Die Hyaden sind nach den Plejaden der bekannteste Sternhaufen am Himmel, ein auffälliges V, in dem man mit bloßem Auge mindestens 6 Sterne erkennen kann. Der ganze Haufen setzt sich aus Hunderten von Sternen zusammen, wie man mit einem Teleskop schön sehen kann.
Die Hyaden befinden sich im Sternbild Stier. Sie erscheinen im Herbst am Abendhimmel und sind den ganzen Winter über zu bewundern. Knapp über ihnen verläuft die Ekliptik, deshalb ziehen Sonne und Planeten an ihnen vorbei, und der Mond besucht sie einmal im Monat. Manchmal kommt es sogar dazu, dass der Mond mitten durch den Sternhaufen zieht und einige der Sterne verdeckt.
Blick Richtung Osten an einem Herbstabend
Das Sternbild Stier besteht hauptsächlich aus dem Sternhaufen der Hyaden. Diese bilden am Himmel mit ihrem V den Kopf des Stieres. Die Sterne sind auch bei aufgehelltem Himmel noch gut zu sehen.
Der Hauptstern Aldebaran leuchtet hell und rötlich. Er ist ein auffälliger Stern und stellt das Auge des Stieres dar.
Die Plejaden befinden sich an der Schulter des Stieres. Dahinter endet das Sternbild, es wird nicht vollständig dargestellt. Links unterhalb des Stieres finden wir das bekannte Sternbild Orion.
Zwischen Hyaden und Plejaden geht die Planetenstraße (Ekliptik) hindurch. Da diese Stelle des Himmels so eindrucksvoll von Sternen umgeben ist, wird sie auch 'Goldenes Tor der Ekliptik' genannt.
Die Hyaden sind ein offener Sternhaufen und bestehen aus ca. 350 Einzelsternen. Sie sind ungefähr 150 Lichtjahre von uns entfernt und ca. 600 Mio Jahre alt. Das klingt viel, ist aber im Vergleich zu unserer Sonne (Alter: ca. 4,5 Mrd Jahre) sehr jung.
Der auffälligste Stern der Hyaden, der rote Aldebaran, gehört physikalisch nicht zu diesem Haufen. Er befindet sich nur zufällig in der gleichen Gegend. Aldebaran ist 66 Lichtjahre von uns entfernt. Er ist zweieinhalb mal schwerer und 45mal größer als die Sonne. Seine Helligkeit schwankt etwas. Das alles deutet darauf hin, dass es sich um einen Roten Riesen handelt, also einen Stern, der gerade im Sterben begriffen ist. Er hat einen Großteil seines Brennstoffvorrates bereits verbraucht und bläht sich nun auf.
In der griechischen Mythologie waren die Hyaden Töchter von Atlas und Aithra. Ihr einziger Bruder, Hyas, wurde auf der Jagd getötet. Ihr Gram und ihre Tränen erregten das Mitleid der Götter, und so wurden sie als Hyaden unter die Sterne gesetzt.
Wo am Himmel sind die Hyaden zu finden?
Im Herbst erscheinen sie nach Monaten der Abwesenheit frühmorgens wieder und verlagern ihren Aufgang allmählich immer weiter in die Nacht hinein, bis sie zu Winterbeginn am Abend am Osthimmel aufgehen. Die Hyaden befinden sich in einer sternreichen Gegegend und sind von bekannten und markanten Sternbildern umgeben.
Oberhalb der Hyaden finden wir die Sternbilder Perseus und Fuhrmann, unterhalb geht das Sternbild Orion auf. Einmal im Monat hält sich der Mond ganz in der Nähe auf, und ab und zu kommt auch ein Planet vorbei.
Der Hauptstern Aldebaran ist Teil des sogenannten Wintersechsecks, mehr dazu gibt es auf der Seite 'Winter'. Die Hyaden sind vom Herbst an durch den ganzen Winter hindurch am Himmel vertreten. Im Frühling gehen sie dann kurz nach Sonnenuntergang am Westhorizont unter und bleiben für einige Monate unbeobachtbar.
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