Plejaden

Die Plejaden sind der bekannteste Sternhaufen am Himmel, ein auffälliges Lichtfleckchen, in dem man mit bloßem Auge etwa 5 bis 6 Sterne erkennen kann. Der ganze Haufen setzt sich aus Hunderten von Sternen zusammen, wie man mit einem Teleskop schön sehen kann.

Die Plejaden befinden sich im Sternbild Stier. Sie erscheinen im Herbst am Abendhimmel und sind den ganzen Winter über zu bewundern. Knapp unter ihnen verläuft die Ekliptik, deshalb ziehen Sonne und Planeten an ihnen vorbei, und der Mond besucht sie einmal im Monat. Manchmal kommt es sogar dazu, dass der Mond mitten durch den Sternhaufen zieht und einige der Sterne verdeckt.

Blick Richtung Osten an einem Herbstabend

Plejaden

Das Sternbild Stier besteht hauptsächlich aus dem Sternhaufen der Hyaden. Diese bilden am Himmel ein auffälliges V und sind gut zu sehen.

PlejadenDer Hauptstern Aldebaran leuchtet hell und rötlich. Er ist ein auffälliger Stern und stellt das Auge des Stieres dar.

Die Plejaden befinden sich an der Schulter des Stieres. Dahinter endet das Sternbild, es wird nicht vollständig dargestellt. Links unterhalb des Stieres finden wir das bekannte Sternbild Orion.

Zwischen Hyaden und Plejaden geht die Planetenstraße (Ekliptik) hindurch. Da diese Stelle des Himmels so eindrucksvoll von Sternen umgeben ist, wird sie auch 'Goldenes Tor der Ekliptik' genannt.


Die Plejaden - einst und jetzt

Die Sterne der Plejaden sind etwa 415 Lichtjahre von uns entfernt, das heißt ihr Licht braucht 415 Jahre, bis es uns erreicht. Wir sehen sie also jetzt, wie sie vor 415 Jahren ausgesehen haben. Die Plejaden sind gemeinsam aus einer Gaswolke entstanden. Ihr Alter wird auf 20-50 Millionen Jahre geschätzt, sie sind also noch ziemlich jung. Im Gegensatz dazu ist die Erde viel älter, nämlich 4,5 Milliarden Jahre.

Als die Dinosaurier die Erde bevölkerten, gab es noch gar keine Plejaden! Manche von ihnen sind auch heute noch von dem Urnebel umgeben, aus dem sie entstanden sind. Ihr Sternenlicht bringt das sie umgebende Gas zum Leuchten, sodass einige der Plejaden von einer eindrucksvollen blauen Aura umgeben sind. In größeren Teleskopen und auf länger belichteten Fotos ist das gut zu sehen.

Der Sternhaufen besteht aus vielen Hundert Sternen. Gut sichtbar sind davon 5-6 Sterne, die hellsten unter ihnen. Um diese Sterne ranken sich zahllose Mythen, denn bereits vor Tausenden von Jahren bemerkten die Menschen dieses Sternenfleckchen am Himmel. Es war ihnen so wichtig, dass sie den einzelnen Sternen Namen gaben.

In den Sagen wird häufig von sieben Sternen berichtet, ein anderer Name der Plejaden lautet daher auch Siebengestirn. Wir sehen heute nur 6 von ihnen mit bloßem Auge. Möglicherweise leuchtete ein Stern früher viel heller als jetzt. In einigen Geschichten wird genau darauf hingewiesen, dass ein Stern unter ihnen verblasste.

Die Plejaden sind ein auffälliger Fleck am Himmel. Ihre Auf- und Untergänge wurden auch früher schon genau beobachtet und bereits vor Tausenden von Jahren zur Bestimmung wichtiger Termine im Jahr genutzt. Im Frühjahr zeigen sie sich letztmalig am Abend am Westhorizont.

Kurz nach dem Dunkelwerden gehen sie schon unter und sind dann in den nächsten Monaten nicht sichtbar. Diese letzte Sichtbarkeit wurde mit dem Einzug des Frühlings gleichgesetzt. Die ersten Bauern wussten, dass sie nun ihre Saat ausbringen konnten, denn der Winter war dann endgültig vorüber, wenn die Plejaden vom Himmel verschwanden.


Wo am Himmel sind die Plejaden zu finden?

Im Herbst erscheinen sie nach Monaten der Abwesenheit frühmorgens wieder und verlagern ihren Aufgang allmählich immer weiter in die Nacht hinein, bis sie zu Winterbeginn am Abend am Osthimmel aufgehen. Das ließ sich jedes Jahr aufs Neue beobachten, weshalb man so ein zuverlässiges Mittel zur Hand hatte, den Beginn der einzelnen Jahreszeiten zu erkennen. Das Siebengestirn war Bestandteil des bäuerlichen Kalenders, und einige Bauernregeln berichten noch immer von ihnen.

Die älteste Darstellung der Plejaden aus dem mitteleuropäischen Raum ist vermutlich auf der Himmelsscheibe von Nebra zu sehen, die erst 1999 entdeckt wurde. Sie ist übersät mit kleinen Goldpunkten, und sieben von ihnen bilden einen kleinen Sternhaufen, was wahrscheinlich die Plejaden symbolisiert. Wie die Himmelsscheibe aussieht und was es sonst noch Wissenswertes über sie gibt, erfährst du auf der Seite 'Himmelsscheibe von Nebra'.

Es gibt auch einige Mythen, also alte Erzählungen über die Plejaden. Sie handeln meist davon, wie die Plejaden einst an den Himmel kamen. Mehr dazu gibt es unter 'Mythen der Plejaden'.

Die Grafiken dieser Seite wurden mit Hilfe der Planetariumssoftware Stellarium erstellt. Dieses Planetarium für den heimischen PC kann kostenlos heruntergeladen und verwendet werden.

Tags: Nördliches Sternbild, Sternhaufen

Drucken