Jupitermonde

Jupitermond Kallisto

Kallisto Kallisto hat einen Durchmesser von 4821 Kilometern und ist damit der drittgrößte Mond im gesamten Sonnensystem (nach Ganymed und Titan von Saturn).

Er ist nur eine Winzigkeit kleiner als der Planet Merkur. Für eine Runde um Jupiter braucht er 16,7 Tage.

Kallisto dreht sich in 16 Tagen 16 Stunden und 32,2 Minuten um die eigene Achse und zeigt damit wie die übrigen inneren Jupitermonde eine gebundene Rotation.


Daten und Fakten

Kallisto

Steckbrief Kallisto
Durchmesser: 4820,6 km
mittlerer Abstand zu Jupiter: 1.882.700 km
Umlaufzeit um Jupiter: 16,689 Tage
Albedo: 0,19
Scheinbare Helligkeit: 5,7 mag
Entdeckt 1610 von Galileo Galilei
Weitere Daten und Vergleiche: Siehe Mondetabelle

Besonderheiten: dicke Eiskruste, sehr dunkle, 'schmutzige' Oberfläche, extrem viele Einschlagkrater sichtbar

Kallisto der schmutzige Eismond

Auch Kallisto ist ein Eismond, die Eiskruste ist etwa 200 Kilometer dick.

Darunter könnte sich ein Ozean aus Salzwasser befinden. Der Kern besteht aus Eisen und Gestein und sogar zum Teil aus Eis, was sehr ungewöhnlich ist.

Das Eis an der Oberfläche ist ziemlich schmutzig.

Kallisto hat in den letzten paar Milliarden Jahren viel Staub und Gesteinsbröckchen aus dem All eingesammelt, die sich im Eis ablagerten.

Das Rückstrahlvermögen (siehe Albedo) ist nur gering, Kallisto erscheint uns daher recht dunkel.

Auffällig an diesem Mond ist, dass er über und über mit Kratern bedeckt ist.

Eine solche Zahl und Dichte von Einschlagkratern ist im übrigen Sonnensystem nicht noch einmal anzutreffen.

Das deutet darauf hin, dass sich Kallistos Oberfläche nicht durch innere Prozesse verändert hat (also nie aufgeschmolzen ist und kein Vulkanismus, keine Beben, keine Geysire auftraten).

Damit scheint die Oberfläche 4 Milliarden Jahre alt zu sein.

Oberfläche von KallistoOberfläche von Kallisto

Die Aufnahmen auf dieser Seite stammen von der NASA (Courtesy NASA/JPL-Caltech).

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Jupitermond Ganymed

Ganymed ist unbestritten der größte Mond des Sonnensystems. Diesen Rang wird ihm keiner mehr streitig machen können. Mit seinen 5262 Kilometern Durchmesser ist er sogar größer als der Planet Merkur (der bringt es nur auf 4878 km)! Um Jupiter ganz zu umrunden, benötigt Ganymed 7,2 Tage.

Ganymeds Oberfläche kann in zwei unterschiedliche Regionen unterteilt werden: Eine geologisch sehr alte, dunkle Region mit einer großen Anzahl an Impaktkratern und eine etwas jüngere, hellere Region mit ausgeprägten Gräben und Verwerfungen.

Die beiden Regionen sind auf tektonische Aktivitäten zurückzuführen. Ganymeds Oberfläche besteht aus zwei kontinentalen Platten, die sich unabhängig voneinander bewegen, wobei an ihren Randzonen Gebirgszüge aufgeworfen werden können.

Daten und Fakten

Ganymed

Steckbrief Ganymed
Durchmesser: 5262,4 km
mittlerer Abstand zu Jupiter: 1.070.400 km
Umlaufzeit um Jupiter: 7,155 Tage
Albedo: 0,44
Scheinbare Helligkeit: 4,6 mag
Entdeckt 1610 von Galileo Galilei
Weitere Daten und Vergleiche: Siehe Mondetabelle

Besonderheiten: größter Mond im Sonnensystem, umgeben von einer Eiskruste, tektonische Plattenaktivität

Die scheinbare Helligkeit Ganymeds am Nachthimmel beträgt 4,6 mag. Theoretisch wäre der Mond also auch mit bloßem Auge sichtbar. Allerdings wird er von dem wesentlich helleren Jupiter (bis -2,94 mag) überstrahlt, sodass wir die Monde ohne visuelle Hilfsmittel nicht neben ihrem Heimatplaneten wahrnehmen können.

Ganymeds Oberfläche

Oberfläche Ganymed

In seinem Inneren befindet sich ein Eisenkern, der von einer Schicht Silikatgestein umgeben ist.

Außen ist Ganymed von einer harten und kalten Eiskruste umgeben, unter der sich möglicherweise weicheres wärmeres Eis befindet. Für flüssiges Wasser ist es dann aber doch zu kalt.

Auf seiner Oberfläche gibt es sowohl sehr alte als auch jüngere Krater. Die alten sind dunkel gefärbt und schon stark verwittert. Die jungen Krater sind sehr hell (siehe Foto rechts).

Kraterkette auf GanymedHelle Bereiche auf Ganymed

Die Krater entstanden durch Einschläge von Körpern aus dem Weltall. Bei Einschlägen wird das Material, das die Oberfläche Ganymeds bedeckt, weggeschleudert, sodass tiefer liegende Schichten zum Vorschein kommen, die wesentlich heller sind.

Die Aufnahmen auf dieser Seite stammen von der NASA (Courtesy NASA/JPL-Caltech).

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Jupitermond Europa

Daten und Fakten

Europa

Steckbrief Europa
Durchmesser: 3121,6 km
mittlerer Abstand zu Jupiter: 670.900 km
Umlaufzeit um Jupiter: 3,551 Tage
Albedo: 0,68
Scheinbare Helligkeit: 5,3 mag
Entdeckt 1610 von Galileo Galilei
Weitere Daten und Vergleiche: Siehe Mondetabelle

Besonderheiten: dicke Eiskruste mit Kratzspuren, mondumspannender Salzwasserozean, sehr wenige Einschlagkrater sichtbar

Europa (der Name stammt von einer phönizischen Prinzessin, in die sich Jupiter einst verliebte) ist etwas kleiner als Io und umrundet Jupiter einmal in 3,5 Tagen.

Der Mond setzt sich aus verschiedenen Schichten zusammen. In seinem Inneren befindet sich ein Kern aus Eisen, der von Silikatgestein umgeben ist. Darüber wiederum befindet sich sehr wahrscheinlich ein Ozean aus Salzwasser. Umgeben ist Europa von einer dicken Eisschicht.

Wo Wasser ist, da kann sich vielleicht auch Leben entwickelt haben! Europa ist ein Kandidat für extraterrestrisches Leben im Sonnensystem. Sicher wird der Mond irgendwann Besuch von einem Landegerät bekommen, das in der Lage sein wird, den dicken Eispanzer zu durchbohren und etwas von Europas Salzwasser zu untersuchen. Angedacht ist unter anderem ein Tauchroboter, der sich durch das Eis schmelzen und sich dann im Europa-Ozean frei bewegen könnte.

Pläne für derartige Missionen gibt es schon lange. Hoffen wir, dass sie bald Realität werden!

Europa und der größte Ozean des Sonnensystems

Oberfläche EuropasDer Salzwasserozean umschließt möglicherweise den gesamten Mond und ist somit der größte Ozean des gesamten Sonnensystems! Dieser Ozean ist aber nicht direkt sichtbar, da er von einer dicken Eiskruste bedeckt ist.

Die Außenschicht Europas hat direkten Kontakt mit dem kalten Weltraum, und von der Sonne kommt nicht genug Wärme an, um die Meeresoberfläche vor dem Gefrieren zu bewahren. Europa besitzt wahrscheinlich sogar mehr Wasser als die Erde!

Furchen und Risse dominieren die Oberflächenstrukturen von Europa. Dagegen fallen die wenigen Einschlagkrater kaum auf. Es sieht ganz danach aus, als bestehe die Oberfläche aus einer dünnen Eiskruste, die auf Wasser oder weichem Eis aufliegt.

Die dunklen Linien sind Brüche und Risse in dieser Kruste, da der Untergrund 'arbeitet', also sich je nach Temperaturgehalt ausdehnt und zusammenzieht. Dabei reißt die gefrorene Kruste auf. So verschwinden mit der Zeit auch die Krater, die von Einschlägen herrühren.

Risse in der Eiskruste EuropasKrater auf EuropaKrater auf Europa

Europas Oberfläche ist also relativ jung, im Vergleich zu der von Ganymed oder Callisto. Was sich unter der Eiskruste befindet, konnte mit verschiedenen Messinstrumenten herausgefunden werden, die die Raumsonde Galileo dabeihatte, als sie Jupiter zwischen 1995 und 2003 umkreiste. Letzte Gewissheit über das Material unter dem Eis würde, wie schon angemerkt, eine Tauchmission erbringen.

Oberfläche Europas

Die Aufnahmen auf dieser Seite stammen von der NASA (Courtesy NASA/JPL-Caltech).

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Jupitermond Io

Io ist mit einem Durchmesser von 3643 Kilometern der drittgrößte Jupitermond und der innerste der Galileischen Monde. Er umkreist Jupiter einmal innerhalb von 1,8 Tagen.

Seine Oberfläche ist einmalig im Sonnensystem. Auf Io gibt es die meisten Vulkane überhaupt (ca. 300!), und viele sind sehr aktiv.

Vulkanausbrüche konnten schon mehrfach beobachtet werden, wobei die Rauchfahnen bis in 300 km Höhe in den Weltraum hinauswehen.


Daten und Fakten

Jupitermond Io
Steckbrief Io
Durchmesser: 3643,2 km
mittlerer Abstand zu Jupiter: 421.800 km
Umlaufzeit um Jupiter: 1,769 Tage
Albedo: 0,61
Scheinbare Helligkeit: 5,0 mag
Entdeckt 1610 von Galileo Galilei
Weitere Daten und Vergleiche: Siehe Mondetabelle

Besonderheiten: ca. 300 teils aktive Vulkane, keine sichtbaren Einschlagspuren, kein Wasser vorhanden

Io der Pizzamond

Der vulkanischste Ort im gesamten Sonnensystem

Io hat ein sehr heißes aktives Inneres. Daran ist Jupiter mit seinen Gravitationskräften schuld, aber auch die anderen drei großen Monde.

Sie alle kneten Io förmlich durch, wobei er aufgeheizt wird und die Wärmeenergie sich einen Weg nach draußen sucht.

Auch die schönen bunten Farben auf Io entstehen aufgrund der Vulkanausbrüche und der dabei frei werdenden Lavaströme und Gase.

Die Gase kondensieren und fallen als Ascheregen und Schwefeldioxidschnee zurück auf Ios Oberfläche. Das ergibt dann insgesamt den Anblick einer lecker belegten Pizza. Nur gut, dass wir an dieser Pizza nicht riechen können...

Auf Ios Oberfläche sind keine Krater zu finden. Ganz sicher ist auch er schon oft von Meteoriten getroffen worden, aber offenbar wurde die Oberfläche so umgeformt, dass die Einschlagkrater verschwanden.

Dafür gibt es Calderen, das sind kesselartige Vulkankrater, die durch den Einsturz der darunter befindlichen Magmakammer entstanden sind. In einigen dieser Calderen haben sich Schwefelseen gebildet. Manche Calderen sind sogar noch aktive Vulkankrater und explodieren von Zeit zu Zeit.

Im Gegensatz zu den anderen Monden gibt es auf Io kein Wasser. Das ist vermutlich verdampft und in den Weltraum entschwunden. Kein Wunder, denn die Lavaströme auf Io können bis zu 1400 Grad heiß sein. Das ist noch um 200 Grad heißer als bei Lavaströmen auf der Erde.

Oberfläche von IoOberfläche von IoOberfläche von IoOberfläche von Io

Diese Aufnahmen wurden am 22. Februar 2000 von der Raumsonde Galileo gemacht. Sie zeigen Vulkane und Calderen in der Chaac Patera Region auf Io.

Aktive Vulkane sind unter anderem daran zu erkennen, dass sie die Mondoberfläche in ihrer Umgebung durch Ablagerungen von Lava und Auswurfmaterial verändern.

Die Aufnahmen auf dieser Seite stammen von der NASA (Courtesy NASA/JPL-Caltech).

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