Blog

Astronomietag 2016

Astronomietag 19.03.2016

Der Astronomietag findet in diesem Jahr am 19. März statt. Deutschlandweit bieten Sternwarten und Planetarien besondere Programme zur Himmelsbeobachtung an.

Was hat der Himmel zu bieten?

Am 19. März bieten sich mindestens 3 besondere Beobachtungsobjekte an: tagsüber die Sonne, ab ca. 15 Uhr der Mond und ab ca. 20 Uhr der Planet Jupiter mit seinen Monden.

Der Mond befindet sich in zunehmender Phase, 4 Tage vor Vollmond. An der Licht-Schatten-Grenze (dem Terminator) treten vor allem Krater sehr plastisch in Erscheinung. In der Gegend gibt es auch einige Rillen auf der Mondoberfläche zu entdecken.

Jupiter wird wie immer ein eindrucksvolles Schauspiel geben. Die Abplattung seiner Pole ist schon in kleinen Instrumenten deutlich zu sehen, wie auch die Streifen in seiner Atmosphäre. In größeren Teleskopen können dann schon einzelne Strukturen in den Streifen zu erkennen sein, und auch der Große Rote Fleck zeigt sich am 19. März.

Jupiter und Monde

Ich werde den Astronomietag an der Sternwarte Sonneberg verbringen. Wir haben für den Nachmittag und Abend ein abwechslungsreiches Programm aus Vorträgen, Kuppelführungen und Beobachtungen geplant. Ab 13 Uhr stehen mehrere Spezialteleskope zur Verfügung, mit denen die Sonne im Weißlicht, im Kalziumspektrum und im h-Alpha-Licht beobachtet werden kann.

Am Abend werden wir mit dem Hoffmeister-Refraktor die Mondoberfläche erforschen und später dann auch den Jupiter und seine Monde "unter die Lupe" nehmen. Außerdem warten zahlreiche weitere Himmelsjuwelen darauf, von uns erkundet zu werden.

Nun muss nur noch das Wetter mitspielen...
Wünsche allerseits einen spannenden und interessanten Astronomietag!
Eure Denise


Drucken

100 Jahre Allgemeine Relativitätstheorie

Einstein inside in Sonneberg

Zum Astronomiemuseum der Sternwarte Sonneberg

Am Montag, den 1. Februar 2016 wurde in der Sternwarte in Sonneberg die multimediale Wanderausstellung "Einstein inside" eröffnet. Und ich war dabei! :-) Vor 100 Jahren hat Einstein mit seiner Allgemeinen Relativitätstheorie einen ganz neuen Blick auf die Welt eröffnet. Während viele seiner Zeitgenossen noch mit Kopfschütteln und Unverständnis darauf reagierten, haben wir heute einen ganz anderen Zugang dazu.

Das liegt zum Einen an den heutigen technischen Möglichkeiten. Die Teleskope und Messmethoden sind seither viel besser geworden, und Computer unterstützen die Astronomen bei aufwändigen Berechnungen und Simulationen. Somit konnten schon viele relativistische Effekte nachgewiesen und damit Einsteins Theorie bestätigt werden. Zum Anderen kommen wir gar nicht mehr an der Relativitätstherorie vorbei. Jeder Satellit in der Erdumlaufbahn z.B. muss seine Zeitgeber mit der Erde synchronisieren, da die Uhren in bewegten Systemen einfach anders gehen.

In der Ausstellung in Sonneberg könnt ihr ausprobieren, welche Wirkung ein Schwarzes Loch hätte, das vor der Erde vorbeizieht. Keine Angst, die Erde wird nicht verschlungen! Das Schwarze Loch verzerrt nur das Bild, das wir von der Erde sehen, da die Lichtstrahlen teils auf krummen Wegen um das Schwarze Loch herumführen.

Oder wollt ihr wissen, wie sich Gravitationswellen anfühlen? Dann setzt euch mal auf den Gravitationswellen-Simulationsstuhl! Außerdem erfahrt ihr etwas über aktuelle Experimente, um Gravitationswellen tatsächlich messen und ihre Existenz nachweisen zu können. Dafür gibt es einige Messstationen weltweit, die größten Observatorien (LIGO) befinden sich in den USA. Auch in Deutschland (am GEO600-Detektor bei Hannover) können Gravitationswellen gemessen werden. Außerdem ist im letzten November mit LISA Pathfinder sogar ein Satellit zur Gravitationswellenmessung in eine Erdumlaufbahn gegangen. Weitere werden folgen. Ein Tischexperiment mit Lasern und Spiegeln zeigt in der Ausstellung sehr anschaulich, wie diese Messung funktioniert.

Wer also die Effekte der Relativitätstheorie einmal hautnah spüren und erleben möchte, der sollte in der Sternwarte in Sonneberg (Südthüringen) vorbeischauen. Es lohnt sich! Die Ausstellung ist noch bis zum 15. April 2016 zu sehen, dann zieht sie weiter an den nächsten Veranstaltungsort. Mehr dazu gibt es auf dieser Webseite: www.einstein-inside.de

Viel Spaß beim Entdecken wünscht euch
eure Denise


Drucken

Was ich für das neue Jahr so alles in Planung habe

Normalerweise fasse ich ja keine guten Vorsätze mehr. Mit etwas Lebenserfahrung kommt man schnell dahinter, dass daraus aus den unterschiedlichsten Gründen sowieso nix wird. Auf Anregung von Stefan vom www.clearskyblog.de trage ich hier dann aber doch ein paar Ideen für astronomische Aktivitäten im Neuen Jahr zusammen. So kann ich am Ende des Jahres noch einmal nachschauen, was ich davon tatsächlich verwirklichen konnte.

Anstatt der guten Vorsätze führe ich eine To-Do-Liste, auf der alles landet, was mir so spontan in den Sinn kommt, ohne dass gerade Zeit dafür übrig wäre. Die Liste ist recht lang, obwohl ich auch schon viel davon als erledigt streichen können. Nur kommt eben auch ständig wieder etwas Neues hinzu. Nun gibt es darauf auch ein paar Punkte, die ich mir genau für dieses Jahr vorgenommen habe.

Merkurtransit am 9. Mai 2016

Am 9. Mai haben wir endlich wieder einmal die Gelegenheit, die dunkle Seite des Merkurs zu beobachten! Ich kann mich noch gut an den 7. Mai 2003 erinnern, das erste und vorläufig letzte Mal, dass ich Merkur über die Sonne wandern sah. Merkur als innerer Planet zieht ja rech oft zwischen Erde und Sonne durch, aber meistens führt ihn seine Bahn knapp oberhalb oder unterhalb der Sonnenscheibe vorbei. Und wenn er dann tatsächlich mal genau trifft, muss auch noch passendes Wetter herrschen, damit wir hier auch etwas davon mitbekommen. Das war am 7.5.2003 der Fall, und für den 9.5.2016 hoffe ich einfach das Beste. Auf jeden Fall habe ich an diesem Tag frei, das ist gesichert.

Mit Mondfinsternissen sieht es in diesem Jahr sehr schlecht aus, leider. Die beiden Sonnenfinsternisse fallen auch ungünstig, Um sie zu sehen, müsste man extra nach Indonesien (8./9. März) oder nach Afrika (1. September) reisen. Davon werde ich in diesem Jahr also nichts mitbekommen.

Planeten beobachten und fotografieren

Das hatte ich mir im letzten Jahr schon vorgenommen, und es sind dabei auch einige Fotos entstanden. Ich sollte eine Galerie mit Planetenfotos erstellen, da könnte ich dann alle Fotos an einer Stelle sammeln und zeigen.

In den ersten Monaten des Jahres finden wir fast alle Planeten am Morgenhimmel. Darauf habe ich schon in den Beiträgen Himmel im Januar und Himmel im Februar hingewiesen. Es ergeben sich dabei erstklassige Gelegenheiten für schöne Fotos von Planetenbegegnungen und auch Begegnungen Planet/Mond. Ich hoffe es klappt mal und es passt alles vom Wetter, meiner Zeit und dem Himmelsereignis.

Etwas einfacher für mich wird es dann auf Mitte des Jahres, wenn die Planeten hauptsächlich am Abendhimmel zu finden sind. Abends habe ich ganz einfach mehr freie Zeit zur Verfügung als morgens kurz vor der Arbeit. Ich bin jedenfalls sehr zuversichtlich, dass mir auch in diesem Jahr wieder ein paar gute Planetenfotos gelingen werden.

Zeitrafferaufnahmen

Damit habe ich auch im letzten Jahr schon zu experimentieren begonnen. Ich nehme dafür in gleichmäßigen Abständen (z.B. alle 30 Sekunden) ein Foto auf und setze hinterher die Fotoserie am Computer zu einem kleinen Film zusammen. Heraus kommt beispielsweise ein Mondaufgang oder ein Sonnenuntergang, der sich im Zeitraffer etwas schneller abspielt als in der Realität. Dabei werden die eigentlich sehr langsamen Bewegungen von Himmelskörpern viel deutlicher sichtbar. Das möchte ich auch in diesem Jahr wieder machen.

Strichspuraufnahmen

Wer schon einmal durch ein Teleskop ohne Nachführung geschaut hat, wird wissen, dass sich die Sterne merklich über den Himmel bewegen. Nicht die Sterne, sondern wir selbst bewegen uns dabei durch die Rotation der Erde unter den Sternen hindurch.

Bei Strichspuraufnahmen wird diese Bewegung auf dem Foto sichtbar. Durch eine absichtlich recht lange Belichtungszeit werden die Sterne nicht als Punkte abgebildet, sondern als Lichtspuren. Mir gefallen solche Fotos ausgesprochen gut, und im Prinzip ist es recht einfach zu realisieren. Man braucht nur etwas Zeit und eine Kamera, deren Verschluss lange genug geöffnet bleibt. Also werde ich das bei der nächsten Gelegenheit einfach mal ausprobieren. Wenn mir die Ergebnisse gefallen, zeige ich sie hier, vielleicht interessiert es ja auch den einen oder anderen.

Mittwitzer Sternennacht

Gemeinsam macht vieles deutlich mehr Spaß, und so ist es auch mit dem Hobby der Himmelsbeobachtung. Alle paar Wochen treffen wir uns zum Astrostammtisch und führen da überaus interessante Gespräche. Außerdem hoffen wir auch in diesem Jahr wieder auf Gelegenheiten zum gemeinsamen Beobachten.

Gerne möchten wir unser Hobby auch unseren Mitmenschen vorstellen und vielleicht noch ein paar Leute damit anstecken. Deshalb haben wir für den 10. September die Mittwitzer Sternennacht geplant. Es geht bereits ab 13 Uhr los mit Sonnenbeobachtung durch spezielle Sonnenteleskope (h-alpha, Weißlicht und Kalzium). Dann wird es einige Vorträge geben (ich halte z.B. einen Vortrag über das Leben im Universum).

Wenn der Mond aufgegangen ist, geht es mit Mondbeobachtungen weiter. In der Dämmerung können wir dann die Planeten Venus, Mars und Saturn bewundern. Und wenn es richtig dunkel geworden ist, werden wir gemeinsam Sternbilder entdecken und mit zahlreichen Teleskopen verschiedenster Bauart Doppelsterne, Kugelsternhaufen, planetarische Nebel und Galaxien (auch die berühmte Andromedagalaxie) erkunden.

Besuche in Sternwarten, Planetarien und Ausstellungen

Im Laufe des letzten Jahres habe ich einige Einladungen bekommen, z.B. ins Kölner Planetarium und ins Telescopium Lilienthal. Da möchte ich gerne einmal vorbeischauen. Außerdem steht auch die deutsche Raumfahrtausstellng in Morgenröthe-Rautenkranz schon lange auf meiner To-Do-Liste. Vielleicht klappt es ja in diesem Jahr endlich mit einem Besuch. Siegmund Jähn ist wahrscheinlich nicht ganz unschuldig an meiner Begeisterung für Astronomie und Raumfahrt!

Außerdem ist ein Besuch der Max-Lammerer-Sternwarte geplant. Im letzten Jahr war ich schon einmal dort und habe mit dem von Max selbst konstruierten Teleskop Galaxien, Sternhaufen und planetarische Nebel bewundert. Mit dem Hauptspiegel von 76cm Durchmesser erreichen z.B. Kugelsternhaufen eine Auflösung in Einzelsterne, wie man sie sonst nur von lange belichteten Astro-Fotos kennt. Und da bekommt man die vielen Tausend Sterne sozusagen in Echtzeit und live zu sehen!

Vielleicht wird es auch die eine oder andere Ausstellung geben, von der ich heute noch nichts weiß, die ich dann aber besuchen werde. Im letzten Jahr war ich relativ spontan in der Galina-Balaschowa-Ausstellung im Haus der Architektur in Frankfurt, von der ich nur zufällig erfahren habe. Ich war von den Arbeiten der "Architektin der russischen Raumfahrt" sehr beeindruckt und habe zu Weihnachten auch das wunderschöne Buch zur Ausstellung geschenkt bekommen. So kann ich mir die Exponate immer mal wieder anschauen.

Bücher, Bücher, Bücher

Apropos Bücher: ich lese sehr viel und sehr gerne und habe zu Weihnachten etliche Bücher bekommen oder mir selbst gekauft. Die werde ich in diesem Jahr ganz sicher alle lesen. Es sind hauptsächlich Science-Fiction-Romane, fiktive Geschichten über Raumfahrt und die Weiterentwicklung von Mensch und Maschinen, die vielleicht irgendwann einmal Realität werden (oder auch nicht).

Ich habe mir vorgenommen, hier in der Astrokramkiste einige Bücher vorzustellen, die mir besonders gut gefallen. Ihr werdet zu gegebener Zeit an dieser Stelle davon erfahren. Beginnen werde ich mit "Amalthea", einem spannenden Roman von Neal Stephenson, den ich gerade ausgelesen habe.


Nun ist allerhand zusammengekommen für dieses Jahr! Ich hoffe es lässt sich auch wirklich alles realisieren! Hinzu kommen noch zahlreiche Beiträge für die Astrokramkiste, die ich bei bestimmten Anlässen (wichtigen Ereignissen in Raumfahrt und Forschung) schreiben werde. Außerdem wird es diverse Verbesserungen geben (z.B. sortierbare Tabellen und mehr Informationen auf den Seiten Planetentabelle und Sternentabelle). Und vielleicht noch einiges mehr von einer To-Do-Liste.

Vielleicht konnte ich euch hiermit ein paar Anregungen geben, was ihr in Sachen Astronomie unternehmen könnt. Das meiste ist ganz leicht umzusetzen, man muss sich einfach nur dazu aufraffen.

Ich wünsche gutes Gelingen und viel Spaß für 2016
und natürlich clear skies!

Eure Denise

Drucken