Großer Hund

Canis Maior (lateinisch)

Das Sternbild Großer Hund ist schon seit mindestens 5000 Jahren bekannt. Es war für die frühen Ägypter sehr wichtig, denn der hellste Stern im Großen Hund, Sirius, erschien immer Mitte Juli kurz vor Sonnenaufgang und kündigte die bevorstehende Nilschwemme an. Die Ägypter hatten eine lange heiße Trockenzeit zu überstehen, bis dann endlich im Sommer ihr Hauptfluss, der Nil, sehr viel Wasser führte, über die Ufer trat und mit dem Hochwasser fruchtbare Erde anschwemmte. Die Nilschwemme war die Grundlage des Lebens und des Wohlstandes in Ägypten. Tauchte Sirius erstmals wieder morgens am Himmel auf, wusste man, die Nilschwemme steht kurz bevor.

Mythologische Geschichten zu Sirius gehen daher auf die Ägypter zurück, die in ihm den schakalköpfigen Gott Anubis sahen. Anubis erfand die Kunst des Einbalsamierens und beaufsichtigte die Bestattungsriten. Er entschied darüber, was nach dem Tod mit den Seelen der Verstorbenen geschieht. Dazu wog er die Seelen der Toten auf der Waage der Gerechtigkeit.

Blick Richtung Osten an einem Winterabend

Großer Hund

Großer HundDer Himmelsjäger Orion wird begleitet von seinen beiden treuen Hunden Großer Hund und Kleiner Hund.

Sie folgen ihm, denn sie gehen nacheinander am Himmel auf, erst Orion, dann der kleine und dann der große Hund. Zum Großen Hund gehört der hellste Stern des Himmels - Sirius. Der Kleine Hund enthält auch einen hellen Stern - Prokyon.

Das Sternbild Großer Hund enthält viele helle Sterne, deren Konstellation an einen Hund mit ausgestreckten Pfoten erinnern. Leider werden diese Sterne kaum beachtet, da Sirius ihnen allen die Schau stiehlt.

Er ist so dominant und strahlt so hell zu uns herab, dass wir meist nur ihn beachten und die anderen Sterne des Großen Hund übersehen. Sirius bedeutet "der Funkelnde" oder "der Brennende".

Großer HundRechts ist das Sternbild Großer Hund zu sehen, so wie es sich am Himmel darstellt. Sirius fällt dabei sofort ins Auge.

Da dieses Sternbild oft nur knapp über dem Horizont steht, verschwimmen seine Sterne im Dunst der tiefen Luftschichten und sind kaum wahrnehmbar. Beim Höchststand Ende Dezember um Mitternacht ist der Große Hund aber sehr gut zu sehen.

Auf Sirius wirkt sich Luftunruhe so aus, dass sie ihn in allen Farben funkeln und glitzern lässt. Sirius ist etwa 9 Lichtjahre von uns entfernt. Das heißt, sein Licht muss 9 Jahre lang das Weltall durchqueren, bis es auf die Erde trifft. Das bedeutet aber auch, dass er sich in unserer direkten kosmischen Nachbarschaft befindet.

Weitere Nachbarsternbilder des Großen Hundes sind der Hase unterhalb von Orion und das Einhorn oberhalb des Großen Hundes. Während der Hase durch seine hellen Sterne eine auffällige Erscheinung ist, erkennt man das Einhorn nur mit Mühe, da es aus schwachen Sternen besteht.


Wo am Himmel ist der Große Hund zu finden?

Orion und Hunde

Hier sind sie alle zusammen am Winterhimmel zu sehen, Orion und seine beiden Hunde. Das große X oder H des Orion ist an einem Winterabend schnell am Himmel zu entdecken. Der Kleine Hund befindet sich links neben seiner Schulter, der Große Hund etwas tiefer, links neben seinen Füßen. Die drei Gürtelsterne des Orion weisen in Richtung Sirius.

Sirius spielte bei den Ägyptern eine wichtige Rolle. Vor 5000 Jahren, in der Blütezeit der ägyptischen Kultur, erschien Sirius immer Ende Juni kurz vor Sonnenaufgang. Wurde er gesichtet, wusste man, dass es bis zur Nilüberschwemmung nicht mehr lange dauern konnte. Diese Zeit, in der der wichtigste Fluss Ägyptens (übrigens einer der größten der Erde) mehr Wasser führte als gewöhnlich, war in dem heißen und trockenen Land ganz wichtig für die Landwirtschaft.

Die Ägypter verehrten Sirius als Geist des Flusses und sagten anhand seines Aufgehens das Hochwasser voraus. Heute erscheint Sirius bei uns erstmals im August kurz vor Sonnenaufgang (und wird dann bei aufgehender Sonne unsichtbar). Aber eigentlich ist er ein Winterstern, der in der kalten Jahreszeit abends und die ganze Nacht hindurch am Himmel zu finden ist.

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Tags: Nördliches Sternbild

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