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New Horizons besucht Pluto

Pluto im Juli 2015

Die Plutosonde New Horizons meldete den erfolgreichen Vorbeiflug! Während der größten Annäherung an Pluto (12.500 km) und Charon (28.800 km) ging die Sonde ihrer Hauptaufgabe nach: fotografieren und messen so viel es geht! Die Übertragung der Bilder wird erst nach und nach stattfinden, deshalb brauchen wir noch etwas Geduld.

Außerdem sind die Signale von New Horizons aufgrund der großen Entfernung fast 5 Stunden unterwegs und die Daten werden mit nur 600 Bit pro Sekunde übertragen, das dauert eben. Die meisten Fotos werden erst in ein paar Wochen bis Monaten erwartet. Aber Hauptsache die Bilder sind im Kasten!

Die Durchquerung des Plutosystems noch innerhalb der Charon-Umlaufbahn war auch mit einem gewissen Risiko behaftet, da man nicht weiß, was dort noch für kleine Brocken herumschwirren. Die Kollision von New Horizons selbst mit kleinen Partikeln hätte schwerwiegende Folgen haben können.

Die empfindlichen Messinstrumente könnten ausfallen oder die Sonde auf ihrer Bahn abgelenkt werden. Offensichtlich ist das nicht passiert, da das Signal das OK der Sonde vermeldet.

Auf der Missions-Webseite der NASA werden die neuesten Bilder präsentiert: pluto.jhuapl.edu/.

Die Sonde startete am 19. Januar 2006 und flog am 14. Juli 2015 mit einer Geschwindigkeit von knapp 50.000 km/h an Pluto vorbei. Ein Einschwenken in eine Umlaufbahn war nicht vorgesehen, da New Horizons nicht soviel Treibstoff mitnehmen konnte, um bei Pluto stark abzubremsen. Das ist schade, weil die Beobachtungszeit dadurch sehr beschränkt ist.

Es hat aber auch einen Vorteil: die Sonde wird nach ihrem Besuch bei Pluto weiter in den Kuipergürtel hineinfliegen. Vielleicht entdeckt sie ja dort noch den einen oder anderen bislang unbekannten Kleinplaneten! Wir dürfen also weiterhin gespannt sein, was New Horizons noch vor die Linse bekommt.

Pluto im Juli

Pluto von zwei Seiten gesehen

Pluto am 1. Juli 2015

Pluto im Juni

Credit: NASA/Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory/Southwest Research Institute

Dieser Film zeigt eine Kombination von Fotos der Kamera LORRI, die zwischen dem 29. Mai und dem 19. Juni aufgenommen wurden. Deutlich zu sehen ist, wie komplex die Oberfläche von Pluto ist. Es gibt helle und dunkle Bereiche, wobei natürlich interessant wäre, wie dieser große Helligkeitsunterschied entstehen konnte. Vielleicht finden wir das noch heraus.

Pluto wird von 5 Monden umkreist, wobei nur Charon hier zu sehen ist. Charon ist der größte Plutomond. Er ist im Vergleich zu seinem Planeten ungewöhnlich groß, sodass auch manchmal von einem Doppelplanetensystem gesprochen wird.

Pluto im April und im Mai

Pluto im April und im Mai

Pluto ist noch unerforscht. New Horizons ist die erste Sonde, die dieses Ziel so weit draußen erreichen wird. Fotos von Pluto gibt es zwar auch von Hubble, aber auf die Entfernung ist eben nicht wirklich viel zu erkennen. New Horizons wird diesen Notstand beenden und uns demnächst mit detailreichen Bildern versorgen.

Der Weg von New Horizons durch das Plutosystem

Bahn von New Horizon durch das Plutosystem

Pluto am Sternenhimmel beobachten?

Die Ankunft von New Horizons bei Pluto am Himmel zu beobachten ist leider nicht möglich. Pluto ist so klein und so weit entfernt, dass er nur mit sehr großen Teleskopen als winziges Pünktchen aufgefunden werden kann. Die Sonde ist noch kleiner und mit keinem Teleskop zu erkennen.

Trotzdem wissen wir natürlich, wo sich Pluto am Himmel aufhält. Er befindet sich derzeit im Sternbild Schütze. Der Schütze ist glücklicherweise am Sommersternenhimmel vertreten, sodass wir zur Ankunftzeit von New Horizons zumindest das Sternbild sehen können, vor dem sich das Ereignis abspielt. Der Schütze ist im Sommer am südlichen Horizont zu finden, es steigt nicht sehr weit auf. Das Sternbild befindet sich die ganze kurze Sommernacht hindurch am Himmel.

Pluto im Sternbild Schütze

Schon gewusst?

An Bord von New Horizons befindet sich etwas Asche von Clyde Tombaugh, dem Entdecker des Pluto! Auf diese Weise kommt er seinem so fernen Planeten doch noch ziemlich nahe. Clyde Tombaugh lebte von 1906 bis 1997 und entdeckte den Pluto 1930 im Rahmen seiner Tätigkeit am Lowell-Observatorium in Flagstaff (Arizona).

New Horizons Bilder Credit: NASA/Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory/Southwest Research Institute

Untere Darstellung: erstellt mit Stellarium

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Partielle Sonnenfinsternis in Mitteleuropa

Die Sonnenfinsternis am Vormittag des 20. März 2015 war zwar eine Totale SoFi, hier in Deutschland verdeckte der Mond allerdings nur zwischen 65 und 80% der Sonne.

Das Himmelsereignis war trotzdem faszinierend genug und brachte Millionen Menschen dazu, in den Himmel zu schauen. Das Wetter spielte zum Glück auch mit, kein einziges Wölkchen störte das Sehvergnügen.

SoFi 20.3.2015, ich war dabei! :-)

Neben der direkten Beobachtung mit der Sonnenfinsternisbrille auf der Nase gibt es noch weitere Möglichkeiten, eine Sonnenfinsternis mitzuverfolgen. Unten links ist ein Refraktor zu sehen, bei dem mit Hilfe eines Herschelkeils das Sonnenlicht auf eine Projektionsfläche geleitet wird. Das Ergebnis ist ein Abbild der Sonne auf einem Pappkarton.

Das Bild rechts daneben zeigt einen Sonnenprojektor aus Karton, der nach einen ähnlichen Prinzip funktioniert. Das Sonnenlicht wird hier durch eine Linse geleitet, fällt auf einen kleinen Umlenkspiegel und wird durch diesen ins Innere des Projektors gelenkt. Auch hier ist ein (seitenverkehrtes) Abbild der Sonne zu sehen, das man gefahrlos betrachten kann.


Bei der Beobachtung mit Teleskopen wird das Bild der Sonne deutlich vergrößert. So werden auch kleinere Sonnenflecken sichtbar. Außerdem ist zu erkennen, dass der Mondrand gar nicht glatt ist.

Die Mondgebirge werden von hinten beleuchtet und erscheinen als zerklüftete Schatten am Rand des Mondes. Natürlich muss auch das Teleskop mit Sonnenschutzfolie geschützt werden.

Für die Sonnenbeobachtung gibt es Spezialteleskope wie H-alpha-Teleskope und Calzium-Teleskope. Diese verfügen über Spezialfilter, die nur ganz bestimmte Bereiche des Sonnenlichtes durchlassen.

Zu sehen sind damit Oberflächenstrukturen der Sonne wie Flecken (links im Bild), Flares und die Granulation (links im Bild).

Im H-alpha-Teleskop sind am Sonnenrand Protuberanzen zu erkennen (im Bild unten). Im Aussehen sind sie vergleichbar mit Flammen, die aus der Sonne herausschießen und sich relativ schnell in Größe und Form verändern.


Der ansonsten unsichtbare Mond schob sich Stück für Stück vor die Sonne und machte diese zu einer Sichel. Dabei wurde es etwas kühler, und auch das Licht ließ etwas nach.

Gegen 10:46 Uhr war die maximale Bedeckung erreicht, von der Sonne blieb nur noch eine je nach Beobachtungsstandort mehr oder weniger schmale Sichel übrig. Der Mond setzte seinen Weg fort und gab die Sonne nach und nach wieder frei. Bis zur nächsten Sonnenfinsternis in Mitteleuropa müssen wir nun bis 2026 warten. Die nächste Totale Sonnenfinsternis in Deutschland wird es erst 2081 geben.

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Astronomietage 2015 mit Sonnenfinsternis!

Astronomietag 2015

Im März findet wie gewohnt der Astronomietag statt. Aus aktuellem Anlass laden Sternwarten, Planetarien und Vereine in diesem Jahr gleich an zwei Tagen zur Himmelsbeobachtung ein: Am Freitag den 20. März gibt es eine Sonnenfinsternis in Europa! Die wollen wir natürlich nicht verpassen.
Am Samstag den 21. März ist dann der reguläre Astronomietag.

Sonnenfinsternis

Am Vormittag des 20. März schiebt sich der Mond vor die Sonne. Die Totalitätszone zieht sich zwar durch den Nordatlantik, sodass die Sonne von Deutschland aus gesehen nicht vollständig verdeckt wird. Je nach Standort haben wir aber trotzdem noch eine Verfinsterung von 65-85%. Dabei gilt: je weiter nördlich man ist, desto mehr verschwindet von der Sonnenscheibe hinter dem Mond.

Wenn das Wetter mitspielt, lässt sich das schon mit einfachsten Mitteln beobachten. Bitte denkt daran, niemals ungeschützt in die Sonne zu schauen, auch wenn sie zum Teil schon verfinstert ist. Eine Sonnenfinsternisbrille ist schon für wenig Geld zu haben, zum Beispiel bei astromedia.

Viele Sternwarten und Vereine werden eine Beobachtung dieses seltenen Himmelsereignisses auch mit astronomischen Geräten anbieten. Schau doch einfach mal in einer Sternwarte in deiner Nähe vorbei!

Planeten und Sterne

Wenn die Sonne dann untergegangen ist, gibt es weitere Highlights am Himmel: Venus als hell strahlender Abendstern und Jupiter im Südosten.

Im Süden und Westen erwarten uns Wintersternbilder wie Orion, Fuhrmann, Stier, Zwillinge, Großer und Kleiner Hund und einige mehr. Im Osten finden wir am 20. und 21. März die Frühlingssternbilder Löwe und Bärenhüter, auch das Sternbild Jungfrau gesellt sich noch dazu.

Der Blick durch ein Teleskop eröffnet uns noch viel mehr Sehenswertes: Galaxien, Kugelsternhaufen, Planetarische Nebel und auch die Jupitermonde!

Clear skies!
wünscht uns allen Denise

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