,463 Tage
Albedo: 0,24
Scheinbare Helligkeit: 13,2 mag
entdeckt im Jahr 1787 von Wilhelm Herschel
Weitere Daten und Vergleiche: Siehe Mondetabelle

Oberon ist mit einem Durchmesser von 1523 Kilometern der zweitgrößte Uranusmond. Er braucht für einen Umlauf um Uranus 13,5 Tage.

Oberon besteht jeweils etwa zur Hälfte aus Gestein und Eis. Seine vereiste Oberfläche ist mit Kratern übersät und scheint damit sehr alt zu sein. Der größte Krater auf Oberon hat einen Durchmesser von 206 Kilometern. Viele große Krater sind von hellen Impaktablagerungen und Strahlensystemen umgeben, die aus relativ frischem Eis zusammengesetzt sind. Auf den Kraterböden befindet sich noch unbekanntes dunkles Material.

Da die Oberfläche dicht an dicht mit Kratern gepflastert ist, kann man davon ausgehen, dass kaum geologische Aktivitäten stattgefunden haben. Die Temperatur schwankt zwischen -193° und -203° Celsius.

Der Elfenkönig Oberon aus William Shakespeares 'Ein Sommernachtstraum' gab dem Mond seinen Namen.

Und weitere 23 Uranusmonde

Zwischen Uranus und Ariel, dem innersten der vier großen Uranusmonde, befinden sich noch 12 weitere, zum Teil winzige Monde. Der größere von ihnen, Miranda, wurde 1948 von Gerard Kuiper entdeckt. Alle anderen fand die Raumsonde Voyager 2 im Jahr 1986.

Mondbahnen Uranus
  • Cordelia
  • Ophelia
  • Bianca
  • Cressida
  • Desdemonia
  • Juliet
  • Portia
  • Rosalind
  • Belinda
  • Puck
  • Miranda
  • Caliban
  • Stefano
  • Trinculo
  • Sycorax
  • Prospero
  • Setebos

Hinter Oberon, dem äußeren der großen Monde, folgen noch mindestens 9 weitere kleine Monde. Sie wurden erst zwischen 1997 und 2003 entdeckt. Ihre Bahnen sind sehr ungewöhnlich. Acht von ihnen umkreisen den Uranus 'rückwärts', also entgegen der allgemeinen Laufrichtung im Sonnensystem. Ihre Bahnen sind teilweise stark elliptisch (siehe Abbildung).

Wahrscheinlich waren es einstmals Mitglieder des Kuiper-Gürtels und wurden in der Frühzeit des Sonnensystems von Uranus eingefangen.

Die Aufnahmen auf dieser Seite stammen von der NASA (Courtesy NASA/JPL-Caltech).

Saturn besitzt nach heutigem Wissen 62 Monde, darunter den zweitgrößten im Sonnensystem - Titan. Titan wurde im Jahr 1655 von Christian Huygens entdeckt. Er ist bereits in einem Fernglas und in kleinen Fernrohren zu sehen.

Giovanni Domenico Cassini fand zwischen 1671 und 1689 vier weitere Monde des Saturn, alle mit einem Durchmesser von etwas über 1000 Kilometern. Sie erhielten die Namen Rhea, Japetus, Dione und Tethys.

Erst 100 Jahre später wurden 2 weitere Monde bekannt. Gefunden hat sie der Entdecker des Planeten Uranus, Wilhelm Herschel. Sie wurden Mimas und Enceladus genannt und sind nur etwa halb so groß wie Cassinis Monde. Die meisten Monde wurden von Raumsonden entdeckt, die sich dem Saturnsystem bis auf einige Tausend Kilometern nähern und Fotos schießen konnten. Diese Monde sind aber vergleichsweise winzig.

Da Saturn von Ringen umgeben ist, die aus kleineren und größeren Steinbrocken bestehen, ist es schwierig, eine Grenze zu ziehen. Welcher Steinkörper ist noch ein Mond, und welcher nur ein Bestandteil der Ringe? Wie klein dürfen Monde sein? Das ist schwierig zu beantworten.

Saturnmonde und Ringe

Viele kleine Monde befinden sich innerhalb des Ringsystems. Sie sind so eine Art 'Schäferhunde' und halten mit ihrer Schwerkraft die Staubteilchen der Ringe beisammen, wachen also sozusagen über eine Herde von kleinen Steinchen.

Saturnmond DaphneDie Schäfermonde treiben die Steinchen der Ringe immer wieder zusammen, wenn sie auseinanderdriften wollen. Die Bahn dieser Monde ist dabei frei von kleineren Körpern, denn sie haben auf ihrem Weg alles eingesammelt oder hinauskatapultiert, was ihnen in die Quere kam.

Durch die materiefreien Mondbahnen werden die einzelnen Ringe sichtbar voneinander getrennt. Saturn wird von vielen Tausend Einzelringen umgeben, die sich in ihrer Zusammensetzung und Färbung unterscheiden. Viele davon werden von kleinen Schäfermonden zusammengehalten.

Vermutlich verdanken die Ringe ihre Existenz den Monden des Saturn.

Meteoriteneinschläge auf ihnen und Zusammenstöße der Monde miteinander und mit anderen herumschwirrenden Körpern haben immer wieder Material herausgeschlagen und ins Weltall gewirbelt.

Saturnmonde mit RingDort sammelten sich Schutt und Staub als Ringe rund um Saturn, der alles mit seiner Schwerkraft auf Umlaufbahnen festhält.

Die unterschiedliche Färbung der Ringe kommt daher, dass das Material von unterschiedlichen Monden stammt.

Die Ringe sind nicht auf ewig haltbar. Möglicherweise werden sie sich in einigen hunderttausend Jahren wieder aufgelöst haben. Die Bestandteile der Ringe werden von der Gravitation Saturns beeinflusst und zum Planeten hingezogen. Sie umkreisen auf einer Spiralbahn und nähern sich ihm allmählich immer mehr. Irgendwann tauchen sie in seine Atmosphäre ein und verglühen.


Hauptmonde des Saturn

Dies sind die Hauptmonde des Saturn mit Titan als größtem. Zwischen ihnen befinden sich noch viele weitere, kleinere Monde, die hier nicht dargestellt sind. Allein zwischen Saturn und Mimas gibt es nach heutigem Kenntnisstand noch sechs kleine Monde: Pan, Atlas, Prometheus, Pandora, Epimetheus und Janus.

Saturnmonde

Wer auf dem Bild noch fehlt ist Japetus. Er fand leider keinen Platz, da er dreimal weiter von Saturn entfernt ist als Titan. So schön aufgereiht zeigen sie sich natürlich in natura fast nie. Wichtig für die Grafik war es, die Abstände der Monde zu Saturn und ihre Reihenfolge darzustellen.

Titan - der größte Mond des Saturn

TitanTitan ist ein sehr großer Mond (Durchmesser 5150 Kilometer!), größer als der Planet Merkur, der Explanet Pluto und auch größer als unser eigener Mond. Anfangs meinte man sogar, er sei der größte Mond im Sonnensystem! Aber das täuschte, seine Atmosphäre ließ ihn nur größer erscheinen als Ganymed der Jupitermond.

Titan ist der einzige bekannte Mond, der eine dicke Atmosphäre besitzt. Das ist normalerweise ein Merkmal von Planeten. Alle anderen Monde haben nur eine sehr dünne oder gar keine Luftschicht. Es stellte sich sogar heraus, dass die Titanatmosphäre dicker und dichter ist als die der Erde ... mehr erfahren


Die Cassini-Monde Rhea, Japetus, Dione und Tethys

Rhea

Rhea hat einen Durchmesser von 1530 km und ist nach Titan der größte der Saturnmonde. Der Mond besteht wahrscheinlich aus Gestein, das von einer ganz dicken Eiskruste überzogen ist.

Rhea zeigt Saturn bei ihrem Umlauf immer die gleiche Seite (wie unser Mond). Dadurch hat sie eine Seite, die in Flugrichtung immer vorn ist, und eine geschützte Seite hinten ...
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Japetus

Japetus ist ein mit Eis überzogener Mond und hat einen Durchmesser von 1436 km. Er wurde bereits vor mehr als 300 Jahren von Giovanni Cassini beobachtet. Dieser wunderte sich darüber, dass der Mond manchmal sichtbar war und manchmal aus unerklärlichen Gründen verschwand.

Seit dem Besuch der Raumsonde Voyager 2 wissen wir, welche Ursache das plötzliche Verschwinden hat: Japetus ist auf der einen Seite sehr hell gefärbt, und auf der anderen Seite fast schwarz ...
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Dione

Dione hat einen Durchmesser von 1120 km. Sie besteht zum großen Teil aus Eis und besitzt wahrscheinlich einen Kern aus Silikatgestein.

Möglicherweise fand auf Dione Eisvulkanismus statt. Durch Gravitationskräfte von Saturn und Monden, die ihr nahe kamen, wurde sie innerlich 'durchgeknetet' und so erwärmt...
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Tethys

Tethys

Tethys hat einen Durchmesser von 1060 km. Dieser Mond besteht fast vollständig aus Eis.

Tethys' Oberfläche ist mit unzähligen Kratern und Rissen übersät. Der größte Krater auf Tethys, Odysseus, ist fast 400 Kilometer groß, im Verhältnis zur Größe von Tethis also geradezu riesig ...
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Die Herschel-Monde Enceladus und Mimas

Mimas

Mimas besitzt einen Durchmesser von knapp 400 km. Wie viele andere ist auch er ein Eismond.

Seine Oberfläche ist mit Kratern übersät, wobei einer besonders hervorsticht: der Krater Herschel. Er ist erst 1980 von der Raumsonde Voyager 1 entdeckt worden und erstreckt sich über 130 km (ein Drittel des Mimas-Durchmessers!) ...
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Enceladus

Enceladus

Enceladus besitzt einen Durchmesser von knapp 500 km und die höchste Albedo im gesamten Sonnensystem: 99%!

Seine Oberfläche ist von reinem weißen Schnee bedeckt. Normalerweise sammeln Himmelskörper auf ihrem Weg durch das All Unmengen an Staub und kleinen Steinchen auf, was die Oberfläche dunkler erscheinen lässt. Also muss es auf Enceladus einen Prozess geben, der immer wieder für frischen weißen Schnee sorgt ...
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Der große Rest: 55 weitere Monde

Saturn hat noch über 55 weitere Monde. Sie alle sind kleiner als die hier vorgestellten und bislang weniger gut erforscht.

Die Aufnahmen auf dieser Seite stammen von der NASA (Courtesy NASA/JPL-Caltech).

Mars besitzt nur zwei Monde, Phobos und Deimos. Ihre Namen entstammen der griechischen Mythologie. Phobos und Deimos waren einst die Söhne von Mars und Venus. In der Übersetzung heißen sie 'Angst' und 'Schrecken'.

Die Marsmonde sind erst recht spät entdeckt worden, nämlich von Asaph Hall im Jahr 1877. Das wundert aber nicht, wenn man weiß, wie 'groß' sie sind! Mit ihren Durchmessern von 22 und 12 Kilometern haben sie etwa die Ausmaße einer kleinen Stadt. Somit sind sie mit einem Teleskop nur ganz schwer zu finden.

Sie sind noch nicht einmal rund, sondern eher wie Kartoffeln geformt. Wahrscheinlich entstanden sie nicht gemeinsam mit Mars, sondern wurden erst irgendwann von ihm eingefangen. Vorher waren sie Asteroiden. Ihre Oberflächen sind mit Kratern übersät, aber ansonsten gibt es auf ihnen nichts bemerkenswertes, keine Gebirge oder Maria wie auf unserem Mond.

Phobos

Maße: 26 x 22 x 19 km

Phobos Phobos ist der innere Mond. Er bewegt sich in einem Abstand von nur 9000 Kilometern um Mars und umrundet ihn einmal komplett in nur 7 Stunden und 39 Minuten. Das führt dazu, dass er zweimal pro Marstag am Marshimmel auf- und wieder untergeht.

Phobos ist eine schauerliche Zukunft bestimmt: Er befindet sich auf einer Spiralbahn Richtung Mars und wird irgendwann auf seinen Heimatplaneten stürzen!

Es dauert zwar noch etwas, aber in etwa 50 Millionen Jahren kommt er ihm so nahe, dass er möglicherweise von den Gezeitenkräften des Mars auseinandergerissen und für einige Zeit einen Marsring aus Staub und kleinen Gesteinsbrocken bilden wird.

Dann stürzen diese Einzelteile nach und nach auf die Planetenoberfläche, und der Ring löst sich nach recht kurzer Zeit wieder auf.


Deimos

Maße: 16 x 12 x 10 km

Deimos bewegt sich in etwa 20000 Kilometern Abstand von Mars und braucht für einen Umlauf 30 Stunden und 18 Minuten. Am Marshimmel erscheint er kaum doppelt so groß wie am Erdenhimmel Venus.

Deimos

Deimos ist ein anderes Schicksal beschieden als Phobos. Er wird nicht auf den Mars stürzen, sondern sich von ihm entfernen. Langsam driftet er immer weiter nach außen und wird irgendwann in vielen Millionen Jahren ins Weltall entschwinden.

Die Aufnahmen auf dieser Seite stammen von der NASA (Courtesy NASA/JPL-Caltech).

Jupiter ist ein absoluter Rekordhalter in Sachen Mond - sage und schreibe 69 Monde umkreisen den Gasriesen (das ist der derzeitige Wissensstand, die Zahl der Monde kann sich noch vergrößern)! Das verdankt er vor allem seiner Gravitationskraft. Viele der Monde sind nicht in seiner Nähe entstanden, sondern irgendwo anders im Sonnensystem, vielleicht im Asteroidengürtel oder im Kuipergürtel. Aber wer auf seinem Weg durch das Sonnensystem Jupiter einmal zu nahe kommt, wird durch dessen Gravitationskräfte aus der Bahn gelenkt. Manche wurden so gezwungen, von nun an um Jupiter zu kreisen und sich in die Garde seiner Monde einzureihen.

Die vier größten Jupitermonde sind von niemand Geringerem als Galileo Galilei entdeckt worden. Io, Europa, Ganymed und Kallisto tragen heute ihm zu Ehren die Bezeichnung 'Galileische Monde'. Galilei entdeckte sie 1610 mit einem damals brandneuen Gerät - dem Fernrohr.

Jupitermond bei GalileiAls ihm klar wurde, dass dies Monde sind, die um Jupiter kreisen, der zugleich mit ihnen um die Sonne herumwandert, begriff er, dass Nikolaus Kopernikus mit seiner damals neuen Idee eines heliozentrischen Weltbildes (dabei steht die Sonne im Mittelpunkt) recht haben muss.

Das sollte Galilei später noch großen Ärger einbringen, da die Kirchenoberen an einer Änderung des bis dahin geltenden geozentrischen Weltsystems (mit der Erde im Mittelpunkt) nicht interessiert waren.

Die vier Galileischen Monde sind sehr unterschiedlich aufgebaut und jeder für sich eine faszinierende und überraschende Welt innerhalb unseres Sonnensystems! Näheres dazu findest du auf den Mondseiten. Diese Monde können auch leicht mit einem Fernglas oder einem kleineren Teleskop beobachtet werden. Sie bieten jede Nacht einen anderen Anblick!

Beobachtungstipps gibt es *hier*, einen Beobachtungsauftrag *hier*..

Galileische Monde
Ganymed Kallisto Io Europa
Die vier Galileischen Monde im Größenvergleich (Fotocollage: NASA)
Der Erdmond ist im Vergleich ein wenig kleiner als Io, aber größer als Europa.

Viele Monde des Jupiter bekamen Namen von Sagengestalten aus der griechischen Mythologie, in die sich Göttervater Zeus (Jupiter wird er dann später von den Römern genannt) einst verliebte. Und da er sehr viel unterwegs war, verliebte er sich auch ständig. Daher stehen genug Namen für Monde zur Verfügung ...

Jupitermonde

Hier sind die Abstände der vier Galileischen Monde zu Jupiter dargestellt. Zwischen Io und Jupiter befinden sich noch vier weitere, kleine Monde, die ebenfalls mit eingezeichnet sind. Hinter Kallisto folgen weitere 54 Monde, die sich in sehr großen Abständen zu Jupiter befinden und allesamt sehr viel kleiner sind als die bekannten Jupitermonde. Die meisten wurden erst 2003 auf Aufnahmen entdeckt, die das Weltraumteleskop Hubble gemacht hatte.


Vier innere Monde: Metis, Adrastea, Amalthea und Thebe

Dass sich zwischen Jupiter und dem inneren galileischen Mond Io noch vier weitere Monde befinden, wurde erst 370 Jahre nach Galilei herausgefunden, nämlich um 1980. Diese Monde sind vergleichsweise winzig (zwischen 20 und 100 Kilometern Durchmesser). Sie wurden auf Aufnahmen entdeckt, die die Raumsonde Voyager 2 gemacht hatte.

AmaltheaEine Ausnahme bildet Amalthea. Dieser Mond ist etwas größer (Länge 250 km, Breite 146 km, also unregelmäßig geformt), weshalb er bereits im Jahr 1892 entdeckt werden konnte.

Amalthea ist der röteste Himmelskörper im Sonnensystem und übertrifft damit noch den Planeten Mars.

Schuld an der Rotfärbung ist sehr wahrscheinlich Io. Dessen Vulkane spucken unter anderem Schwefelstaub aus und schleudern diesen bis weit in den Weltraum hinaus. Dieser wird von Amalthea eingesammelt und lagert sich dort auf der Oberfläche ab.

In der Abbildung sehen wir einen Größenvergleich zwischen Io und Amaltha (oben rechts in der Ecke).

Die vier Galileischen Monde

Jupitermond Io

Io ist mit einem Durchmesser von 3643 Kilometern der drittgrößte Jupitermond und der innerste der Galileischen Monde. Er umkreist Jupiter einmal innerhalb von 1,8 Tagen.

Seine Oberfläche ist einmalig im Sonnensystem. Auf Io gibt es die meisten Vulkane überhaupt (ca. 300!), und viele sind sehr aktiv. Vulkanausbrüche konnten schon mehrfach beobachtet werden, wobei die Rauchfahnen bis in 300 km Höhe in den Weltraum hinauswehen ... mehr erfahren

Jupitermond Europa

Europa (der Name stammt von einer phönizischen Prinzessin, in die sich Jupiter einst verliebte) ist etwas kleiner als Io und umrundet Jupiter einmal in 3,5 Tagen.

Der Mond setzt sich aus verschiedenen Schichten zusammen. In seinem Inneren befindet sich ein Kern aus Eisen, der von Silikatgestein umgeben ist. Darüber wiederum befindet sich ein Ozean aus Salzwasser, der möglicherweise den gesamten Mond umschließt und somit der größte Ozean des gesamten Sonnensystems ist! ... mehr erfahren

Jupitermond Ganymed

Ganymed ist unbestritten der größte Mond des Sonnensystems. Diesen Rang wird ihm keiner mehr streitig machen können. Mit seinen 5262 Kilometern Durchmesser ist er sogar größer als der Planet Merkur (der bringt es nur auf 4878 km)! Um Jupiter ganz zu umrunden, benötigt Ganymed 7,2 Tage.

In seinem Inneren befindet sich ein Eisenkern, der von einer Schicht Silikatgestein umgeben ist. Außen ist Ganymed von einer harten und kalten Eiskruste umgeben, unter der sich möglicherweise weicheres wärmeres Eis befindet ... mehr erfahren

Jupitermond Kallisto

Kallisto hat einen Durchmesser von 4821 Kilometern und ist damit der drittgrößte Mond im gesamten Sonnensystem (nach Ganymed und Titan von Saturn). Er ist nur eine Winzigkeit kleiner als der Planet Merkur. Für eine Runde um Jupiter braucht er 16,7 Tage.

Auch Kallisto ist ein Eismond, die Eiskruste ist etwa 200 Kilometer dick. Darunter könnte sich ein Ozean aus Salzwasser befinden. Der Kern besteht aus Eisen und Gestein und sogar zum Teil aus Eis, was sehr ungewöhnlich ist ... mehr erfahren


Der große Rest: 59 äußere Monde!

Hinter Kallisto folgen noch ganz viele Gesteinsbrocken, die den Jupiter ebenfalls umkreisen und als Monde eingestuft wurden. Sie sind zum Teil sehr klein (manch einer hat einen Durchmesser von nur einem Kilometer!) und bewegen sich in großer Entfernung zu Jupiter (zwischen 7 und 30 Millionen Kilometern Entfernung - der äußere galileische Mond Kallisto hat im Vergleich dazu nur einen Abstand von 1,9 Millionen km zu Jupiter).

Diese winzigen Monde konnten nicht durch direkte Beobachtung mit Teleskopen gefunden werden, sondern wurden erst auf Fotos von Raumsonden wie Voyager und Cassini sichtbar. Einige der Mini-Monde umrunden Jupiter entgegen der allgemeinen Laufrichtung im Sonnensystem, also rückwärts.

Die meisten dieser kleinen Monde entstanden nicht in der Nähe von Jupiter, sondern waren einst Meteoroide oder Asteroiden und bewegten sich auf anderen Bahnen. Sie gerieten irgendwann in den Einflussbereich von Jupiters starkem Gravitationsfeld und wurden nicht mehr weggelassen, sondern auf eine Umlaufbahn um den Gasriesen gezwungen.

Die Aufnahmen auf dieser Seite stammen von der NASA (Courtesy NASA/JPL-Caltech).