Planeten

Saturn

Steckbrief Saturn
Position / Art 6 / Gasplanet
Abstand zur Sonne 1433 Mio km
Temperatur -139°C
Durchmesser 114 632 km
Umlaufzeit 29 Jahre, 166 Tage
Saturntag 10 h 47 min
Weitere Daten: siehe Planetentabelle

Saturn ist der 6. Planet im Sonnensystem. Er zieht noch hinter Jupiter seine Bahnen. Dabei ist er fast doppelt so weit von der Sonne entfernt wie Jupiter. Für eine Runde um die Sonne braucht er etwa 30 Jahre!

Saturn ist ein riesiger Gasplanet. Er ist etwas kleiner als Jupiter, aber immerhin hätten 840 Erdkugeln in Saturn Platz! Saturn besteht wie die Sonne hauptsächlich aus den Gasen Wasserstoff und Helium. Ganz tief in seinem Innerem befindet sich wahrscheinlich ein fester Kern.

Saturn besitzt ein ausgeprägtes Ringsystem, was ihn zum hübschesten aller Planeten macht. Die Ringe bestehen aus Staub und kleinen Eisstücken sowie kleinen Steinchen und etwas größeren Stein- und Eisbrocken.

Die Ringe entstanden durch Zusammenstöße der Saturnmonde miteinander und mit Kometen und Meteoriten, wobei viel Auswurfmaterial ins Weltall geschleudert wurde. Dieser Schutt sammelte sich dann rund um Saturn.

Der mit den Ringen

Saturn dreht sich sehr schnell um sich selbst. Er braucht nur 10 Stunden und 14 Minuten für eine Umdrehung (die Erde braucht 24 Stunden). Dadurch verformt sich die Gaskugel. Sie flacht an den Polen ab und wird in der Mitte dicker.

Saturn

Genaue Beobachtungen haben ergeben, dass Saturn von 100.000 einzelnen Ringen umgeben ist, die durch Lücken voneinander abgegegrenzt sind, in denen es fast keine Partikel gibt. Die Saturnringe haben eine gigantische Ausdehnung. Der äußerste Ring hat einen Durchmesser von 960.000 km. Im Vergleich dazu sind die Ringe sehr dünn, die Dicke beträgt wahrscheinlich gerade einmal 100 Meter!

Saturnringe

Das Ringsystem wird es nicht ewig geben. Die Anziehungskraft des Saturn sorgt dafür, dass immer wieder Teile der Ringe in seine Atmosphäre eintauchen und verglühen.


Die Saturnatmosphäre

Lange Zeit galt Saturn als äußerer Planet, da Uranus und Neptun noch nicht bekannt waren. Obwohl Saturn mehr als eine Milliarde Kilometer Abstand von der Erde hat, können wir ihn noch gut am Nachthimmel sehen. Die Ringe sieht man mit bloßem Auge nicht, aber mit einem Fernglas oder Teleskop sind sie gut erkennbar. Auf der Seite 'Saturn beobachten' gibt es dazu mehr.

Sturm auf SaturnSaturn hat die geringste Dichte aller Planeten. Besäßen wir ein genügend großes Wasserbecken, könnten wir Saturn darin schwimmen lassen. Er ginge garantiert nicht unter, da seine spezifische Dichte geringer ist als die des Wassers.

Saturn besteht - ähnlich wie die Sonne und Jupiter - hauptsächlich aus den Gasen Wasserstoff und Helium, er ist also ein Gasplanet. Er hat eine Außentemperatur von etwa minus 195°C. Je weiter man in seine Atmosphäre eindringt, desto stärker steigen Druck und Temperatur an.

Das führt dazu, dass sich die Gase immer mehr verdichten und in tieferen Schichten verflüssigen. Im Zentrum gehen sie wahrscheinlich sogar in festen Zustand über. Dieser Saturnkern dürfte etwa so groß sein wie die Erdkugel.

In der Saturnatmosphäre geht es recht stürmisch zu, da sich der Planet sehr schnell um sich selbst dreht (eine komplette Rotation in 10h 47min!). Ähnlich wie beim Großen Roten Fleck auf Jupiter können sich auch hier große Sturmgebiete herausbilden. Sie sind teilweise sehr groß (mehrere Tausend Kilometer im Durchmesser!) und unterscheiden sich farblich von der restlichen Atmosphäre.

In der Saturnatmosphäre bilden sich - ebenfalls wie bei Jupiter - auch verschiedenfarbige Streifen aus. Sie werden durch unterschiedliche Gase wie Methan und Ammoniak eingefärbt. Die Streifen verwirbeln an den Rändern miteinander. lösen sich auch mal auf und bilden sich neu.


Die Monde des Saturn

Saturnmond TitanSaturn versammelt viele Monde um sich. Derzeit sind 62 Monde bekannt. Der berühmteste Saturnmond ist Titan, der einzige Mond im Sonnensystem mit einer dicken Luftschicht.

Titan ist bisher der einzige Mond (abgesehen von unserem eigenen Mond), auf dem bislang ein von Menschen erbautes Gerät landete und die Umgebung erkundete. Mehr dazu gibt es auf der Seite 'Saturn Missionen'.

SaturnmondeDie Saturnmonde sind Eiswelten, ihre Oberflächen so weit von der Sonne entfernt tiefgefroren. Dennoch sind sie sehr unterschiedlich und jeder für sich eine faszinierende Welt.

Zu den Saturnmonden gehören sowohl der weißeste als auch der schwärzeste Mond im Sonnensystem. Mehr erstaunliche Details gibt es auf der Seite 'Saturnmonde'.

Schon gewusst?

Das Fernrohr von Galilei war zu schwach, um die Ringe des Saturn deutlich zu zeigen. Stattdessen präsentierte sich der Gasplanet mit zwei Henkeln links und rechts. Galilei wusste sich keinen Reim darauf zu machen und nahm an, Saturn würde vielleicht von zwei großen Monden begleitet.


Die Erforschung des Saturn

Details der SaturnringeDas Ringsystem des Saturn hat eine enorme Ausdehnung von etwa 250000 km Durchmesser. Im Verhältnis dazu ist es sehr dünn, die Breite beträgt ungefähr einen Kilometer. Innerhalb des Ringmaterials gibt es auch Lücken. Die größte Lücke ist nach ihrem Entdecker Cassinische Teilung benannt.

Die Steinchen der Ringe stammen wahrscheinlich von den Monden des Saturn. Wenn diese von Meteoriten getroffen werden, wird das Auswurfmaterial bis in den Weltraum geschleudert und verteilt sich dort rund um den Planeten.

Die Ringe wird es nicht mehr ewig geben. Sie werden von der Schwerkraft Saturns angezogen und bewegen sich spiralförmig auf ihn zu. So werden sie sich in den nächsten Jahrtausenden auflösen. Denn kommen sie der Saturnatmosphäre zu nahe, verglühen sie darin.

Raumsonde CassiniUnsere Kenntnisse über das Wesen von Saturn und seinen Ringen wurden durch Raumfahrtmissionen erheblich erweitert. 1979 bekam der zweitgrößte Planet des Sonnensystems erstmalig Besuch von der Erde.

Die Raumsonde Pioneer 11 flog an ihm vorbei und schickte etliche Nahaufnahmen zur Erde. Später folgten dann noch Voyager 1 und 2 und im Jahr 2004 die Raumsonde Cassini.

Eine sensationelle Erfolgsgeschichte ist von der Raumsonde Cassini zu vermelden, die im Jahr 2004 in eine Umlaufbahn um Saturn einschwenkte und seither fleißig Beobachtungen des Gasplaneten und seiner Eismonde durchführt.

Huygens Landung auf Titan Die Sonde erkundete das komplette Saturnsystem, also den Planeten, seine Ringe und viele seiner Monde. Mit dem Lander Huygens gelang es sogar, auf dem Mond Titan zu landen.

Somit war erstmals ein Blick auf seine Oberfläche möglich, die bis dahin wegen der dicken Wolkenschicht vor unseren Blicken verborgen blieb.

Mehr zu dieser und einigen anderen Missionen zu Saturn gibt es auf der Seite 'Saturn Missionen'.


Saturn am Sternenhimmel

Saturn bewegt sich langsam zwischen den Sternen hindurch auf der 'Planetenstraße', der Ekliptik. Das ist den Menschen schon seit Jahrtausenden bekannt. Bereits die alten Griechen gaben ihm den Namen Chronos (die Zeit), für die Römer war Saturn der Gott des Ackerbaus.

Saturn ist sehr gut zu beobachten. Hat man ein Fernglas oder ein Teleskop zur Verfügung, kann man sogar seinen größten Mond Titan erkennen, und vielleicht noch ein paar weitere seiner zahlreichen Monde. Wann Saturn am Himmel zu finden ist und was es mit seinen Monden auf sich hat, erfährst du auf der Seite: 'Saturn beobachten'.

Die Aufnahmen auf dieser Seite stammen von der NASA (Courtesy NASA/JPL-Caltech).

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Jupiter

Steckbrief Jupiter
Position / Art 5 / Gasplanet
Abstand zur Sonne 743 bis 819 Mio km
Temperatur -108°C
Durchmesser 138 346 km
Umlaufzeit 11 Jahre, 314 Tage
Jupitertag 9 h 55 min
Weitere Daten: siehe Planetentabelle

Jupiter ist der größte Planet in unserem Sonnensystem. Er ist so groß, dass die Erde mehr als 1000 mal hineinpassen würde! Obwohl er mehr als 600 Millionen Kilometer von uns entfernt ist, erscheint er uns am Himmel dennoch als helles und auffälliges Objekt.

Wenn Venus nicht sichtbar ist, ist Jupiter der hellste Lichtpunkt am Himmel. Die Römer benannten ihn sogar nach ihrem Hauptgott - Jupiter, welcher uns aus griechischen Sagen auch als Zeus bekannt ist. Sie ahnten wohl schon, dass Jupiter der Mächtigste aller Planeten ist.

Der Riese mit den Streifen

Jupiter dreht sich in nur knapp 10 Stunden einmal um sich selbst. Das führt dazu, dass sich seine Atmosphäre verformt. Er ist in der Mitte deutlich dicker als an den Polen! Schon in kleinen Teleskopen ist zu erkennen, dass Jupiter breiter als hoch ist.

In seiner Atmosphäre sind Streifen zu erkennen, die ziemlich parallel zum Äquator verlaufen. Sie bestehen aus unterschiedlichen Gasen wie Ammoniak und Schwefel und sind deshalb farblich gut voneinander zu unterscheiden. Die Streifen bleiben über lange Zeit erhalten und verwirbeln an ihren Rändern miteinander.

Wer Jupiter regelmäßig beobachtet, wird feststellen, dass sich die Streifen allmählich verändern, sowohl in ihrer Ausdehnung als auch in ihrer Farbe. Außerdem entstehen in ihnen immer mal wieder rundliche Flecken, die anders gefärbt sind. Es handelt sich hierbei um Wirbelsturmgebiete.

Streifen des Jupiter

Jupiter besteht - ähnlich wie die Sonne - hauptsächlich aus den Gasen Wasserstoff und Helium, ist also ein Gasplanet. Er hat eine Außentemperatur von etwa -150°C. Je weiter man in seine Atmosphäre eindringt, desto stärker steigen Druck und Temperatur an.

Stürme auf JupiterDas führt dazu, dass sich die Gase immer mehr verdichten und in tieferen Schichten verflüssigen. Im Zentrum gehen sie wahrscheinlich sogar in festen Zustand über. Dieser Jupiterkern dürfte etwa so groß sein wie die Erdkugel.

Da sich Jupiter so rasch um sich selbst dreht, entstehen enorme Winde, in seiner Atmosphäre toben heftige Stürme. Sie erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 500 km/h!

Dagegen nehmen sich die Tornados und Hurricans auf der Erde geradezu harmlos aus!

Der bekannteste Wirbelsturm auf Jupiter ist der Große Rote Fleck. Er wurde bereits 1664 entdeckt, besteht somit schon seit mehr als 300 Jahren! Wie lange dieses Wirbelsystem tatsächlich schon existiert, wissen wir nicht.

Mixe die Jupiteratmosphäre selbst!

Wie du Streifen und Wirbelstürme erzeugen kannst, die den Jupiter so einzigartig aussehen lassen, erfährst du auf der Mach-mit-Seite.


Jupiters Monde

Mit seiner immensen Schwerkraft schafft es Jupiter, zahlreiche vorbeikommende Kleinkörper einzufangen und festzuhalten. Sie umkreisen ihn heute als seine Monde. 66 Monde sind inzwischen entdeckt. Die vier größten sind auch die bekanntesten Monde, da sie bereits 1610 von Galileo Galilei entdeckt wurden. Sie entstanden gemeinsam mit Jupiter und heißen Io, Europa, Ganymed und Kallisto. Jeder dieser Jupitertrabanten ist einzigartig und hat ganz besondere Eigenschaften.

Galileische Monde
In dieser Abbildung sehen wir die 4 Galileischen Monde ihrer Größe nach geordnet.
Von links nach rechts: Ganymed, Kallisto, Io, Europa.
Unser Mond ordnet sich von der Größe her zwischen Kallisto und Io ein.
Weitere Informationen gibt es auf der Seite 'Monde des Jupiter'.

Schon gewusst?

Beinahe wäre Jupiter zu einer zweiten Sonne geworden! Er besteht aus den gleichen Gasen wie sie, konnte aber in seiner Entstehungszeit nicht genügend Wasserstoff einsammeln. Druck und Temperatur in seinem Inneren sind darum nicht groß genug, um eine Kernfusion zu starten. Ansonsten hätte er genauso geleuchtet wie die Sonne und uns wohl so manche Nacht zum Tag gemacht.


Die Erforschung des Jupiter

So wie alle anderen Gasplaneten besitzt auch Jupiter Ringe aus Staub und kleinen Steinchen, die ihn in seiner Äquatorebene umgeben. Der Planet mit den auffälligsten Ringen ist aber Saturn.

Ringe des Jupiter

Jupiter hat recht dunkle Ringe, die fast nicht zu erkennen sind. Sie wurden erst 1979 von Voyager 1 entdeckt und fotografiert. Von der Erde aus sind sie nicht beobachtbar. Die Steinchen der Ringe stammen wahrscheinlich von den Monden des Jupiters. Werden diese von Meteoriten getroffen, schleudert das Auswurfmaterial bis in den Weltraum und verteilt sich dort rund um den Planeten.

Die Ringe wird es nicht mehr ewig geben. Sie werden von der Schwerkraft Jupiters angezogen und bewegen sich spiralförmig auf ihn zu. So lösen sie sich in den nächsten Jahrtausenden auf. Denn kommen sie der Jupiteratmosphäre zu nahe, verglühen sie darin.

Voyager 1Jupiter wurde bereits von mehreren Raumsonden besucht und fotografiert. Dabei stellte sich heraus, dass gerade seine Monde faszinierende Welten darstellen.

Jupiter besitzt nach der Sonne die größte Anziehungskraft aller Körper im Sonnensystem. Diese Schwerkraftwirkung wird in der Raumfahrt ausgenutzt.

Missionen, die ausgeschickt werden, um die äußeren Bereiche des Sonnensystems zu erforschen, holen sich durch ein Swing-by-Manöver am Jupiter Schwung für ihre Reise. Sie werden von ihm beschleunigt und bewältigen somit die immensen Strecken zu Saturn, Uranus, Neptun und Pluto etwas schneller.

Welche Raumsonden schon bei Jupiter gewesen sind und was sie dabei alles erforscht haben, erfährst du auf der Seite 'Jupitermissionen'. Welche Jupitermission aktuell unterwegs ist, steht auf der Seite 'Jupitermission Juno'.


Jupiter und Venus

Jupiter ist ein ganz auffälliges Objekt am Himmel. Wenn Venus nicht da ist, leuchtet er von allen Lichtpunkten am kräftigsten und fällt einem sofort ins Auge.

Jupiter bewegt sich langsam zwischen den Sternen hindurch auf der 'Planetenstraße', der Ekliptik. Das ist den Menschen schon seit Jahrtausenden bekannt.

Weil er einer der hellsten der Wandelsterne ist, wurde er in früheren Kulturen oft mit dem Hauptgott gleichgesetzt. Im alten Griechenland verkörperte er den Göttervater Zeus, den die Römer später Jupiter nannten.

Jupiter ist sehr gut zu beobachten. Er gehört zu den hellsten Objekten am Himmel. Hat man ein Fernglas oder ein Teleskop zur Verfügung, kann man sogar seine vier größten Monde erkennen!

Wann Jupiter am Himmel zu finden ist und was es mit seinen Monden auf sich hat, erfährst du auf der Seite 'Jupiter beobachten'.

Die Aufnahmen auf dieser Seite stammen von der NASA (Courtesy NASA/JPL-Caltech).

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Mars

Steckbrief Mars
Position / Art 4 / Gesteinsplanet
Abstand zur Sonne 207 bis 249,9 Mio km
Temperatur -130 bis 27°C
Durchmesser 6 772 km
Umlaufzeit rund 687 Tage
Marstag 1 Tag 37min
Weitere Daten: siehe Planetentabelle

Mars ist der äußere Nachbar der Erde. Er ist ihr von allen Planeten am ähnlichsten, auch wenn er um einiges kleiner ist als die Erde. Auf dem Mars gibt es Hügellandschaften und auch hohe Gebirge, Vulkane, lange tiefe Gräben und Schluchten, ausgedehnte Ebenen und eisbedeckte Polkappen.

In seiner Atmosphäre toben ab und zu heftige Sandstürme, und es bilden sich manchmal auch Wolken. Allerdings ist die Lufthülle dünner als auf der Erde und für uns nicht zum Einatmen geeignet.

Mars ist schon sehr lange bekannt. Die Griechen benannten den rötlichen Lichtpunkt am Himmel nach ihrem Kriegsgott Ares, weil sie die rote Färbung mit Blut und Krieg in Verbindung brachten. Die Römer übernahmen später den Namen und wandelten ihn in Mars um.

Mars bewegt sich auf einer größeren Umlaufbahn um die Sonne als die Erde. Er benötigt 687 Tage für eine komplette Runde. Der Marstag dagegen ist nur um eine halbe Stunde länger als ein Tag auf der Erde.

Begleitet wird der rote Planet von zwei Monden, die im Vergleich zum Erdenmond allerdings winzig sind. Entsprechend spät wurden sie entdeckt (1877 von Asaph Hall). Weitere interessante Informationen dazu gibt es auf der Seite 'Marsmonde'.

Mars ist weiter von der Sonne entfernt als die Erde. Darum ist es dort kälter, so etwa -60 bis -20 Grad. Nur im Sommer in Äquatornähe können die Temperaturen für kurze Zeit über Null Grad steigen. Flüssiges Wasser ist auf seiner Oberfläche nicht möglich. Vielleicht befindet es sich in tieferen Schichten des Marsbodens, denn manche Oberflächenstrukturen sehen aus, als seien sie von fließendem Wasser geformt worden. Irgendwo muss dieses Wasser ja geblieben sein.

Nordpolregion des Mars

Vor Millionen Jahren könnte es auf dem Mars wärmer gewesen sein. Es könnten sogar Flüsse und Seen und selbst ganze Ozeane existiert haben, was sogleich den Gedanken an mögliches Leben weckt. Vielleicht finden wir eines Tages Spuren oder Fossilien von primitiven Lebewesen im Marsboden!


Mars der rostige Wüstenplanet

Die rötliche Farbe kommt vom Eisenoxid-Staub, der überall auf der Oberfläche und auch in der Atmosphäre zu finden ist. Eisenoxid entsteht, wenn Eisen rostet. Das Marsgestein ist eisenhaltig und in den vergangenen Jahrmillionen verwittert und verrostet.

MarssteineAußer dem rosthaltigen Staub sind Gesteinsbrocken, sandige Böden und Dünen vorhanden, die sich durch den Marswind verändern, wie langfristige Beobachtungen mit Marssonden ergeben haben.

Auf Mars entwickeln sich ab und an Sandstürme, die Dust Devil (Staubteufel) genannt werden. Auch davon sind schon fotografische Aufnahmen gelungen, wie auf dem unteren Bild zu sehen ist.

Besonders zu spüren bekamen diese Sandstürme die beiden Marsrover Spirit und Opportunity. Der aufgewirbelte Staub legte sich auf ihre Solarpaneelen und beeinträchtigte die Energiezufuhr durch die Sonne. Aber genauso wie der Wind den Marsstaub auf die Marsrover blies, fegte er ihn auch wieder herunter und legte die Paneele wieder frei.

Dust Devil

Krater

Nicht zu übersehen sind die vielen Krater auf Mars, ein Zeugnis gewaltiger Einschläge kosmischer Körper im Laufe der Jahrmilliarden.

Marskrater

Gräben und Rillen

Die Marsoberfläche ist von zahllosen Gräben und Rillen durchzogen. Südlich des Äquators verläuft Valles Marineris, das größte Grabensystem des Sonnensystems. Es dehnt sich 4000 km aus und ist teilweise bis zu 700 km breit und bis zu 7 km tief. Im Vergleich dazu ist der Grand Canyon in Nordamerika 450 km lang, zwischen 6 und 30 km breit und bis zu 1800 m tief, also deutlich kleiner als Valles Marineris auf Mars.

Valles Marineris

Valles Marineris ist wahrscheinlich durch Spannungen in der Marskruste entstanden. Es ist ein tektonischer Grabenbruch. Die Entstehungszeit wird vor mehreren Milliarden Jahren vermutet, als sich die Marskruste in dieser Region emporwölbte.

Pole

Nordpol des MarsMars ist wie die Erde auch an den Polen vereist. Die Nordpoleiskappe ist größer als die südliche Polkappe. Die Ausdehnung der Eisschicht hängt auch von der Jahreszeit ab.

Im Sommer schmilzt die der Sonne zugewandte Polkappe zum Teil ab, im Winter dehnt sie sich aus.

Das Eis der Polkappen besteht zum größten Teil aus gefrorenem Kohlendioxid und nur zu einem kleinen Teil aus Wassereis. Das abfließende Wasser verursacht Rillen und Streifen an den Rändern der Polkappen.

Vulkane

Mars beheimatet die größten Vulkane des Sonnensystems. Olympus Mons, der größte Marsvulkan, hat eine Höhe von 26 Kilometern! Zum Vergleich: der Mount Everest im Himalayagebirge der Erde ist knapp 9 Kilometer hoch (8848 Meter). Der letzte Vulkanausbruch hat wahrscheinlich vor 2 Millionen Jahren stattgefunden.

Olympus Mons

Auf Mars finden wir auch den flächenmäßig größten Vulkan. Es ist der Alba Patera mit einer Ausdehnung von über 1200 Kilometern im Durchmesser. Hätten wir den Vulkan in Europa, dann würde er die Länder Frankreich, Deutschland, Österreich, Schweiz, den nördlichen Teil Italiens und die Beneluxstaaten komplett einnehmen. Im Verhältnis zu seiner riesigen Ausdehnung ist der Vulkan relativ flach, er ist knapp 3 Kilometer hoch.


Das Marsgesicht

Marsgesicht gesehen von Viking 1 1976Die NASA Raumsonde Viking 1 Orbiter fotografierte am 25. Juli 1976 eine auffällige Formation in der Cydonia Region, während sie auf der Suche nach einem günstigen Landeplatz für den Viking 2 Lander war. Auf dem Bild scheint ein Gesicht zu sein, eine ovale Form für den Kopf mit dunklen Stellen an Augen und Mund. Sogar eine Nase scheint sich abzuheben.

Die schwarzen Punkte auf der Aufnahme sind Bit-Fehler, die bei der Übertragung des Datenmaterials von Viking zur Erde entstanden sind. Die Daten für die schwarzen Stellen sind verlorengegangen. Tatsächlich zu sehen ist ein erodierter Felsen, Schatten auf ihm erzeugen die Illusion eines menschlichen Gesichtes.

Geologen bestätigen, dass diese geologische Formation durch natürliche Prozesse entstanden ist. Der Berg ist 1,5 Kilometer lang und wird von der Sonne in einem Winkel von etwa 20 Grad beschienen. Das Bild wurde aus einer Entfernung von 1873 Kilometern aufgenommen.

Marsgesicht gesehen von Mars Reconnaissance Orbiter 2007Knapp 31 Jahre später wurde die Cydonia Region noch einmal vom Mars Reconnaissance Orbiter fotografiert. Am 4. April 2007 ist von einem Gesicht so gut wie nichts zu sehen. Die Sonneneinstrahlung ist hier anders, sodass es nicht zum gleichen Schattenwurf kommt. Außerdem war eine höher auflösende Kamera im Einsatz, und es gab keine Fehler bei der Datenübertragung.

Das menschliche Gesicht auf dem Mars war also reine Illusion und ganz gewiss kein Gruß von Außerirdischen.

Smilie auf dem Mars
Wie auf dieser Abbildung zu sehen, gibt es auf der Marsoberfläche weitere Formationen zu entdecken, die eine gewisse Ähnlichkeit mit menschlichen Gesichtern haben.

Dieser Krater sieht einem in der digitalen Kommunikation häufig verwendeten Smilie sehr ähnlich (allerdings nur, wenn Licht und Schatten günstig fallen).


Die Erforschung des Mars

Mars ist ein beliebtes Ziel der Raumfahrt. Mehr als dreißig Raumsonden waren bisher zum roten Planeten unterwegs. Allerdings kam knapp die Hälfte davon nie dort an!

Mars

Manch eine Sonde kam nicht einmal bis in den Weltraum, sondern explodierte schon beim Start. Andere funktionierten während ihrer Reise zum Mars einwandfrei, verschwanden am Ziel aber plötzlich von den Überwachungsschirmen der Raumfahrtorganisationen.

Entweder schlugen sie ungeplant auf dem Mars auf oder verfehlten ihn und schossen einfach unkontrolliert weiter hinaus ins All. Daran sieht man, wie riskant und kompliziert die Raumfahrt auch heute noch ist.

mars global surveyorAuf dem Bild ist die Raumsonde Mars Global Surveyer zu sehen, die den Planeten in den Jahren von 1999 bis 2006 umkreiste. Die Abbildung ist eine künstlerische Darstellung, die von der NASA bereitgestellt wurde.

Die Missionen, die erfolgreich zum Mars flogen, lieferten beeindruckende Forschungsergebnisse und Unmengen an Fotos, so dass inzwischen sogar Landkarten vom Mars erstellt werden konnten. Sehr aufschlussreich und spektakulär waren vor allem die Missionen, die kleine Fahrzeuge zum Mars brachten.

Curiosity MarsroverDiese ferngesteuerten Rover fahren auf dem roten Planeten herum und untersuchen das Marsgestein direkt vor Ort. Seit 1997 (Sojourner) bis heute befuhren 4 Marsrover den Roten Planeten, zwei Marsrover sind derzeit dort unterwegs: Opportunity und Curiosity.

Für die Zukunft sind sogar Besuche von Astronauten geplant! Sie wären die ersten, die ihren Fuß auf einen fremden Planeten setzen würden.

Auf dem Bild ist der Marsrover Curiosity zu sehen, der seit August 2012 im Rahmen der Mission Mars Science Laboratory den Marsboden erkundet.

Informationen zur aktuellen Marsforschung finden sich auf der Seite Mars - aktuelle Missionen.


Wäre eine Besiedlung des Mars möglich?

So wie Mars jetzt ist, bietet er keine menschenfreundliche Umwelt. Manch einer hegt deshalb die Vision eines 'Terraforming'. Das bedeutet, man würde die Bedingungen, die auf dem Mars vorherrschen, so verändern, dass sie erdähnlich werden und Menschen wirklich dort leben könnten. Ist das realistisch? Was müsste beim Terraforming alles ummodelliert werden?

Marspanorama gesehen von Opportunity

Problem 1: Auf dem Mars ist es zu kalt (bis minus 137 Grad Celsius!)

Mögliche Lösung:
Riesige Spiegel, die in seine Umlaufbahn gebracht werden, lenken zusätzliches Sonnenlicht auf den Planeten und bringen die Polkappen zum Schmelzen. So wäre auch gleich Wasser vorhanden.

Aber:
Die Luft-Temperaturen müssten ganz enorm erhöht werden, damit das lebensnotwendige Wasser flüssig bleibt. Das schafft man mit Spiegeln allein nicht. In der dünnen Marsatmosphäre verflüchtigt sich flüssiges Wasser außerdem ganz schnell und verschwindet in den Weltraum. Es müsste ein ganz enormer Treibhauseffekt in Gang gebracht werden.


Problem 2: Die Marsluft enthält zuviel Kohlendioxid

Die Marsluft ist also für Menschen giftig. Sauerstoff ist der wichtigste Bestandteil unserer Atemluft. Aber auch der Stickstoffanteil ist überlebenswichtig. Beides ist nur zu sehr geringen Anteilen in der Marsluft vorhanden.

Mögliche Lösung:
Man besiedelt den Mars zunächst mit Mikroben und Bakterien, die sich in der giftigen Umgebung wohl fühlen. Diese verändern die Umgebung mit ihren Abbauprodukten, es bildet sich ein Biofilm. Später können Pflanzen angesiedelt werden. Sie verbrauchen Kohlendioxid und reichern die Atmosphäre mit Sauerstoff an.

Aber:
Auch Pflanzen sind in ein Ökosystem eingebunden und können nicht leben ohne Mithilfe von vielen anderen Lebewesen. Auf der Erde werden Blüten z.B. von Insekten bestäubt. Ohne sie gäbe es keine Früchte, durch die sich viele Pflanzen vermehren. Kleine Bewohner der Erdschichten wandeln abgestorbene Pflanzenteile wieder in Erde um, über die die Pflanzen wiederum ihre Nährstoffe beziehen.

Ohne einen immerwährenden Wasserkreislauf, bei dem Regen regelmäßig Nachschub an Wasser liefert, könnten Pflanzen nicht überleben. Es greifen also viele Kreisläufe ineinander, ohne die Pflanzenwachstum nicht möglich wäre. Auf der Erde haben sich diese Kreisläufe gemeinsam herausgebildet. Kann man das einfach so künstlich auf dem Mars nachahmen?

Außerdem ist Kohlendioxid ein Treibhausgas. Wird es anteilig in der Luft verringert und durch Sauerstoff ersetzt, verringert sich der Treibhauseffekt, es wird wieder kälter. Schlecht für Pflanzen, schlecht für flüssiges Wasser.


Problem 3: Der Luftdruck ist zu schwach

Der Luftdruck ist zu schwach, die Atmosphäre zu dünn. Menschen müssen unbedingt Druckanzüge anlegen, sonst würde ihr Blut sieden. Außerdem durchdringt zuviel schädliche Weltraumstrahlung die Atmosphäre und schädigt das Erbgut der Lebewesen auf der Marsoberfläche.

Mögliche Lösung:
Mars hat eine geringere Anziehungskraft als die Erde, da er kleiner und leichter ist. Er kann seine Lufthülle nicht so gut festhalten. Sein Gewicht ließe sich erhöhen, wenn man Asteroiden gezielt auf ihn lenken und abstürzen ließe. Auch den Marsmond Phobos könnte man abstürzen lassen. Bei Einschlägen erhöht sich (nebst der Masse des Planeten) gleichzeitig auch der Treibhauseffekt.

Aber:
Ein Marsmond und ein Asteroid alleine vergrößern die Marsmasse nicht wesentlich. Wieviele Körper müsste man wohl abstürzen lassen, um einen nennenswerten Erfolg zu erzielen??

Fazit:

Diese und viele weitere Schwierigkeiten bestehen, um den Mars in eine für Menschen geeignete Umwelt zu verwandeln. Und selbst wenn sie sich lösen lassen, schnell wird das Terraforming nicht gehen. Es wären schon einige Jahrhunderte notwendig, um brauchbare Erfolge zu erzielen.

Ob der Mars jemals die zweite Heimat der Menschheit wird, ist heute noch nicht abzusehen. Anstatt aber einen anderen Planeten umzumodellieren, sollten wir schonender mit unserem eigenen Planeten umgehen, sodass hier auch künftige Generationen noch lebensfreundliche Bedingungen vorfinden.


Mars ist seit Langem als Wandelstern bekannt. Schon vor Jahrtausenden beobachtete man, dass er sich zwischen den Sternen hindurchbewegt. Er hält sich, wie die anderen Planeten, der Mond und die Sonne, nur in ganz bestimmten Sternbildern auf, die zur Ekliptik gehören.

Wenn Mars auf seiner Bahn der Erde nahe kommt, ist er ein auffälliges Objekt am Himmel. Er leuchtet dann kräftig rot-orange. Das ist etwa alle zwei Jahre so. Dann vergrößert sich der Abstand Mars-Erde wieder, und Mars verblasst zunehmend, bis man ihn kaum noch von den Sternen unterscheiden kann.

Es gibt sogar einen Stern im Sternbild Skorpion, der ihm dann besonders ähnlich ist: der Antares. Im Namen steckt anti = gegen und Ares = Mars. Antares ist also der Gegenspieler von Mars und leicht mit ihm zu verwechseln.

Beobachtungstipps gibt es auf der Seite 'Mars beobachten'.

Die Aufnahmen auf dieser Seite stammen von der NASA (Courtesy NASA/JPL-Caltech).

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