Neptun Monde

Neptun hat nach heutigem Kenntnisstand 14 Monde. Der größte von ihnen, Triton, wurde nur wenige Tage nach Entdeckung des Neptun gefunden. Das war im Jahr 1846. Erst über 100 Jahre später fand Gerard Kuiper einen zweiten Mond, Nereide. Dieser ist achtmal kleiner als Triton.

Während des Besuchs der Raumsonde Voyager 2 im Jahr 1989 konnten weitere 6 Monde ausfindig gemacht werden. Aber auch 2002/2003 wuchs die Zahl der Monde noch einmal an. Wieviele es nun eigentlich sind, lässt sich nicht genau sagen, vielleicht entdeckt man ja noch weitere.

Triton bewegt sich in etwa 355.000 Kilometer Entfernung um Neptun. Dazwischen befinden sich noch sechs weitere Monde, von denen Proteus der größte ist. Nereide hat hier nicht mit auf das Bild gepasst, denn sie ist 15mal weiter von Neptun entfernt als Triton. Die fünf neuen Monde, die erst 2002/2003 entdeckt wurden, sind sogar noch um einiges weiter weg (zwischen 15 und 48 Millionen Kilometer!).

Neptunmonde


Triton

Triton

Steckbrief Triton
Größter Neptunmond
Durchmesser: 2.707 km
mittlerer Abstand zu Neptun: 354.759 km
Umlaufzeit um Neptun: 5,876 Tage
Albedo: 0,76
Scheinbare Helligkeit: 13,5 mag
Entdeckt im Jahr 1846 von William Lassell
Weitere Daten und Vergleiche: Siehe Mondetabelle

Triton hat einen Durchmesser von 2707 Kilometern. Er umkreist seinen Heimatplaneten rückwärts, also entgegen der üblichen Laufrichtung im Sonnensystem, und benötigt für einen Umlauf um Neptun 5,9 Tage.

Oberfläche von Triton Triton weist nur sehr wenige Krater an seiner Oberfläche auf. Das bedeutet, dass sie durch irgendwelche Prozesse umgeformt wurde, wodurch die Kraterbecken verschwanden.

Möglicherweise wurde er durch die Gezeitenkräfte Neptuns innerlich aufgeheizt, was das Eis auf seiner Oberfläche zum Schmelzen brachte.

Dieses Eis besteht zum Teil auch aus gefrorenem Methan und gefrorenem Ammoniak und ist mit Stickstoffrauhreif überzogen. Auf der Erde existieren Stickstoff und Methan nur als Gas, doch auf Triton ist es kalt genug, sie in den festen Zustand zu versetzen.

Triton ist der einzige rückläufige Mond des Neptun. Das könnte darauf hindeuten, dass er früher einmal ein Mitglied des Kuipergürtels war und irgendwann von Neptuns Gravitation angezogen und auf eine Umlaufbahn gezwungen wurde.

Tritons Schicksal scheint darin besiegelt, dass er sich Neptun langsam immer weiter annähert und wahrscheinlich in vielen Millionen Jahren entweder auseinanderbrechen und einen Ring um Neptun bilden oder auf dessen Oberfläche stürzen wird.

Triton hat die kälteste Oberflächentemperatur aller Monde im Sonnensystem. Sie liegt bei eiskalten -235 Grad Celsius! Trotzdem fand Voyager 2 bei ihrem Besuch 1989 geysirartige Eruptionen, bei denen flüssiger Stickstoff aus Spalten im Eis herausgeschossen kam. Dies nennt man auch Eisvulkanismus.

Triton bekam den Namen des griechischen Meeresgottes, der ein Sohn Neptuns war.


Nereide

Nereide

Steckbrief Nereide
Drittgrößter Neptunmond
Durchmesser: 340 km
mittlerer Abstand zu Neptun: 5.513.787 km
Umlaufzeit um Neptun: 360,136 Tage
Albedo: 0,16
Scheinbare Helligkeit: 19,7 mag
Entdeckt im Jahr 1949 von Gerard Kuiper
Weitere Daten und Vergleiche: Siehe Mondetabelle

Mehr als einhundert Jahre lang nahm man an, Neptun habe nur einen Mond: Triton. Der Astronom Gerard Kuiper fand mit seinem Teleskop 1949 einen zweiten Neptunmond, Nereide.

Nereide ist mit 340 Kilometern Durchmesser der drittgrößte Neptunmond. Für einen Umlauf benötigt sie ein knappes Jahr. Sie hat eine sehr elliptische Bahn. Das bedeutet: mal kommt sie Neptun bis 1,4 Millionen Kilometer nahe, mal hat sie einen Abstand von 9,6 Millionen Kilometern zu ihm. Das ist ein immenser Unterschied! Und zugleich die elliptischste Bahn aller Monde im Sonnensystem.

Die Nereiden waren Meeresnymphen, Töchter des alten griechischen Meeresgottes Nereus.


Proteus, Najad, Thalassa, Despina, Galatea, Larissa

Proteus

Steckbrief Proteus
Zweitgrößter Neptunmond
Durchmesser: 420 km
mittlerer Abstand zu Neptun: 117.647 km
Umlaufzeit um Neptun: 1,12 Tage
Albedo: 0,096
Scheinbare Helligkeit: 19,75 mag
Entdeckt 1989 auf Fotos von Voyager 2
Weitere Daten und Vergleiche: Siehe Mondetabelle

Im Jahre 1989 kam die Sonde Voyager 2 am Planeten Neptun vorbei und machte viele Fotos. Daraufhin wurden sechs neue Neptunmonde entdeckt. Der größte unter ihnen war Proteus mit einem Durchmesser von etwa 420 Kilometern.

Alle neu entdeckten Monde bewegen sich innerhalb der Tritonbahn und umrunden den Gasriesen Neptun in nur wenigen Stunden! Najad, Thalassa, Despina und Galatea befinden sich sogar noch innerhalb des Ringsystems von Neptun. Proteus benötigt 1,2 Tage für einen Umlauf.

Proteus besitzt nahezu eine Kugelgestalt, während die kleineren Monde unregelmäßig geformt sind und eher wie Meteoriten aussehen. Trotz ihrer geringen Größe sind auch auf ihren Oberflächen Spuren von Zusammenstößen mit Meteoriten zu sehen, denn sie sind mit Einschlagkratern übersät.

Bei den alten Griechen war Proteus ein Meeresgott.


S/2002 N 2, S/2002 N 3, S/2003 N 1, S/2002 N 4

2002 und 2003 wurden weitere 5 Neptunmonde entdeckt. Sie sind vergleichsweise winzig (zwischen 28 und 60 Kilometern Durchmesser) und drehen ihre Runden sehr weit außerhalb von Neptun.

Mondbahnen bei NeptunDer äußere Mond braucht über 25 Jahre für eine Umrundung und entfernt sich dabei von seinem Heimatplaneten um bis zu 72 Millionen Kilometern. Das ist ein Rekord im Sonnensystem! Von der Erde bis zur Venus sind es bei ihrer größten Annäherung nur 38 Millionen Kilometer!

Die äußeren Monde haben noch keine Namen bekommen, nur Nummern wie z.B. S/2002 N 3.

Ihre Bahnen sind sehr exzentrisch. Sie liegen nicht alle in der gleichen Ebene und sind außerdem stark elliptisch, wie auf der Abbildung gut zu sehen ist. Sie vollführen keine Kreisbahnen um Neptun.

Die kleinste Bahn gehört Nereide. Deutlich erkennt man die starke Ellipsenform.

Die Aufnahmen auf dieser Seite stammen von der NASA (Courtesy NASA/JPL-Caltech).

Tags: Monde, Neptun

Drucken