Pluto ist so dermaßen weit von uns entfernt (etwa 6 Milliarden Kilometer!), dass bisher noch keine einzige Sonde der Erde bei ihm war. Das soll sich aber bald ändern, denn 2006 startete die erste Raumsonde mit dem Ziel Pluto. Benannt wurde sie 'New Horizons' - neue Horizonte. Allerdings braucht sie etliche Jahre, bis sie diese enorme Strecke bewältigt hat. Das Treffen wird erst im Jahr 2015 stattfinden.

Reise in die Außenregion des Sonnensystems

2007 kam New Horizons an Jupiter vorbei. Durch ein geschicktes Manöver, das Swing-by genannt wird, wurde die Sonde durch die Gravitationskraft Jupiters noch einmal kräftig beschleunigt und ist jetzt das schnellste von Menschenhand gebaute Objekt überhaupt. Voraussichtlich wird sie eine Geschwindigkeit von etwa 83000 Kilometern pro Stunde erreichen!

New Horizon

An Jupiter wurden auch gleich sämtliche Kameras und Messgeräte getestet, die die Sonde mit sich führt, um Pluto ganz genau unter die Lupe nehmen zu können.

Glücklicherweise funktioniert alles einwandfrei. So dürfen wir uns bald über tolle Fotos von Pluto freuen. Bisher gibt es ja nur sehr undeutliche Aufnahmen von diesem fernen Zwergplaneten.

New Horizons wird leider nicht in eine Umlaufbahn um Pluto einschwenken können, wie Sonden es sonst bei Mars oder Saturn tun.

Plutosonde New HorizonDafür ist sie einfach zu schnell. Stattdessen wird sie mit hoher Geschwindigkeit innerhalb weniger Tage an ihm vorbeisaußen. Sie hat also nicht viel Zeit zum Fotografieren, es muss alles sehr schnell gehen ..

Der geplante Abstand von New Horizons zu Pluto ist auf maximal 10000 Kilometer konzipiert.

New Horizons ist die am besten mit wissenschaftlichen Instrumenten ausgestattete Raumsonde, die je zu einem noch unerforschten Himmelskörper gestartet ist.

Mit dabei ist ein Spektrometer, um die Zusammensetzung der Plutoatmosphäre und die Oberflächenstruktur zu erfassen. Kameras für das sichtbare Licht und für den Infrarotbereich sollen hochaufgelöste farbige Bilder liefern. Eine hochauflösende Weitwinkel-Teleskopkamera wird detaillierte Bilder von der Plutooberfläche liefern.

Partikelspektrometer sollen die Partikel um Pluto und in dessen Atmosphäre aufspüren und messen. Ein Detektor wird die Masse von Staubpartikeln messen können und ein Radiowellenexperiment wird Antworten zur atmosphärischen Struktur, der Plutomasse und der Temperaturverteilung auf der Plutooberfläche geben.

Eine Mission - drei Rekorde

1: Erste Mission zu Pluto

2: Schnellste Raumsonde, die je von der Erde aus gestartet ist

3: Das am weitesten entfernteste Primärziel einer Raumsonde


New Horizons wird anschließend weiterfliegen, hinein in den Kuipergürtel, und vielleicht weitere plutoähnliche Himmelskörper finden, die wir mit unseren Teleskopen auf der Erde noch nicht entdecken konnten. Das Hauptziel ist natürlich die Erforschung von Pluto. Ist die Sonde danach noch intakt, wird die Mission bis mindestens 2020 verlängert.

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