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Spaciges Fundstück

Diesen (frei verfügbaren) Zeitanzeiger im Sonnensystem-Look habe ich im Web gefunden.

Quelle: http://bl.ocks.org/clayzermk1/9142407

Was sagt die Uhr?

Die Position der Erde auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne zeigt die Stunde des Jahres. Gelb ist also die Zeit dieses Jahres, die schon abgelaufen ist. Das braune Stück sind die Tage von heute bis zum 31. Dezember.

Der Mond ist für den Monat zuständig. Seine Position auf der Umlaufbahn zeigt die Stunde dieses Monats an. Hellblau sind die Stunden, die diesen Monat schon vergangen ist, die dunkelblaue Strecke liegt noch vor uns.

Die Erde selbst ist auch eine Uhr. Sie zeigt an, wieviele Sekunden dieses Tages schon vergangen (blau) und wieviele noch übrig sind (hellblau).


Mir gefällt diese Idee der Zeitdarstellung natürlich! Der einzige Nachteil an Spacetime ist, dass sich nichts bewegt, jedenfalls nicht sichtbar. Die Uhr wird tatsächlich sekündlich aktualisiert, rein optisch können wir da aber keine Veränderung wahrnehmen. Am ehesten erkennt man den Ablauf der Zeit noch an der Breite des hellblauen 'Tortenstücks' der Erde.

Andererseits bekommt man so ein gutes Gefühl für Zeitspannen. Die Erde braucht nunmal ein ganzes Jahr, um einmal um die Sonne herumzuwandern. Der Mond ist natürlich an das Uhrenschema angepasst. Hier zeigt er die Stunden des aktuellen Monats an. In der Realität braucht er dagegen nur ca. 29 Tage, um die Erde zu umrunden.

Wünsche allen eine schöne Zeit hier auf Erden!
Eure Denise

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2014 - das Jubiläumsjahr Simon Marius

Der Ansbacher Hofastronom Simon Marius war einer der Ersten, die kurz nach dessen Erfindung ein Fernrohr besaßen.

1609 entdeckte er damit nahezu zeitgleich mit Galileo Galilei die vier großen Jupitermonde, publizierte seine Ergebnisse aber erst viel später, im Jahr 1614 in seinem Werk Mundus Iovialis. Im Jahr 2014 jährt sich also die Bekanntgabe seiner Entdeckung der Jupitermonde zum 400. Mal.

Von Galilei des Plagiats bezichtigt, nahm sein Ruf leider nachhaltig Schaden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde aber endlich gezeigt, dass Simon Marius völlig selbstständig forschte und eigene Schlussfolgerungen aus seinen Entdeckungen zog.

Verschiedene Veranstaltungen – vorzugsweise im fränkischen Raum – erinnern und beleuchten nun im Jubiläumsjahr 2014 seine wissenschaftlichen Leistungen.

Vorträge, Tagungen und Ausstellungen

Noch bis Ende November 2014 finden aus diesem Anlass zahlreiche Vorträge und Veranstaltungen in Nürnberg, Würzburg, Bamberg, Ansbach und vielen weiteren Städten statt.

Ein Vortragsmotto lautet beispielsweise "Die Entdeckung und Erforschung der Jupitermonde 1609/10 durch Simon Marius (Ansbach) und Galileo Galilei (Padua)", ein weiteres: "Der Ansbacher Hofastronom Simon Marius im Zentrum des Weltbildstreits des 17. Jahrhunderts".

Die Entdeckung der Jupitermonde führte mit dazu, dass das damals seit mehr als 1400 Jahren akzeptierte geozentrische Weltbild durch das heliozentrische Weltbild abgelöst wurde. Dies war eine der tiefgreifendsten Veränderungen in Bezug auf die Vorstellungen der Beziehung zwischen Mensch und Kosmos.

Für Interessenten an der Astronomie-Geschichte sind diese Veranstaltungen sehr zu empfehlen, geben sie doch einen tiefen Einblick in das Wirken des zu Unrecht fast vergessenen Astronomen Simon Marius und sein Verhältnis zu anderen Astronomen und Wissenschaftlern seiner Zeit.

Der Veranstaltungsplan ist im Marius-Portal einsehbar.
Dort finden sich außerdem alle Informationen zum Leben und Wirken von Simon Marius.

Vielleicht trifft man sich bei einem der Vorträge
Eure Denise

Das Bild auf dieser Seite von Simon Marius ist gemeinfrei und der Wikipedia entnommen.
Es ist das einzige bekannte Portrait von Simon Marius.

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Gratulation! Kometensonde trifft Zielkometen!

Seit mehr als 10 Jahren haben wir auf diesen Moment gewartet, nun kam endlich die erlösende Meldung von der ESA: Rosetta hat ihr Ziel erreicht!

Die europäische Sonde erreicht planmäßig am 6. August 2014 den Kometen 67P/Tschurjumow-Gerassimenko, und das in einer Entfernung von 405 Mio km von der Erde.

Kometensonde Rosetta

Die Reise dauerte zehn Jahre, fünf Monate und vier Tage, bei einer Reisestrecke von 6,4 Milliarden km. Dabei musste die Sonde mehrmals eng an diversen Planeten vorbeifliegen und per Swing-By-Manöver Schwung für die lange Reise holen.

Nun ist sie mit der gleichen Geschwindigkeit unterwegs, die auch der Komet auf seinem Weg ins Innere des Sonnensystems hat, das sind derzeit ca. 55.000 km/h! Nur so ist es Rosetta möglich, den Kometen zu begleiten.

Das eigentliche Ziel der Mission ist es ja, den Kometen aus nächster Nähe dabei zu beobachten, wie er seinen Kometenschweif ausbildet, also Gas- und Staubfontänen entwickelt und abstößt.

Je mehr sich der Komet der Sonne und ihrer gewaltigen Hitze nähert, desto heftiger werden die Ausbrüche sein. Und das können wir jetzt aus allernächster Nähe mitverfolgen!

Zunächst einmal beglückt uns Rosetta mit detaillierten Aufnahmen der Kometenoberfläche. Dabei gab es schon eine erste Überraschung: Der Komet hat eine sehr eigenwillige Form. Er scheint aus zwei Teilen zu bestehen, einem kleineren 'Kopf' und einem größeren 'Körper'. Das brachte ihm schon den Spitznamen Quietsche-Ente ein. Wie er zu dieser ungewöhnlichen Erscheinung kam, bleibt noch zu erforschen.

Eine weitere Überraschung war die Erkenntnis, dass der Komet bereits in einer relativ großen Entfernung zur Sonne zeitweise eine ausgedehnte Hülle aus Gas und Staub entwickelte.

Der eigentliche Höhepunkt der Mission steht für November auf dem Plan. Dann soll der mitgeführte Lander Philae auf der Kometensonde aufsetzen. Seine Experimente sollen die Beschaffenheit des Kometen ergründen.

Die Materie des Kometen stammt sehr wahrscheinlich noch aus der Anfangszeit des Sonnensystems und wurde nicht durch tektonische Prozesse verändert. Somit haben wir mit dem Kometen ein Päckchen Urmaterie vor uns, aus der sich letzlich auch die Erde bildete. Es bietet sich hier die Möglichkeit, diese Urmaterie direkt auf ihre Zusammensetzung hin zu untersuchen.

Damit Philae seine Arbeit aufnehmen kann, muss vorher noch ein geeigneter Landeplatz gefunden werden. Sollte das Landemanöver glücken, wäre dies die erste Landung auf einem Kometen, ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Raumfahrt.

Auch Rosetta selbst liefert einen Meilenstein, denn noch nie kam eine Raumsonde so nahe an einen Kometen heran! Momentan hat Rosetta noch einen Abstand von ca. 100 km (das ist deutlich weniger als die ca. 400 km Höhe, in der die Internationale Raumstation die Erde umkreist).

In den nächsten Wochen und Monaten wird Rosetta den Kometen umkreisen und dabei sehr wahrscheinlich ihren eigenen Rekord noch einige Male brechen, indem sie sich dem Kometen etappenweise bis auf ca. 10 km nähert. Es wird sich also noch so einiges tun!

Ich danke hiermit dem ESA-Missions-Team
für diese spannende und großartige Mission
und wünsche Rosetta weiterhin guten Flug,
sodass sie uns noch viele Bilder und Daten liefert,
auf dass wir unserem Bild von der Welt
ein weiteres Puzzleteilchen hinzufügen können!

Eure Denise

Aktuelle Infos zu dieser Mission gibt es hier: http://blogs.esa.int/rosetta/
und hier: http://rosetta.esa.int/,
und hier findet ihr eine 3D-Animation der Flugbahn von Rosetta: http://sci.esa.int/where_is_rosetta/

Die Fotos auf dieser Seite stammen von der ESA.

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