Bisher ging es darum, die Mondphasen zu beobachten, also die Veränderungen, die der Mond im Laufe eines Zyklus durchmacht. Außerdem haben wir gesehen, in welcher Weise sich der Mond über den Himmel bewegt und wie er seine Position in Bezug auf den Sternenhimmel verändert. Das alles lässt sich natürlich gut verfolgen, denn der Mond steht uns so nahe (Entfernung ca. 380000 Kilometer), dass er als große Kugel am Himmel hängt.
Zugleich ist er der einzige Himmelskörper, dessen Oberfläche wir mit bloßem Auge erkennen können. Besonders auffällig hierbei sind die großen dunklen Flecken. Früher meinte man, es seien Ozeane des Mondes. Noch heute nennt man sie Meere (lateinisch Mare, Mehrzahl Maria). In Wirklichkeit aber findet sich kein Wasser auf dem Mond. Die sogenannten Meere bestehen aus dunklem Lavagestein. Mehr zu den Oberflächenmerkmalen des Mondes und deren Entstehung gibt es auf der Seite 'Mondoberfläche'.
Beobachtung der Mondkrater und Mondmeere
Bereits mit einem Fernglas oder einem kleinen Teleskop erkennt man vieles mehr. Die Oberfläche des Mondes ist sehr abwechslungsreich, von Kratern übersät und mit Gebirgen durchzogen. Geh doch einfach mit einem Fernglas auf Entdeckungsreise! Du wirst überrascht sein, was es auf dem Mond alles zu sehen gibt!
Dazu kommt noch, dass jeden Tag etwas Neues auftaucht, während das Sonnenlicht über den Mondstaub wandert und neue Krater und Gebirgszüge beleuchtet, andere dagegen im Dunkel der Nacht verschwinden. Die Grenze zwischen Tag und Nacht nennt man Terminator. Dort solltest du bevorzugt hinschauen, denn hier tritt durch den Schattenwurf alles besonders deutlich zu Tage.
Mondmeere
Die großen dunklen Flecken auf der Oberfläche geben dem Mond sein typisches Aussehen und formen für Menschen mit viel Phantasie sogar ein Mondgesicht. Zeitweise wurde angenommen, das seien Ozeane, von da stammt auch der lateinische Ausdruck Mare. Doch nach Wasser wird man hier vergeblich suchen. Entstanden sind die dunklen Flächen in der Zeit des Großen Bombardements vor 4 Milliarden Jahren, als die jungen Planeten und Monde noch sehr häufig von großen Körpern getroffen wurden.
- Mare Crisium (Meer der Gefahren)
- Mare Fecunditatis (Meer der Fruchtbarkeit)
- Mare Tranquilitatis (Meer der Ruhe)
- Mare Serenitatis (Meer der Heiterkeit)
- Mare Nectaris (Honigmeer)
- Mare Vaporum (Meer der Dünste)
- Mare Frigoris (Meer der Kälte)
- Mare Imbrium (Regenmeer)
- Mare Insularum (Inselmeer)
- Mare Nubium (Wolkenmeer)
- Mare Humorum (Meer der Feuchtigkeit)
- Oceanus Procellarum
Diese schlugen riesige Löcher in den Mondboden, die daraufhin mit flüssiger Gesteinsschmelze aus dem noch heißen Inneren des Mondes vollliefen und ebene dunkle Fläche bildeten. Sie sind von hohen Kraterrändern umgeben, die wir heute Mondgebirge nennen.
Die Mondmeere sind schon mit bloßem Auge zu erkennen. Nach Neumond taucht auf der zunehmenden Mondsichel als erstes das Mare Crisium auf. Mit zunehmender Beleuchtung der Mondoberfläche erscheinen nach und nach auch die anderen Maria. Man sieht sie übrigens auch im aschgrauen Mondlicht und bei Mondfinsternis. Auf der Rückseite des Mondes gibt es dagegen nur sehr wenige und kleine Mondmeere.
Die Flecken des Mondes haben die Phantasie der Menschen beflügelt und sie darüber nachdenken lassen, wie sie entstanden sein könnten und was sie darstellen sollen. Verschiedene Völker hatten dazu unterschiedliche Ideen, und so entstanden eine ganze Reihe Mondmythen.
Mondkrater
Etwa 33000 Krater gibt es auf der uns zugewandten Seite des Mondes! 600 von ihnen haben einen eigenen Namen bekommen. Berühmten Naturforschern, Astronomen und Philosophen wurde hier ein Denkmal gesetzt. Wir finden so bekannte Namen wie Archimedes und Aristoteles, Kopernikus und Kepler, Herschel und Cassini. Krater sind durch Meteoriteneinschläge entstanden. Sie sind nahezu rund, haben in der Mitte eine Ebene und manchmal auch einen kleinen Berg. Außen sind sie von Wällen umgeben, die bis zu 5 Kilometer hoch sein können.
Die Krater bleiben über Jahrmillionen erhalten und verwittern (im Gegensatz zu denen auf der Erde) nur sehr langsam, da hier der Einfluss von Wind und Wasser fehlt. Veränderungen entstehen durch neue Meteoriteneinschläge auf alte Krater, durch Mondbeben und Gesteinsabsprengungen infolge der hohen Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht (im Sonnenlicht +180°, im Schatten -180°!).
- 1. Langrenus
- 2. Aristoteles
- 3. Plato
- 4. Archimedes
- 5. Kopernikus
- 6. Kepler
- 7. Tycho
- 8. Ptolemäus, Alphonsus, Arzachel, Peuerbach, Regiomontanus uvm.
Die Oberfläche des Mondes ist über und über mit Kratern versehen. Mit bloßem Auge ist es schwierig, sie zu sehen, aber schon in einem Fernglas kann man viele davon gut erkennen. Einige der größten Krater sind in der Abbildung links gekennzeichnet.
Um die Krater zu finden, muss man natürlich die richtige Mondphase abwarten. Am schönsten präsentieren sie sich, wenn sie sich gerade an der Licht-/Schattengrenze, dem Terminator befinden.
Liegen Krater im prallen Sonnenlicht, sind sie kaum oder gar nicht mehr zu erkennen. Darum ist Vollmond die schlechteste Zeit, um nach Kratern Ausschau zu halten.
Zeichne oder fotografiere den Mond!
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Langrenus als erster großer Krater ist am besten einige Tage nach Neumond zu sehen. Darüber hinaus hat die rechte Hälfte der Mondscheibe unglaublich viele Krater zu bieten, die sich alle in der Zeitspanne bis zum ersten Halbmond wunderbar beobachten lassen. Günstig ist auch, dass diese Zeit in den Nachmittag und Abend fällt.
Die Halbmondphase ist die ergiebigste Zeit für die Kratersuche, denn genau in der Mitte des Mondes liegt ein Krater am anderen. Oft überlagern sie sich sogar. Im rechteckig umrandeten Bereich 8 findest du dicht an dicht viele große Krater, ein phantastischer Anblick im Fernglas! Auch das Gebiet um den Südpol herum ist arg zerbombt.
Die Strahlen des Mondes
Eine Besonderheit gibt es aber doch am Vollmond: einige Krater präsentieren dann einen eindrucksvollen Strahlenkranz um sich herum. Am besten zu erkennen ist das bei Tycho (7) im Süden des Mondes, dessen Strahlen viele hundert Kilometer weit über die gesamte Mondoberfläche ranken.
Auch Kopernikus und Kepler (5 und 6, hier rechts im Bild) umgeben sich mit Strahlen und funkeln zu Vollmond bis hin zum abnehmenden Halbmond um die Wette.
Woher kommen die Strahlen?
Vermutlich sind es Rillen, die entstanden, als ein Meteorit mit voller Wucht die Mondoberfläche traf, die Krater formte und dabei Unmengen an Mondgestein hochschleuderte.
Dieses spritzte nach allen Seiten davon und regnete sich kurze Zeit später wieder ab, wobei es strahlenförmig aufkam und Vertiefungen im Mondstaub schuf.
Fällt das Sonnenlicht senkrecht ein, beginnen diese Linien hell zu leuchten, vielleicht auch weil der Boden der Linien heller ist als die Umgebung. Fällt das Licht schräg ein, werden die Strahlenkränze unsichtbar.