Nördliche Sternbilder

Rabe

Corvus

In der griechischen Mythologie wird der Rabe mit dem Sternbild Becher und der Wasserschlange in Verbindung gebracht:

Apollon schickte für eine Opfergabe an seinen Vater Zeus den Raben aus, damit dieser Wasser aus einer Quelle hole. Der Rabe griff sich den Becher und machte sich auf den Weg. Auf dem Weg dorthin sah er allerdings auf einem Feigenbaum noch nicht ganz reife Feigen, von denen er unbedingt kosten wollte. Also wartete er einige Tage, bis die Feigen reiften, und beendete erst dann seinen Auftrag. Um eine Entschuldigung für sein Zu-Spät-Kommen zu haben, griff er sich eine Wasserschlange und behauptete, diese haben den Weg zu der Quelle versperrt.

Apollon aber durchschaute die Lüge und bestrafte den Raben dadurch, dass er zur Zeit der Feigenreife nicht mehr trinken kann und versetzte ihn an den Himmel, zusammen mit dem Becher und der Wasserschlange als Warnung. (Quelle: Wikipedia)

Blick Richtung Osten an einem Frühlingsabend

Rabe

RabeDer Rabe ist ein kleines und wenig bekanntes Sternbild. Es steht weit südlich unterhalb des Sternbildes Jungfrau und ist vor allem im Frühling gut zu beobachten.

Seine Sterne sind hell genug, damit sie am Himmel auffallen. Sie bilden ein auffälliges Viereck. Allerdings bleibt der Rabe immer in Horizontnähe, immer unterhalb des Frühlingsdreiecks. In südlicheren Ländern steigt er deutlich höher am Himmel auf als bei uns in Mitteleuropa.

Nahe des Raben finden wir zwei Messierobjekte. EinStück unter dem Sternbild können wir M68 mit einem Teleskop entdecken. Allerdings ist er schwierig zu beobachten, weil er sich nahe des Horizontes befindet. Die unruhigen Luftschichten stören das Bild im Teleskop ziemlich stark.

Rabe

Etwas besser klappt es mit M104 oberhalb des Raben (siehe Abbildung). M104 ist eine Galaxie. Sie trägt die Bezeichnungen Sombrerogalaxie oder Sombreronebel, aber auch NGC 4594. Diese Welteninsel ist 30 Millionen Lichtjahre weit weg. Wahrscheinlich ist sie dreimal so groß wie unsere Milchstraße.

Wir schauen praktisch von der Seite auf diese Galaxie. Das sehr dunkle und stark ausgeprägte Staubband, das die Galaxie umspinnt, verleiht ihr das typische Aussehen, das an einen mexikanischen Sombrero erinnert. (Quelle: Wikipedia)


Wo am Himmel ist der Rabe zu finden?

Rabe und umgebende Sternbilder

Das Sternbild Rabe befindet sich außerhalb des Frühlingsdreiecks, nahe des Sternbildes Jungfrau. Es ist im Frühling am Abendhimmel zu sehen und verschwindet, wenn es auf den Sommer zugeht. Ende Oktober erscheint der Rabe dann am Morgenhimmel. Da er sich sehr weit südlich befindet, bleibt er immer in Horizontnähe.

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Schild

Scutum (lateinisch)

Das Sternbild wurde erstmals 1690 in dem Werk Firmamentum Sobiescianum von Johannes Hevelius aufgeführt und ist dem polnischen König Jan III. Sobieski (1629-1696) gewidmet, der 1683 bei der Schlacht am Kahlenberg die Stadt Wien von den türkischen Belagerern befreite. Es symbolisiert den Schild, den der König in der Schlacht trug und so lautete die ursprüngliche Bezeichnung Scutum Sobiescii („Schild des Sobieski“, zum römischen Legionärsschild Scutum). (Quelle: Wikipedia)

Blick Richtung Süden an einem Sommerabend

Schild

SchildDas Sternbild Schild finden wir im Sommer über dem Sternbild Schütze am südlichen Horizont. Es befindet sich mitten auf der Milchstraße und bildet mit seinen Sternen ein unregelmäßiges Viereck.

Diese Himmelsgegend zeigt unsere Galaxie in Richtung ihres dichten Zentrums. Im Teleskop sehen wir unglaublich viele Sterne, dicht an dicht, und etliche Anhäufungen von Sternen.

In und um das Schild herum finden wir mit einem Teleskop eine Vielzahl von Sternhaufen und Messierobjekten, wie in der unteren Abbildung gekennzeichnet ist.

Schild

Da haben wir z.B. M11, den Wildentenhaufen. Die Sterne dieses Sternhaufens sind so verteilt, dass sie die Form einer fliegenden Ente ergeben. Rechts neben dem Schild finden wir wunderschöne Gasnebel, wie z.B. den Adlernebel M16 oder den Omeganebel M17. M26 ist ein offener Sternhaufen.


Wo am Himmel ist das Schild zu finden?

Schild und umgebende Sternbilder

Das Sternbild Schild befindet sich genau zwischen den sehr bekannten Sternbildern Adler (über ihm) und Schütze unter ihm. Rechts neben dem Schild sehen wir den riesigen Schlangenträger mit der Schlange. Links neben dem Schild und etwas weiter entfernt finden wir das Sternbild Steinbock.

Zu beobachten ist das Sternbild nur im Frühjahr und Sommer. Es hält sich zumeist nahe des südlichen Horizontes auf und steigt in Mitteleuropa nicht hoch auf. Bei dunklem Himmel gut zu erkennen ist das glitzernde Band der Milchstraße, das sich mitten durch das Sternbild Schild und weiter zum Adler zieht.

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Schlange

Serpens (lateinisch)

Aus der griechisch-römischen Sagenwelt

Glaukos, der Sohn des kretischen Königs Minos, fiel in ein Honigfass und erstickte darin. Der Seher Polyeidos fand den Jungen. Minos ließ daraufhin den Seher zusammen mit dem Toten einsperren und befahl ihm, seinen Sohn wieder zum Leben zu erwecken. Als eine Schlange auf Polyeidos zukroch, tötete er diese. Sofort kam eine zweite Schlange mit Kräutern im Maul hinzu und erweckte die tote Artgenossin damit zum Leben. Polyeidos wandte das gleiche Mittel bei Glaukos an, der tatsächlich erwachte. (Quelle: Wikipedia)

Blick Richtung Süden an einem Sommerabend

Schlange

Die Schlange ist ein großes und durch den Schlangenträger zweigeteiltes Sternbild. Es befindet sich oberhalb von Skorpion und Schütze.

Schlangenträger Der Schlangenträger trägt die Schlange in seinen Händen. Sie ist das einzige zweigeteilte Sternbild. Eine Seite stellt den Kopf der Schlange dar (Serpens Caput), und auf der anderen Seite finden wir ihren Schwanz (Serpens Cauda).

Die Sterne der Schlange sind nicht sehr auffällig, eher unscheinbar. Sie ist im Sommer am besten zu beobachten. Du wirst sie aber nur sehen können, wenn gute Bedingungen herrschen (klare Sicht und dunkler Himmel).

Der Schwanz der Schlange liegt mitten auf der Milchstraße, sodass wir hier mit Hilfe eines Teleskops viele interessante Objekte finden können. Zuerst sehen wir im Teleskop natürlich unglaublich viele Sterne, dicht an dicht.

Im Bereich Schlange und Schlangenträger gibt es außerdem besonders viele Kugelsternhaufen. Ihre Positionen sind in der unteren Abbildung eingetragen. Da haben wir den Kugelsternhaufen M5 im Kopf der Schlange und die Kugelsternhaufen M9, M10, M12 und M14 im Schlangenträger.

Schlange

Im Bereich Schwanz der Schlange finden wir den offenen Sternhaufen M23 und an der Grenze zum Schild einige Gasnebel wie z.B M16 (Adlernebel) und M17 (Omeganebel). Das M steht jeweils für einen Eintrag von Objekten in den Messierkatalog.


Wo am Himmel ist die Schlange zu finden?

Schlangenträger

Das Sternbild Schlange ist im Sommer am besten zu beobachten. Es befindet sich neben dem Sternbild Schlangenträger. Der Schwanz der Schlange zeigt dabei Richtung Adler, der Kopf der Schlange schaut zu Herkules empor. Die Milchstraße verläuft durch den Schwanz der Schlange, ausgehend vom Himmelsbereich Schütze / Skorpion hoch zu Adler und Schwan.

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Schlangenträger

Ophiuchus (lateinisch)

Aus der griechisch-römischen Sagenwelt

Für die alten Griechen war der Schlangenträger der Gott der Heilkunst, Asklepios. Er wurde von Chiron, dem weisen Zentauren (Schütze) in die Geheimnisse der Medizin eingewiesen. Asklepios (oder Äskulap, wie wir ihn heute nennen) besaß eine Schlange, die auch heute noch ein Symbol für die Medizin ist.

Asklepios konnte sogar Tote wieder zum Leben erwecken. Er half Orion, als dieser vom Skorpion gestochen wurde, sodass er den Stich überlebte. Das erzürnte aber den Gott der Unterwelt, der sich schon auf eine neue Seele gefreut hatte. Um ihn zu beruhigen, erschlug Zeus den Asklepios mit einem Blitz und verschaffte ihm einen Platz am Sternenhimmel.

Blick Richtung Süden an einem Sommerabend

Schlangenträger

Der Schlangenträger ist sehr großes Sternbild. Es befindet sich oberhalb von Skorpion und Schütze. Dabei hat es den Anschein, als stünde Ophiuchus mit einem Fuß auf dem Schützen und mit dem anderen auf dem Skorpion.

Schlangenträger Hast du vielleicht zwischen dem 30. November und dem 17. Dezember Geburtstag? Dann bist du im Zeichen des Schlangenträgers geboren! Denn die Sonne stand am Tag deiner Geburt in diesem Sternbild. Leider wird es nicht zu den Sternzeichen gerechnet.

In den Händen trägt der Schlangenträger eine Schlange, die als eigenständiges Sternbild angesehen wird. Sie ist außerdem das einzige zweigeteilte Sternbild. Eine Seite stellt den Kopf der Schlange dar (Serpens Caput), und auf der anderen Seite finden wir ihren Schwanz (Serpens Cauda).

Die Sterne der Schlange sind nicht sehr auffällig, eher unscheinbar. Auch die Schlange ist im Sommer am besten zu beobachten. Du wirst sie aber nur sehen können, wenn gute Bedingungen herrschen (klare Sicht und dunkler Himmel).


Wo am Himmel ist der Schlangenträger zu finden?

Schlangenträger

Das Sternbild Schlangenträger ist im Sommer am besten zu beobachten. Es befindet sich unterhalb des Herkulesvierecks. Unter den Füßen des Schlangenträgers befinden sich Schütze und Skorpion. Die Milchstraße fließt zu seinen Füßen entlang, er steht also sozusagen am Ufer.

Unter ihm befindet sich auch die Ekliptik, auf der Mond, Sonne und Planeten entlangwandern. Da er in die Ekliptik hineinragt, ist es nicht ungewöhnlich, dass der Mond einmal im Monat an seinen Füßen vorüberzieht.

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Schwan

Cygnus (lateinisch)

Aus der griechisch-römischen Sagenwelt

Der Göttervater Zeus verliebte sich eines Tages in Nemesis, die Tochter der Nacht. Und so stieg er in die finsteren Abgründe des Okeanos, wo Nyx, die Göttin der Nacht und Mutter von Nemesis lebte. Er forderte ihre Tochter heraus, wurde aber abgewiesen.

Nemesis hatte den Streit heimlich mit angehört und flüchtete im Schutz der Dunkelheit. Zur Tarnung verwandelte sie sich in eine Wildgans. Zeus bemerkte sie aber doch und verfolgte sie, indem er sich in einen prächtigen Schwan verwandelte und ihr hinterherflog. Bald hatte er sie eingeholt und begehrte sie für sich.

Nemesis bekam eine Tochter von Zeus, die sie Helena nannte. Um die schöne Helena kämpften dann später die Griechen und die Troer. Dieser Krieg, der über 10 Jahre dauerte, wurde bekannt als der Trojanische Krieg.

Blick Richtung Südosten an einem Sommerabend

Schwan

Der Schwan ist ein Sternbild, das sehr markant und leicht zu finden ist. Die Sterne sind kreuzförmig angeordnet, sodass er manchmal auch 'Kreuz des Nordens' gennant wird. Man kann sich den Schwan am Himmel gut vorstellen, wie er seine Flügel ausbreitet und seinen langen Hals streckt.

Schwan Der Schwan ist ein typisches Sommersternbild und liegt mitten auf der Milchstraße. Im Juli ist er am späten Abend im Süden zu finden, sogar fast genau über uns, so hoch steigt er.

Die Sterne des Schwan sind hell und auffällig. Sein bekanntester Stern heißt Deneb und stellt den Schwanz des Schwans dar.

Deneb ist Teil des Sommerdreiecks. Er ist zwar sehr weit von uns entfernt (2000 Lichtjahre), aber er strahlt 130.000mal heller als unsere Sonne. Deshalb ist er trotz des großen Abstandes einer der hellsten Sterne am Himmel.

Der Kopfstern des Schwan heißt Albireo. In Wirklichkeit sind es zwei Sterne, die einander umkreisen. Das kann man aber nur mit einem Teleskop erkennen. Albireo ist etwa 390 Lichtjahre entfernt.

Im Bereich des Schwans sollte man mit einem Teleskop auf Entdeckungsreise gehen. Hier finden wir viele offene Sternhaufen und Gasnebel. Jeder orange Kringel in der unteren Abbildung weist auf ein solches Deepsky-Objekt hin. Aber auch die Milchstraße selbst ist beeindruckend, denn hier blicken wir auf einen dichten Sternenteppich.

Schwan


Wo am Himmel ist der Schwan zu finden?

Schwan Leier und Adler

Die Sternbilder Schwan, Adler und Leier bilden mit ihren Hauptsternen Deneb, Atair und Wega das Sommerdreieck, das in den kurzen Sommernächten leicht am Himmel auszumachen ist, denn es sind die drei hellsten Sterne. Mitten durch die Sternbilder 'fließt' die Milchstrasse. Der Schwan steigt dabei am höchsten auf, und der Adler scheint ihm zu folgen.

Da der Schwan aus hellen Sternen besteht, die zwei sich überkreuzende Linien bilden, ist er sehr gut zu erkennen. Schau einfach im Sommer nach oben, und du wirst ihn entdecken. Schaust du mit einem Teleskop oder Fernglas an irgendeiner Stelle in das Band der Milchstraße hinein, wirst du erkennen, dass sich hier unglaublich viele Sterne befinden.

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Sextant

Sextans (lateinisch)

Der Sextant ist ein relativ neues Sternbild. In der Antike sah man an dieser Stelle des Himmels kein Sternbild. Das liegt wohl daran, dass die Sterne des Sextanten wenig auffällig sind. Der hellste Stern hat gerade einmal 4,5mag, der zweithellste 5mag. Bei der heutigen Lichtverschmutzung bleibt das Sternbild in der Nähe von Ortschaften ganz und gar unsichtbar.

Blick Richtung Osten an einem Frühlingsabend

Sextant

Der Sextant ist ein unauffälliges Sternbild unterhalb des Löwen. Es bekam erst im 17. Jahrhundert seinen Platz am Himmel. Zu dieser Zeit erforschte man den Sternenhimmel eifrig mit einem neuartigen Instrument, dem Fernrohr. Damit konnte man nun auch Himmelsregionen untersuchen, die keine auffälligen Sterne enthalten.

Nördliche KroneUm die Gebiete, in denen gerade der Himmel untersucht wurde, besser beschreiben zu können, führte man in dieser Zeit einige neue Sternbilder ein, zu denen auch der Sextant gehörte. Johannes Hevelius führte es 1690 ein.

Ein Sextant ist ein Instrument, mit dem man den Winkelabstand eines Gestirns vom Horizont messen kann. Der Name kommt von dem Geräterahmen, der einen Kreissektor von etwa 60° (ein Sechstel eines Kreises) darstellt.

Das Instrument wurde hauptsächlich in der Seefahrt eingesetzt, um ein Schiff mit Hilfe der Gestirne navigieren zu können.


Wo am Himmel ist der Sextant zu finden?

Sextant

Der Sextant kann das ganze Frühjahr hindurch am Himmel aufgefunden werden. Er befindet sich zwischen den Sternbildern Löwe und Hydra (Wasserschlange). Bezüglich der hellsten Sterne im Frühling, Regulus im Löwen, Spica in der Jungfrau und Arktur im Bootes (oder auch Bärenhüter), die zusammen das Frühlingsdreieck bilden, liegt das Sternbild Sextant außerhalb des gedachten Dreiecks in der Nähe von Regulus.

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