Astrologie

Fragen an Astrologie

Astrologie ist heute ein enormes Geschäft, wobei Astrologen mit der Unwissenheit und Leichtgläubigkeit der Menschen spielen. Sie machen es sich zunutze, dass viele Leute gerne wüssten, was die Zukunft bringt, und sei es nur für den heutigen Tag. Die Vorstellung, eine Möglichkeit zu haben, um das zu verwirklichen, ist zu verlockend. Aber NIEMAND kann in die Zukunft blicken, egal wer das behauptet.

Nur wer nicht alles glaubt, was man ihm erzählt, nur wer kritisch hinterfragt, was er zu hören bekommt, nur wer einigermaßen gebildet ist, kann die Methoden der Astrologen durchschauen und erkennen, dass ihre Behauptungen und Vorhersagen völlig unlogisch sind und keinerlei wissenschaftliche Grundlage besitzen.

1. Wie kann es sein, dass ein Zwölftel der Menschheit (über 500 Millionen Menschen!) die gleichen Eigenschaften haben soll?

In fast allen Tageszeitungen ist für jeden Tag ein Horoskop zu finden. Horoskope sind eingeteilt in die 12 Sternzeichen. Jeder Mensch ist unter einem bestimmten Sternzeichen geboren und findet in der Zeitung oder auch im Fernsehen das für ihn passende Horoskop.

Wieviele Skorpion-Geborene gibt es wohl allein in Deutschland? Wenn wir voraussetzen, dass Geburten über das ganze Jahr hinweg gleichmäßig oft stattfinden, können wir die Einwohnerzahl durch 12 teilen.

Bei ca. 80 Millionen Deutschen dürften das etwa 6,7 Millionen Menschen mit Sternzeichen Skorpion sein. Und auf all die soll das, was hier links im Horoskop steht, zutreffen? Wie soll das gehen?

Warum sorgen hier im Horoskop Mars und Uranus nur bei den Menschen für Geistesblitze, die zwischen dem 24.10. und dem 20.11. geboren sind? Woher 'wissen' Mars und Uranus, welche Menschen sie beeinflussen müssen und welche nicht?


2. Warum nur ist der Moment der Geburt so wichtig für die Astrologie?

Astrologie erscheint vielen Menschen als Wissenschaft, weil das Horoskop auf einem exakten Datum basiert: dem Zeitpunkt der Geburt. Sicher markiert die Geburt einen ganz wichtigen Termin im Leben eines jeden Menschen, aber wir existieren doch schon lange vorher!

Was ist mit diesen neun Monaten im Bauch der Mutter, sind wir da vor astrologischen Einflüssen geschützt?

Die moderne Wissenschaft hat längst herausgefunden, dass sich bereits in den Monaten im Mutterleib wichtige Aspekte der Persönlichkeit eines Menschen herausbilden.

Wird nicht der Charakter von unseren Genen bestimmt? Und später dann von unserer Umgebung und Erziehung beeinflusst?

Weshalb sollten sich Charaktereigenschaften ausgerechnet im Geburtsmoment herausbilden?

Denn die Astrologie ordnet jedem Sternzeichen ganz bestimmte Eigenschaften zu. Nach ihr entwickelt ein Mensch den Charakter, der ihm durch sein Sternzeichen vorgegeben wird. Ist das nicht ein ausgemachter Blödsinn??


3. Wenn doch nun das Sternzeichen so wichtig ist, dass es sogar für den Charakter zuständig ist, warum nimmt man dann nicht das richtige Sternzeichen?

Die Sonne zieht innerhalb eines Jahres durch ein schmales Band am Himmel, das Ekliptik genannt wird. Den gleichen Weg nehmen auch die Planeten und der Mond, jeder in seinem eigenen Tempo. Dieser Weg ist in zwölf etwa gleichgroße Abschnitte eingeteilt, die nach den Sternbildern benannt sind, in denen sie liegen.

Die Sonne verbringt etwa einen Monat in jedem dieser Sternbilder, die auch Sternzeichen oder Tierkreiszeichen genannt werden.

Unter welchem Sternzeichen man geboren ist, bestimmte vor Tausenden von Jahren die Sonne. Man verstand bereits damals, dass auch die Sonne ihren Weg über den Sternenhimmel nimmt und die einzelnen Sternbilder durchquert, nur dass dann die Sterne in ihren Strahlen untergehen und unsichtbar bleiben.

Bei einer Sonnenfinsternis wird deutlich, in welchem Sternbild sich die Sonne befindet, da dann am Tage kurz die Sterne zu sehen sind. Ansonsten musste man sich mit Berechnungen behelfen.

Das konnten beispielsweise die alten Ägypter, Babylonier und die Griechen ganz gut. Sie hielten fest, wann im Jahresverlauf die Sonne in welchem Sternbild stand. Danach richtete sich dann die Festlegung des Sternzeichens.

Das ist uns überliefert, nur stimmt es heute nicht mehr mit dem tatsächlichen Sonnenstand überein. Daran ist die Präzession schuld, ein Schwanken der Erdachse, wobei sich unser Blickwinkel bezüglich des Sternenhimmels verändert. Dennoch werden noch immer die Sternzeichen nach den Vorgaben von vor 2000 Jahren vergeben.

Wer zum Beispiel heutzutage am 1. September geboren wird, bekommt das Sternzeichen Jungfrau, so wie das auch früher geschehen wäre. Die Sonne aber steht an diesem Tag eigentlich im Löwen! Erhält dieser Mensch nach Ansicht der Astrologie nun die Eigenschaften der Jungfrau? Eigentlich wäre ja der Löwe an der Reihe!

Spielt es denn nun keine Rolle mehr, wo die Sonne steht? Richten sich die kosmischen Kräfte nach dem, was vor 2000 Jahren einmal war?


4. Sind alle Horoskope, die vor der Entdeckung von Uranus und Neptun ohne die beiden erstellt wurden, ungültig?

In heutigen Horoskopen unterliegen wir auch dem Einfluss von Uranus und Neptun, die aber lange Zeit unbekannt waren, weil sie mit bloßen Augen nicht am Himmel zu sehen sind.

Erst als die Teleskope besser wurden und damit systematisch der Sternenhimmel beobachtet wurde, konnte im Jahr 1781 Uranus entdeckt werden und 1846 Neptun.

Bis dahin kannte man sie schlichtweg nicht. Sie waren trotzdem da, wurden aber von Astrologen nicht in ihre Berechnungen und Deutungen einbezogen.

Besonders kurios ist die Sache mit Pluto, der von 1930 bis 2006 als Planet galt und in dieser Zeit auch sein Unwesen in Horoskopen treiben konnte. Im Jahre 2006 beschloss man, er sei nun doch kein Planet, und schon hat er keinen Einfluss mehr auf unser aller Schicksal?

An Pluto hat sich währenddessen rein gar nichts geändert. Unbeeindruckt von den Phantasien in den Köpfen der Menschen zieht er in 6 Milliarden Kilometern Abstand von der Sonne seine Bahnen, egal ob wir ihn als Planet bezeichnen oder eben nicht.


5. Wenn Astrologen so großartige Vorhersagen treffen können, warum sind sie dann nicht unermesslich reich?

Wenn Astrologen in die Zukunft schauen können, müssten sie doch vorhersehen, wie sich beispielsweise der Aktienmarkt entwickelt! Oder ob eine Branche boomen wird, in die man dann einsteigen könnte. Oder wie wäre es mit den Lottozahlen?

Viele Astrologen sagen, sie könnten keine speziellen Ereignisse vorhersagen, nur Tendenzen und Trends. Andere behaupten, sie hätten die Macht, große Ereignisse vorherzusehen, dafür aber keine kleineren unbedeutenden.

Wenn man aber am Jahresende die Zeitung heraussucht, in der zum vorigen Jahreswechsel von Astrologen die großen Ereignisse dieses Jahres vorausgesagt wurden, wird man feststellen, dass das meiste davon nicht eingetroffen ist. Manches schon, aber das ist dann mehr dem Zufall zuzuschreiben. Der Wahrheitsgehalt astrologischer Aussagen geht also gegen Null...


6. Warum unterscheiden sich die Vorhersagen der Astrologen so stark?

Lies die Horoskope in 10 verschiedenen Zeitungen, und du wirst 10 unterschiedliche Voraussagen bekommen, wie dieser Tag oder diese Woche für dich verlaufen wird!

Oder - lass dir von 10 verschiedenen Astrologen ein persönliches Horoskop erstellen - sie werden sich widersprechen!

Astrologen sind sich untereinander gar nicht einig. Jeder trifft seine eigenen Aussagen, es gibt keine festen Regeln.

Wenn Astrologie eine ernstzunehmende Lehre sein möchte, warum sind Astrologen dann nicht in der Lage, eine einheitliche Theorie aus dem Material herauszufiltern, das sich nun nach jahrtausendelanger Praxis angesammelt haben muss?

Es liesse sich doch im Nachhinein feststellen, welche Aussagen treffend waren und welche nicht, so dass man das System verbessern könnte.

Wissenschaftliche Ideen werden in der Regel als Theorie aufgestellt und dann über längere Zeit getestet und überprüft, ob sie der Realität standhalten. Wenn sie sich als falsch erweisen, werden sie wieder verworfen und es wird nach neuen Lösungen gesucht. In der Astrologie dagegen geht es nur um Aberglauben oder persönlichen Glauben. Astrologen können praktisch alles behaupten, müssen aber nichts beweisen (ihrer Meinung nach).


7. Wo kommen die astrologischen Einflüsse auf unser Leben eigentlich her?

Da ja in der Astrologie immer die Planeten und auch die Stellungen von Sonne und Mond zu Rate gezogen werden, welche Kräfte wirken denn nun genau? Hat das etwas mit Gravitation zu tun?

Ja wir unterliegen der Gravitation der Sonne, sonst würde die Erde nicht um sie kreisen, sondern ziellos durchs Weltall fliegen.

Aber dieser Kraft sind wir ständig ausgesetzt (zum Glück für uns!), und sie wirkt auf die gesamte Erde ein und das immer mit der gleichen Intensität.

Ja wir unterliegen der Gravitation des Mondes, wie man zum Beispiel sehr schön an den Gezeiten Ebbe und Flut sehen kann.

Aber der Mond wirkt täglich und ständig auf die Erde ein (die Erde übrigens auch auf den Mond, denn die beiden Körper ziehen sich gegenseitig an).

Außerdem sucht sich der Mond nicht einzelne Menschen heraus, auf die er seine Gravitation einwirken lässt. Alle bekommen gleichviel ab ..

Die Planeten sind zu klein und zu weit von uns entfernt, als dass man da von nennenswerten Gravitationskräften sprechen könnte. Manchmal wird Astrologie auch mit Magnetismus erklärt, aber diese Kraft wirkt doch nur auf sehr kurzen Abständen und in kleinen Bereichen.

Der Erdmagnetismus wiederum wirkt auf alle Menschen gleich. Also welche Kraft ist es nun, die da wirken soll und die sogar zwischen einzelnen Menschen unterscheidet, je nach Sternzeichen?


8. Warum sind die Planeten so wichtig, und wie können sie uns beeinflussen?

Welcher Einfluss könnte von den Planeten kommen? Sie sind doch so weit von uns entfernt, dass ihre Gravitation keine Rolle für uns spielt.

Zwar kommen uns die Nachbarplaneten Mars oder Venus ab und zu recht nahe, der Abstand beträgt aber auch dann noch einige Millionen Kilometer, ihr Einfluss ist minimal.

(Venus: kleinster Abstand zur Erde 38 Mio km, größter Abstand 261 Mio km - Mars: kleinster Abstand zur Erde 56 Mio km, größter Abstand 401 Mio km)

Beeinflusst uns ihrs Licht? Eigentlich leuchten die Planeten gar nicht selbst. Das Licht der Planeten, das wir sehen, kommt von der Sonne, es wird von ihnen nur reflektiert. Ohne Sonne wären die Planeten dunkel, sozusagen unsichtbar.

Es gibt keine physikalische Erklärung für den Einfluss der Planeten auf das Schicksal der Menschen.

Und selbst wenn es eine Kraft der Planeten gäbe, die auf uns Erdbewohner einwirkt, würde sie doch auf alle gleich wirken, ohne erst vorher in der Geburtsurkunde jedes einzelnen Menschen nachzuschauen, um herauszufinden, ob eine Beeinflussung jetzt positiv oder negativ erfolgen muss.

Unser Bild vom Kosmos hat sich in den letzten 400 Jahren grundlegend gewandelt. Auch die Planeten kennen wir inzwischen viel besser. Anfangs waren es einfach wandelnde Lichtpunkte am Himmel, später wurden sie mit Göttern gleichgesetzt und erhielten deren Namen. Dass es ähnliche Welten wie unsere Erde sind, war lange unbekannt.

Keiner wusste anfangs etwas von der Sandwüste auf Mars oder der Vulkanlandschaft auf Venus... Wer die Erforschung des Sonnensystems mit Raumsonden verfolgt hat und Bilder der Planeten kennt, die aus nächster Nähe gemacht wurden, dem wird es schwerfallen zu glauben, dass Planeten dazu da sind, das Schicksal der Menschen auf der Erde zu beeinflussen.


9. Wenn der astrologische Einfluss unabhängig von der Entfernung ist, warum werden dann die Sterne, Galaxien und Quasare nicht mit in die Berechnungen einbezogen?

Es ist doch ziemlich engstirnig zu meinen, dass wir im Sonnensystem von den Planeten beeinflusst werden, egal wie weit sie von der Erde weg sind.

Gleichzeitig aber spielen keinerlei Einflüsse von außerhalb eine Rolle, von Körpern, die viel größer sind als unsere Planeten und eine gewaltige Schwerkraftwirkung besitzen. Wo fängt der Einfluss der Himmelskörper an, wo hört er auf?

Was ist der kleine Mars schon im Vergleich zur riesigen Andromedagalaxie? Ein Nichts!

Am südlichen Sternenhimmel sind die Kleine und die Große Magellansche Wolke zu sehen. Das sind zwei Nachbargalaxien der Milchstraße. Sie nehmen mehr Platz am Himmel ein als ein Planet. Haben sie gar keinen Einfluss auf uns? Warum tauchen sie nicht in Horoskopen auf?


10. Warum sind die Sternbilder so wichtig, in denen die Planeten ihre Bahnen ziehen?

Sternbilder haben sich Menschen ausgedacht, die tausende Jahre vor uns lebten. Sie fassten einfach willkürlich einige helle Sterne zu einem Bild zusammen und gaben ihm einen Namen.

Auf den Seiten der einzelnen Sternzeichen findest du als Beispiel die Geschichten aus der griechischen Mythologie.

Die Namen der Sternbilder sind völlig willkürlich gewählt. In anderen Kulturen heißen sie ganz anders, siehe *hier*.

Früher meinte man, die Sterne seien an eine Kristallschale angeheftet, die die Erde umgibt. Somit wären sie alle gleich weit von uns entfernt.

Inzwischen aber wissen wir es besser. Die Sterne innerhalb eines Sternbildes sind oftmals viele Lichtjahre (oder Billionen von Kilometern) voneinander entfernt und haben in Wirklichkeit gar nichts miteinander zu tun.

Wenn es heißt, ein Planet oder der Mond stünde in dem und dem Sternzeichen, dann scheint es nur so zu sein. Aus unserer Sicht von der Erde aus zieht er vor diesem Sternbild vorbei, aber von den Sternen trennen ihn wiederum Billionen und Aberbillionen von Kilometern. Diese Sterne können gar keinen Einfluss auf den Mond nehmen (wie hier oben links im Beispielhoroskop der 'Löwe-Mond').


11. Warum glauben so viele Menschen an Astrologie und Horoskope?

Astrologen verwenden eine Vielzahl an mysteriösen, unverständlichen Begriffen wie zum Beispiel Aszendent, Regent, Venustrigon, Saturnquadrat und was nicht alles.

Dann werden die Sternzeichen noch vier Elementen zugeordnet (Feuer, Erde, Wasser, Luft) und drei 'dynamische Qualitäten' eingeführt, 'kardinal, fix und variabel'.

Wer sich damit nicht intensiv beschäftigt, versteht diese Worte nicht, es klingt wie eine Fremdsprache oder eine Geheimsprache. Man muss sich also zwangsläufig dem Astrologen anvertrauen und daran glauben, dass er weiß, wovon er redet.

Außerdem werden komplizierte Diagramme erstellt, in denen ganz viele fremdartige Symbole eingetragen und diese dann auch noch mit bedeutungsvollen Linien miteinander verbunden werden.

In Horoskopen werden meist Sätze verwendet, die so gut wie jeder auf sich beziehen kann, z.B.: 'Sie sind ein selbstkritischer Mensch', oder 'Manchmal haben Sie Zweifel, das Richtige getan zu haben', oder 'Sie sollten mehr auf Ihre Gesundheit achten'. Derartige Aussagen treffen doch auf fast alle Menschen zu.

Dann gibt es auch noch die 'selbsterfüllende Prophezeihung'. Wenn mir ein Mensch (oder ein Horoskop), dem ich glaube und vertraue, erzählt, mir würde heute ein Unglück geschehen, so warte ich unbewusst den ganzen Tag auf diesen schicksalhaften Moment und bin vielleicht auch unsicherer und ängstlicher als sonst, so dass mir leichter etwas passieren kann. Und wenn etwas schiefgeht, dann muss es ja das sein, was mir angekündigt wurde. Dass an einem Tag selten alles glatt geht, verdränge ich dabei..


Auch wenn wir den Astrologen all unsere Zweifel und Fragen mitteilen, werden sie sich davon nicht beeindrucken lassen und weiter behaupten, wir stünden unter dem Einfluss einer geheimnisvollen Kraft außerhalb unseres Wissens und Verstehens, außerhalb unserer Sinne.

Es ist aber doch offensichtlich, dass Astrologie nicht funktioniert. Es gab in den letzten Jahrzehnten so viele Studien und Testreihen, die bewiesen haben, dass die Behauptungen der Astrologen einfach nicht wahr sind.

[1] In wissenschaftlich korrekt durchgeführten Studien werden die Aussagen und Vorhersagen der Astrologie nicht bestätigt. So wertete ein dänisch-deutsches Forscherteam um Peter Hartmann in einer großangelegten Studie die Daten von insgesamt mehr als 15.000 Personen statistisch aus: ein Zusammenhang zwischen Geburtsdatum – und damit auch dem so genannten "Sternzeichen" (dem Tierkreiszeichen, in dem zum Zeitpunkt der Geburt die Sonne steht) – und individuellen Persönlichkeitsmerkmalen konnte in keinem Fall nachgewiesen werden, ein solcher Zusammenhang existiert demnach nicht. Die Studie widerlegt nach Auffassung der Wissenschaftler die weit verbreitete Ansicht, dass jedes Sternzeichen für typische Charakterzüge eines Menschen stehe.

[1] (aus Wikipedia)

Bildung als Gegenmittel

Informiere dich über das wahre Wesen der Gestirne! Das ist doch viel spannender und konkreter als die leeren Versprechungen der Astrologen. Leider kommt Astronomie in der Schule etwas kurz. Du kannst dir aber selbst helfen. Besuche eine Sternwarte oder ein Planetarium, dort wirst du erleben, wie faszinierend die Welt der Sterne und Planeten ist. Außerdem gibt es viele gute Bücher und Zeitschriften über Astronomie.

Eine Übersicht darüber findest du beispielsweise in den Literaturtipps. Im Internet ist natürlich auch ganz viel über Astronomie zu finden. Gute Seiten sind unter Linktipps zu finden.

Also - bevor du einfach einem Astrologen deinen Glauben schenkst, informiere dich lieber über das wahre Wesen des Kosmos. Die Astrokramkiste möchte ihren ganz eigenen Beitrag dazu leisten, dir Antworten auf deine Fragen zu geben.

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Astrologie

Astrologie lässt sich mit 'Sternenkunde' übersetzen. Anfangs gab es keinen Unterschied zwischen Astronomie und Astrologie. Der Himmel und alles darin wurde als etwas Göttliches gesehen, und man war der Ansicht, die Bewegungen der Planeten spiegelten die Geschehnisse auf der Erde wider.

So wie wir ganz deutlich die Wirkung von Sonne und Mond spüren, müssten auch die Planeten auf uns Menschen wirken. Die Sonne schenkt uns Licht und Wärme und sorgt für das Wachstum der Pflanzen und den Wechsel der Jahreszeiten. Der Mond beleuchtet uns die Nacht, bringt die Weltmeere zum Überschwappen und teilt durch seine Phasen die Zeit in gleich lange Abschnitte ein. Beide haben also einen spürbaren und gar lebenswichtigen Einfluss auf die Erde.

Kenntnisse über den Sonnenlauf und die Mondphasen versetzen uns außerdem in die Lage, vorausschauend zu planen und zu handeln und zur richtigen Zeit das Richtige und Notwendige zu tun (aussäen, ernten, Vorräte anlegen usw.). Genauso war man vor 2000 Jahren davon überzeugt, dass es wichtig sei, den Lauf der Planeten zu kennen, um aufgrund ihrer Stellungen am Himmel über die Charakterlage des Menschen ein Urteil zu fällen, ebenso über sein Wohlergehen und die künftigen Ereignisse.

Man hatte also durch Beobachtungen erkannt, dass sich Sonne, Mond und Planeten auf vorhersehbaren Bahnen bewegen, sodass sich im Voraus bestimmen lässt, wo sie sich zu einem bestimmten Zeitpunkt aufhalten werden. Nun galt es nur noch, die Zeichen des Himmels richtig zu deuten und herauszulesen, welche Wirkung die Planetenstellungen auf das Geschehen auf der Erde haben werden.


Weltbilder und Ansichten

Geozentrisches Weltbild Claudius Ptolemäus schuf vor knapp 2000 Jahren die mathematischen Grundlagen zur Berechnung der Planetenbahnen. Allerdings ging er von der falschen Ansicht aus, die Erde stünde im Mittelpunkt allen Geschehens. Zur Berechnung der Planetenbahnen entwickelte er ein kompliziertes System aus Kreisen und Hilfskreisen, auf denen sich die Planeten bewegen sollten.

Diese Vorstellungen allerdings waren ebenso falsch wie sein geozentrisches Weltbild. Aber das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Mit dem falschen Rechenmodell kam Ptolemäus auf erstaunlich gute Werte.

Da sich nun die Stellungen der Planeten im Voraus berechnen ließen, waren Astrologen in der Lage, für einen ganz bestimmten Tag in der Zukunft ein Horoskop zu erstellen und zu deuten. Die Astrologie erlebte so einen Aufschwung, und jeder Herrscher, der etwas auf sich hielt, hatte in seinem Gefolge auch einen Hofastrologen. Der vermeintliche Einblick in die Zukunft sollte bei politischen Entscheidungen weiterhelfen. Vor Kriegsbeginn wurden also erst die Sterne befragt, welcher Zeitpunkt für einen Angriff am günstigsten sei.

Heliozentrisches Weltbild Das Weltbild von Ptolemäus war so überzeugend, dass es sich knapp 1400 Jahre lang halten konnte. Erst im 15. Jahrhundert begann man allmählich umzudenken, bis dann mit Nikolaus Kopernikus um 1543 der Durchbruch zum heliozentrischen Weltbild kam.

Es dauerte dennoch eine ganze Zeit, bis sich das neue, das richtige System durchsetzen konnte. Und so kam es, dass selbst Johannes Kepler und Galileo Galilei, zwei sehr bedeutende Astronomen, noch Horoskope erstellten und die Sterne zu deuten suchten.

Die Grundlagen der Astrologie sind also zusammen mit dem geozentrischen Weltbild längst veraltet. Trotzdem werden heute noch Sternzeichen vergeben, nach dem Stand der Sonne vor 2000 Jahren. Da die Erde eben doch nicht bewegungslos im Zentrum der Welt ruht, sondern sich wie ein Kreisel dreht, verschieben sich allmählich die Sternbilder der Ekliptik, die auch als Sternzeichen bekannt sind.

Die Trennung von Astronomie und Astrologie kam mit Kopernikus und später dann mit Erfindung des Fernrohrs, als man begann, den Sternenhimmel genauer zu vermessen und zu beobachten. Wissenschaftliche Methoden wurden entwickelt, sodass die Natur auf ganz neue Art wahrgenommen werden konnte (Keplersche Gesetze, Schwerkraft, Entdeckung weiterer Planeten..).

Die Planeten sind nun keine mystischen oder göttlichen Gebilde mehr, ihre Unnahbarkeit ist vorbei. Man konnte endlich ihre wahre Gestalt erkennen, große Stein- oder Gasbälle, die sich in vielen Millionen Kilometern Entfernung zur Erde durchs Weltall bewegen und mit dem Geschehen auf der Erde nichts zu tun haben.

SkorpionAus der Astrologie sind vor allem die Horoskope bekannt. Die Sonne zieht im Laufe eines Jahres durch 12 gleich große Abschnitte am Himmel, die Tierkreiszeichen oder Sternzeichen. Jeder Mensch erhält laut Astrologie am Tag seiner Geburt eines dieser Sternzeichen. Früher war es das Zeichen, in dem gerade die Sonne stand, als er geboren wurde. Da sich aber inzwischen die Erdachse verschoben hat, stimmt heute der Sonnenstand nicht mehr mit dem zugeteilten Sternzeichen überein.

SchützeDen Sternzeichen werden bestimmte Charaktereigenschaften zugeordnet, die all diejenigen Menschen haben sollen, die in diesem Sternzeichen geboren sind. Tages- und Jahreshoroskope enthalten Vorhersehungen für den aktuellen Tag oder das kommende Jahr und geben den Anschein, als sei alles vorherbestimmt und durch Horoskope vorhersagbar.

Horoskope und Vorhersagen sind heutzutage eine Glaubensfrage, wissenschaftlich aber widerlegt. Wer daran glauben möchte, der tut es und richtet sein Leben vielleicht sogar daran aus. Eine echte Wirkung aber haben die Planeten nicht auf uns.

FischeWann und wie die Astrologie entstanden ist, verliert sich im Dunkel der Vergangenheit. Jedenfalls gibt es sie schon seit Tausenden von Jahren. Sie erwuchs in einer Zeit, als die Sicht der Menschen auf ihre Welt und ihr Leben noch stark von Magie und Aberglaube geprägt war. Ihre Grundlage ist längst überholt und veraltet und basierte auf dem (Un-)wissen früherer Generationen.

Objekte am Himmel erschienen wie Götter, mächtige Geister oder Symbole, die von den Göttern gesteuert werden. Menschen, die nach himmlischen Signalen suchten und nach Botschaften von den Göttern, wurden natürlich auch fündig. Zum Beispiel wurde das Erscheinen eines Kometen am Himmel als Unglücksbotschaft gedeutet. Irgendetwas ganz Schreckliches würde nun geschehen, weil dieses Zeichen am Himmel es verkündete, dessen war man sich ganz sicher.

WidderAußerdem wünschten sich die Menschen, sie könnten in die Zukunft sehen. Dann würde es ihnen leichter fallen, heute Entscheidungen zu treffen, deren künftige Folgen noch ungewiss sind. Noch heute würden viele gerne einmal einen Blick in die Zukunft werfen. Wenn man weiß, was einem bevorsteht, kann man sich besser darauf vorbereiten..

Durch langjährige Beobachtungen des Sternenhimmels fiel auf, dass sich die Planeten, der Mond und die Sonne nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten bewegen. Bald war man auch in der Lage, ihre Positionen zu berechnen. So ließ sich herausfinden, wo beispielsweise der Mars in einem halben Jahr stehen würde. Man kann gewissermaßen in die Zukunft schauen.

WassermannDaraus lässt sich leicht schließen, dass alles schon vorher festgelegt ist und vorhersehbar eintritt, sowohl der Lauf der Gestirne als auch die Geschehnisse auf der Erde. Man müsse nur die Gesetzmäßigkeiten herausfinden, nach denen sich das vollzieht.

StierDas versuchen Astrologen. Sie erstellen eine Übersicht über den Tierkreis und tragen darin die Positionen der Planeten, Sonne und Mond zum Zeitpunkt der Geburt eines Menschen ein. Sie verbinden die Orte der Himmelskörper mit Linien und glauben daraus ablesen zu können, welche Beziehungen die Himmelskörper miteinander eingehen und was für künftige Ereignisse daraus abzulesen sind.

Ein HoroskopDiese Abbildung zeigt ein Horoskop. Darin eingetragen sind die Sternzeichen (außen) und die momentane Stellung der Planeten sowie Sonne und Mond. Astrologen meinen, daraus den künftigen Lebensweg eines Menschen vorhersagen zu können.

Im äußeren Ring stehen die 12 Sternzeichen. Der innere Ring ist in 12 'Häuser' eingeteilt, in die die Symbole der Planeten, Sonne und Mond eingetragen werden. Der grüne Pfeil stellt den Horizont dar. Alles was darüber liegt, ist zum dargestellten Zeitpunkt am Himmel sichtbar, alles darunter ist gerade nicht zu beobachten.

Im Inneren werden die einzelnen Himmelskörper miteinander in Beziehung gesetzt. Daraus ergeben sich Quadrate, Trigone und dergleichen mehr, denen in der Astrologie eine bestimmte Bedeutung zugewiesen wird.

ZwillingeAstrologen ziehen die Mitglieder unseres Sonnensystems zu Rate, wenn es um das Leben eines einzelnen Menschen geht. Ihrer Meinung nach scheinen Planeten einzelne Menschen ganz gezielt zu beeinflussen, obwohl sie doch gerade Millionen Kilometer von uns entfernt durchs All wandern. Diese Ansicht ist völlig veraltet und stammt aus einer Zeit, als noch nicht klar war, was Planeten wirklich sind.

Wenn man sich vor Augen hält, wie weit die Planeten doch von uns entfernt sind, dann fällt es einem gebildeten und intelligenten Menschen schwer zu glauben, dass sie einen Einfluss auf uns haben. Astrologieglaube hat viel Unwissenheit zu tun. Wer über die wahren Zusammenhänge im Kosmos Bescheid weiß, wird auf die Sprüche der Astrologen nicht hereinfallen.

KrebsDie Planeten wie auch Sonne und Mond befinden sich nur scheinbar in einem Sternbild. Von der Erde aus gesehen bilden Sternbilder den Hintergrund, vor dem die Körper des Sonnensystems vorüberziehen. Könnten wir die Erde verlassen, sähe das schon wieder ganz anders aus. Es kommt eben immer auf den eigenen Standpunkt an.

Vom Mars aus gesehen ergäbe sich z.B. ein völlig anderes Bild. Von dort aus könnten wir unseren eigenen Planeten beispielsweise im Sternbild Löwe sehen, obwohl diese Sterne Billionen Kilometer von der Erde entfernt sind. Wie würde wohl ein Horoskop auf dem Mars ausfallen, mit der Erde im Löwen?

JungfrauZudem stehen die Sterne der Sternbilder nur von der Erde aus gesehen so zueinander, wie wir sie kennen. Könnten wir das Sonnensystem verlassen und zu einem anderen Stern fliegen, würden wir unsere vertrauten Sternbilder nicht wiedererkennen. Von der Erde aus gesehen scheinen alle Sterne gleich weit entfernt zu sein, aber das sind sie natürlich nicht.

Könnten wir uns hinaus zu den Sternen bewegen, würden wir an einigen vorbeifliegen, andere aber wären immer noch unerreichbar weit entfernt. Die Sternbilder, in denen für uns ganz bestimmte Sterne zueinander gehören, würden auf dieser Reise zerbröckeln, sich verzerren und wären schließlich nicht mehr als solche zu erkennen.

Bis zur Erfindung des Fernrohrs wurde angenommen, alle Sterne seien gleich weit von uns entfernt und an einer Kristallschale befestigt, die die Erde wir eine riesige Glaskugel umgibt. Aus heutiger Sicht klingt das ziemlich verrückt. In dem Maße, wie sich unser Kenntnisstand verbessert, sollten wir auch von alten Irrtümern und Aberglauben Abschied nehmen und Horoskope als eine Kuriosität der vergangenen Jahrhunderte betrachten.

Dann sollte nicht vergessen werden, dass die Sternbilder und ihre Bezeichnungen willkürlich gewählt sind. Sie hätten auch aus anderen Sternen bestehen können, und sie hätten auch andere Namen bekommen können. Außerdem sind es keine festen Gebilde, sondern zufällige Anordnungen von Sternen.

Mit Hilfe der Animation im unteren Bild ist das leicht zu erkennen: dreht man das Sternbild (das heißt zugleich, man verändert seinen eigenen Beobachtungsort, schaut also aus einem anderen Blickwinkel auf die Sternansammlung), sieht es auf einmal ganz anders aus! Vom einstigen 'Bild' bleibt nichts übrig.

LöweFür manch einen sieht das Sternbild Löwe eher wie eine Maus aus. Was wird aus den Charaktereigenschaften der Löwe-Geborenen, wenn sie plötzlich im Zeichen der Maus stehen? Werden ihnen dann immer noch dominante Wesenszüge zugeschrieben? Übrigens: In anderen Kulturen tragen unsere Sternbilder völlig andere Namen. Willst du wissen, wie dein Sternzeichen in China genannt wird? Oder wie es im alten Ägypten hieß? Dann schau auf die Seite 'Sternzeichen'!


Weitere Gedanken zur Astrologie gibt es auf der nächsten Seite .. weiter

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