Plejadenmythen

In der griechischen Mythologie stellen die Plejaden eine komplette Familie dar: die sieben Töchter des Riesen Atlas (das ist der, der die Erdkugel auf seinen Schultern trägt) und seiner Gattin Pleione. Orion verliebte sich in die Plejaden und stellte ihnen nach. Da kam ihnen der Göttervater Zeus zu Hilfe und verwandelte sie in Tauben, damit sie vor ihrem Jäger fliehen können. Aber Orion verfolgte sie noch immer. Und so verwandelte sie Zeus schließlich in Sterne und schickte sie in den Himmel. Orion ist ihnen auch da noch auf den Fersen, kann sie aber nie einholen.

Die sieben Schwestern

Eine der sieben Schwestern, Merope, heiratete einen Sterblichen, nämlich Sisyphus. Er war dazu verdammt, einen Felsbrocken einen Hügel hinaufzurollen. Der aber entgleitet ihm immer wieder und poltert hinab in die Tiefe, so dass Sisyphus wieder von vorne beginnen muss, bis in alle Ewigkeit. Für Merope war das eine Schande, und deshalb verhüllt sie ihr Antlitz vor Scham mit einem Schleier. Sie leuchtet also nicht so hell wie ihre sechs Schwestern.

Jeder einzelne der mit bloßem Auge sichtbaren Sterne der Plejaden trägt einen Namen. Die sieben Schwestern heißen Alkyone, Asterope, Elektra, Kelaino, Maia, Merope und Taygete. Auch die Eltern, Pleione und Atlas, sind im Sternhaufen vertreten. Am Himmel gibt es keine zweite Stelle, an der so dicht an dicht Sterne mit Namen versehen wurden.


Frauen und Männer

Bei den Monache-Indianern erzählte man sich folgendes: Einst entdeckten 6 Frauen von ihnen ein Feld voller Zwiebeln, und obwohl ihre Männer nicht mochten, dass sie davon essen, gingen sie doch immer wieder dorthin und aßen die Zwiebeln. Sobald ihre Männer auf der Jagd waren, eilten sie zum Zwiebelfeld, um erneut ihren Heißhunger zu stillen. Als die Männer abends zurückkehrten und keine Jagdbeute hatten, gaben sie den Frauen die Schuld daran, weil sie ungehorsam waren. Sie weigerten sich, bei ihren Frauen zu schlafen.

Die Frauen aber machten einfach weiter und merkten bald, dass sie ihre Männer gar nicht brauchten. Und so entschlossen sie sich zur Flucht. Die Älteste unter ihnen warf ein Seil in den Himmel und sprach ein Zauberwort. So konnten die Frauen am Seil emporklettern und in den Himmel steigen. Eine von ihnen nahm ihr Baby mit.

Seitdem sind sie am Himmel zu sehen, sechs Sterne auf einem Fleck, und ein kleiner mitten unter ihnen. Ihre Ehemänner aber verfolgten sie und stiegen ebenfalls mit einem Seil in den Himmel. Wir sehen sie heute als Hyaden, ein Stück entfernt von den Plejaden, denn sie konnten die Frauen nie einholen.


Spielende Kinder

In einer Geschichte der Onondaga-Indianer waren die Plejaden eine Gruppe Kinder, die jeden Tag an einen See gingen und dort tanzten. Eines Tages kam ein Mann in einem Federkleid vorbei und warnte sie davor, wieder ihren Eltern davonzulaufen und an den See zu gehen. Sie aber hörten nicht auf ihn, sondern trieben es extra wild, indem sie mit voller Leidenschaft um den See herumtanzten. Dabei geschah es, dass sich ihre Körper vom Boden abhoben und sie in der Luft tanzten.

Ihre Eltern mussten hilflos mit ansehen, wie die Kinder immer höher und höher stiegen. Der Häuptling rief ihnen nach, und eines der Kinder schaute zu ihm herunter. Da fiel es als Sternschnuppe vom Himmel. Die anderen aber tanzten weiter und bekamen einen Platz am Himmel, wo sie auch heute noch zu sehen sind - als Plejaden.

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