Ursa minor (lateinisch)
Aus der griechisch-römischen Sagenwelt
Der griechischen Sage nach verliebte sich der Göttervater Zeus (später von den Römern Jupiter genannt) in die schöne Kallisto. Die beiden liebten sich heimlich, und Kallisto gebar einen Sohn, Arkas. Als dieser zu einem jungen Mann herangereift war, ging er gerne auf die Jagd. Inzwischen hatte Hera, die Frau von Zeus, von der heimlichen Liebschaft ihres Mannes erfahren und war rasend vor Eifersucht. Sie verwandelte Kallisto zur Strafe in eine Bärin.
Arkas sah den Bären und legte mit Pfeil und Bogen auf ihn an, um ihn zu erlegen. Er konnte nicht ahnen, dass eigentlich seine Mutter vor ihm stand. Gerade noch rechtzeitg griff Zeus ein und verhinderte den tödlichen Schuss. Er packte die Bärin am Schwanz und schleuderte sie in den Himmel. Dann verwandelte er Arkas in ein Bärenkind und schleuderte ihn hinauf zu seiner Mutter. Und seitdem drehen Kallisto und Arkas als Großer und Kleiner Bär ihre ewigen Runden am Himmel.
Ihre für Bären unnatürlich langen Schwänze erklären sich mit der Art, wie sie in den Himmel geschickt wurden. Während des Schleuderns wurden die Bärenschwänze immer länger..
Blick nach Norden, jederzeit sichtbar
Zum Sternbild Kleiner Bär, das auch Kleiner Wagen genannt wird, gehört der Polarstern. Er stellt das Deichselende des Wagens dar oder eben die Schwanzspitze des Bärenkindes.
Der Kleine Bär ist das nördlichste Sternbild und stets in Nordrichtung zu finden. Er hängt mit seinem Schwanz am Himmelsnordpol und umkreist ihn fortwährend.
Der Kleine Bär gehört zu den zirkumpolaren Sternbildern, die bei uns in Europa nie untergehen.
Die Sterne des Kleinen Bären sind normalerweise gut zu sehen, aber nicht sehr auffällig. Sie leuchten nicht so hell wie die der Großen Bärin.
Ist der Himmel zu stark aufgehellt, durch das Mondlicht oder aber durch die Lichter der Stadt, ist es schwierig bis unmöglich, seine Sterne zu erkennen.
Das Sternbild Kleiner Bär ist darum gut geeignet, die Dunkelheit des Himmels abzuschätzen und den Grad der Lichtverschmutzung festzustellen.
Wie das genau geht, erfährst du auf der Mach-mit-Seite 'Wie dunkel ist dein Nachthimmel?'.
Warum dreht sich alles?
Die Sternbilder wandern nachts allmählich über den Himmel, so auch der Kleine Wagen. Da er mit der Deichselspitze fast den Himmelsnordpol berührt, scheint er daran festzuhängen und um ihn herum zu rotieren.
Einzig der Polarstern bleibt die ganze Nacht über an der gleichen Stelle. Wenn du ihn einmal gefunden hast, kannst du ihn immer genau dort wieder entdecken. Tipps, wie man ihn leicht finden kann gibt es auf der Seite 'Polarstern'.
Die Drehung des Sternenhimmels ist übrigens eine optische Täuschung. Nicht der Himmel dreht sich, sondern die Erdkugel und wir mit. Wenn eine Drehung vollendet ist, sind genau 23 Stunden und 56 Minuten vergangen, ein Tag ist vorüber.
Auf den Wechsel von Tag und Nacht wurde in der Animation verzichtet, um die komplette Drehung des Sternenhimmels um den Himmelsnordpol darstellen zu können.
Übrigens wird der Polarstern nicht für ewig im Bereich des Himmelsnordpols stehen. Da sich die Erde wie ein Kreisel verhält, taumelt die Erdachse etwas. Dadurch verschiebt sich der Himmelsnordpol. Mehr dazu gibt es auf der Seite 'Präzession'.
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