Zu den Sternen fliegen zu können ist ein uralter Traum der Menschheit. Anfangs erscheint ein solches Vorhaben unmöglich, und nur Phantasten und visionären Schriftstellern gelingt es, die Erdanziehungskraft zu überwinden und ihre Romanhelden fiktiv ins Weltall zu schicken. Science-Fiction-Romane zeigen, was alles möglich werden könnte, wenn die Technik erst einmal weit genug entwickelt ist.
Inzwischen haben wir einige dieser Visionen schon zur Realität werden lassen, beispielsweise Jules Vernes Reise zu Mond. Das verdanken wir Wissenschaftlern und Ingenieuren, die mit ihren Forschungen, Berechnungen und Experimenten die Voraussetzungen für Reisen ins All schufen. Sie haben sich auch durch zahlreiche Fehlschläge nicht beirren lassen und die Menschheit dahin gebracht, wo sie heute ist.
Bis zu anderen Sternen sind wir aber auch heute noch nicht vorgedrungen. Gerade einmal bis zum Mond haben wir es bisher geschafft, und die bemannte Raumfahrt spielt sich derzeit nur zwischen Erde und Raumstation ab. Das nächste Ziel ist der Mars, was aber wiederum eine enorme technische Herausforderung darstellt. Das zeigt wie kompliziert es ist, Menschen durch das All zu befördern. Aber ohne die Menschen, die auf dieser Seite vorgestellt werden, wären wir bisher nicht einmal beim Mond gewesen.
Chinesen entwickelten bereits vor etwa 1000 Jahren die ersten Raketen. Damit wollten sie allerdings nicht den Weltraum erobern. Die Raketen dienten als Kriegsgerät und wurden mit Schwarzpulver betrieben. Sie funktionierten so ähnlich wie heutzutage die Feuerwerksraketen. Sie wurden gegen Feinde eingesetzt und sollten diese durch Krach und Blitze erschrecken und in die Flucht jagen. Durch gezielten Beschuss war es auch möglich, die feindlichen Reihen zu lichten.
Die ersten Raketen der Neuzeit wurden von Konstantin E. Ziolkowski, Hermann Obers und Robert H. Goddard erdacht, konstruiert und getestet.
Konstantin E. Ziolkowski (1857-1935)
Konstantin Ziolkowski war schon als Kind begeistert vom Sternenhimmel. Als Erwachsener machte er sich daran, Raketen zu entwickeln, die genug Energie aufbringen konnten, um die Erde zu verlassen und ins Weltall vorzudringen. Er erkannte, dass dies mit dem Rückstoßprinzip funktionieren könnte. Für den Bau leistungsstarker Raketen schuf er die mathematischen Grundlagen. Leider verstarb er, bevor die erste Rakete tatsächlich den Weltraum erreichte.
Hermann Oberth (1894-1989)
Hermann Oberth wird als Vater der Raumfahrt bezeichnet. Als Kind las er Jules Vernes Romane "Von der Erde zum Mond" und "Reise zum Mond". Er war fasziniert von der Idee, ins Weltall zu reisen und den Mond zu besuchen. Als Erwachsener dachte er intensiv darüber nach, wie sich eine solche Reise verwirklichen ließe. Er stellte viele wissenschaftliche Untersuchungen dazu an und veröffentlichte 1923 seine Konzepte und Ideen in dem Buch "Die Rakete zu den Planetenräumen".
Robert H. Goddard (1882-1945)
Robert Goddard experimentierte viel mit Flüssigkeitsraketen und verbesserte diese neue Technik mit jedem neuen Versuch, den er startete. Er steigerte nach und nach die erreichbare Flughöhe. Dabei erkannte er auch das Problem, die Rakete auf ihrem Flug zu stabilisieren, damit sie nicht "irgendwohin" flog, sondern sich an die vorgesehene Flugbahn hielt. So schuf er die Voraussetzungen für die weitere Entwicklung von Flugkörpern, die in der Lage sind, die Erde zu verlassen.
Wernher von Braun (1912-1977)
Wernher von Braun gehörte zu den ersten deutschen Raketenforschern. Vor und während des 2. Weltkrieges war er an der Entwicklung und am Bau von Raketen beteiligt, die V2 genannt wurden und militärischen Zwecken dienten.
Nach Ende des Krieges ging er nach Amerika und wirkte dort in dem Team mit, das für das Mondprogramm verantwortlich war und die Voraussetzungen dafür schuf, Menschen zum Mond zu schicken. Sein größter Erfolg war die erfolgreiche Mission Apollo 11, bei der zwei Menschen (Neil Armstrong und Edwin Aldrin) mit einer Mondfähre auf der Oberfläche des Trabanten aufsetzten, ausstiegen und erstmalig die Mondoberfläche betraten.
Sergej Koroljow (1907-1966)
Sergej Koroljow war ein genialer russischer Ingenieur. Zunächst musste er im 2. Weltkrieg an neuen Triebwerken für Kampfflugzeuge arbeiten. Nach Ende des Krieges sollte er neue Waffensysteme in Form von Langstreckenraketen entwickeln. Aber eigentlich träumte er insgeheim den Traum einer Reise ins Weltall. Er schaffte es, sich durchzusetzen und die Regierung davon zu überzeugen, Raketen auch ins All zu schicken.
Sein erster großer Erfolg war hier der Start des weltweit ersten Satelliten Sputnik 1, der in eine Umlaufbahn um die Erde gebracht wurde und von dort Signale sendete, die weltweit empfangen werden konnten. Dies war der Durchbruch, von nun an konnte Koroljew alles daran setzen, die Raumfahrt weiter voranzubringen.
Mit einer von ihm entwickelten Trägerrakete schaffte er es schließlich, den ersten Menschen (Juri Gagarin) ins Weltall zu befördern. Sein Traum von der Reise ins All hatte sich erfüllt. Leider verstarb er bald darauf und konnte nicht mehr miterleben, wie die ersten Menschen den Mond betraten.