Verfasst von Heinrich S.. Veröffentlicht in Probleme
Meine Sternfreunde und ich haben schon des öfteren über Aliens diskutiert. Die einzigen Bilder die wir in Erinnerung hatten, waren die vom Absturz eines "Raumschiffes" in der Nähe von Area 51 in den USA. Warum sehen die so aus: zerbrechlich, große Augen, dünne Ärmchen, komische Kopfform, so ähnlich wie Echnaton?
Wir sind von folgender Vorstellung ausgegangen, wie man ein Alien wird
Ein riesiges Raumschiff wird in der Umlaufbahn der Erde zusammengebaut und mit mehreren Pärchen auf die Reise zu Gliese 581d geschickt. 20 Lichtjahre Entfernung ist astronomisch gesehen nicht weit, in Kilometer schon sehr viel weiter und mit einer Reisegeschwindigkeit von 100.000 Stundenkilometer generationenweit entfernt, rund 220tausend Jahre Reisezeit nur um hinzukommen. Dazu bräuchte man ca. 2750 Generationen, wenn man ein Lebensalter von 80 Jahren annimmt.
Jetzt ist man mit dem Raumschiff unterwegs, aber es fehlt den menschlichen Körpern die Erdanziehungskraft. Die Gene erkennen das, und so fragen sie sich, ob man noch Beine braucht, um sich fortzubewegen, und von Generation zu Generation verändert sich der menschliche Körper in der Schwerelosigkeit. So wie eine Finkenart auf den Galapagosinseln, die im Laufe der Jahrzehnte wegen des mangelnden Nahrungsangebotes ihre Schnäbel von Generation zu Generation veränderten.
Die simulierte Schwerkraft in dem Raumschiff kann die Erdanziehungskraft nicht ersetzen. Man sieht ja, wie schwach die Astronauten sind, wenn sie aus den Kapseln nach der Landung steigen. Wenn die Kindeskinder der Astronauten nach ca. 500.000 Jahren wieder auf die Erde zurückkehren, könnten sie wie ET aussehen und würden am Boden kleben, weil sie keine Muskulatur in unserem Sinne und keine Kraft mehr hätten, sich fortzubewegen. Das wäre ihnen auch bei der Ankunft auf Gliese 581d mit seiner noch größeren Planetenmasse und Anziehungskraft gegeben.
Unsere Nachkommen würden vor Entsetzen davonlaufen, wenn sie ihre körperlich veränderte Verwandschaft bei ihrer Rückkehr begrüßen wollten. Außerdem würde nach 500.000 Jahren kein Mensch mehr wissen, dass mal ein Raumschiff von der Erde zu Gliese und wieder zurück unterwegs war.
Fast jeder hat ein schönes Hobby, aber für unser Hobby, die Astronomie, bin ich unendlich dankbar, dass ich sie für mich gefunden habe.
Das war es zu den Aliens.
Herzliche Grüße,
Heinrich.
Ja, es ist wahr - der Mensch ist und bleibt der größte Umweltverschmutzer. Nicht nur, dass wir unseren schönen Planeten verschandeln und unseren eigenen Lebensraum vergiften, nein, wir müllen seit 50 Jahren auch noch den Weltraum rund um die Erde zu. Was da inzwischen alles herumschwirrt, ist gar nicht zu erfassen. Nur Teile, die größer sind als 10 cm, können überwacht werden. Die Gefahr, dass sie mit funktionierenden Satelliten zusammenstoßen und diese beschädigen, ist recht groß. Aber auch winzige Teile können noch Schaden anrichten, indem sie beispielsweise Löcher in Solarpaneelen schlagen. Es wird höchste Zeit, dass wir da oben einmal gründlich aufräumen!
Wie kommt der Schrott in den Weltraum?
Es ist eine große Leistung, seinen Heimatplaneten zu verlassen und ins All aufzubrechen. Das ist uns 1958 mit dem ersten Satelliten im All gelungen und dann später auch persönlich, als 1961 Juri Gagarin als erster Mensch die Erde umkreiste. Leider haben die Missionen in den Weltraum auch unschöne Begleiterscheinungen wie das hohe Aufkommen von Müll und Schrott.
Schon die Apollo-Missionen zum Mond sorgten für etliche Tonnen Schrott im All, denn die Raumkapseln der Astronauten wurden mit Saturn-V-Raketen auf den Weg zum Mond gebracht. Waren deren Raketenstufen ausgebrannt, wurden sie abgeworfen, da sie nicht mehr benötigt wurden. Einige davon fielen zurück zur Erde und verglühten in der Atmosphäre. Andere Raketenteile aber schwirren auch heute noch im Erdorbit herum.
Einiges an Weltraumschrott ist sogar auf den Mond gestürzt und zeugt dort gemeinsam mit aufgeprallten Satelliten, ausgedienten Mondfahrzeugen, Forschungsrobotern, einer Flagge und diversen Ausrüstungsgegenständen von der Wegwerfmentalität der Menschen.
Auch nach den Besuchen auf dem Mond herrschte reger Verkehr im All, Raumstationen wurden errichtet und häufig angeflogen. Dabei fielen wieder ausgebrannte Raketenstufen an.
Bei Weltraumspaziergängen, also Ausstiegen aus der Raumstation, um an ihrer Außenseite etwas zu montieren oder zu reparieren, gingen Werkzeuge (Schraubenzieher, ganze Werkzeugtasche) oder andere Dinge (Handschuh, Zahnbürste und Kamm) verloren. Und leider wurden auch Müllsäcke, also ganz normale Abfälle, einfach ausgesetzt, in der Hoffnung, sie würden irgendwann in der Erdatmosphäre verglühen.
Heutzutage wird der Müll in dem Raumtransporter gesammelt, der die Raumstation ISS auch mit Frischwaren versorgt. Der Transporter bleibt für einige Monate an der ISS angedockt und wird als Mülltonne genutzt. Später bringt man ihn durch einen kontrollierten Absturz zum Verglühen. Falls du also einmal eine besonders große Sternschnuppe sehen solltest, könnte es auch sein, dass dies Weltraummüll war, der in die Atmosphäre eintauchte und einen letzten Gruß schickte.
Der größte Teil des Weltraumschrotts besteht also aus Trägerraketen und ausgebrannten Raketenstufen. Dazu kommen noch Satelliten, die nicht mehr funktionieren und nun ohne Kontrolle die Erde umkreisen. Bei Zusammenstößen entstehen kleinere Bruchstücke und Trümmerwolken, die nicht weniger gefährlich sind als die großen Teile. Sie haben eine enorme Geschwindigkeit (bis zu 36000 km/h) und können große Schäden anrichten, wenn sie funktionierende Satelliten oder die Raumstation treffen.
Schon kleine Partikel können beim Aufprall Löcher in Solarpaneelen oder auch Raumfähren reißen. Das passierte dem Spaceshuttle Challenger 1983, als ein Farbsplitter gegen ein Fenster prallte und dort ein Loch von einem halben Zentimeter erzeugte. Das hört sich klein an, ist aber sehr gefährlich, denn ein Loch im Spaceshuttle oder der Raumstation bedeutet, dass die Luft aus dem Inneren ins Weltall entweicht - eine lebensbedrohliche Situation für Astronauten!
Was kann man dagegen tun?
Um Schäden zu verhindern und Raumflüge unbeschadet durch den Trümmergürtel zu geleiten, wird der Schrott von der Erde aus überwacht. Das ist aber nur für Teile möglich, die größer als 10cm sind. Davon gibt es mehr als 18000. Die Zahl kleinerer Bruchstücke wird auf 48000 geschätzt, aber genau weiß das niemand.
Sicher ist nur, dass bei jedem Zusammenprall der Teile untereinander oder mit Raumfahrzeugen bzw. Satelliten noch mehr kleine Trümmerstücke entstehen. Inzwischen werden für Satelliten und empfindliche Messgeräte im All Schutzschilde entwickelt und installiert, um Schäden durch Weltraumschrott zu verhindern.
Da die Erdanziehungskraft auch im Erdorbit noch wirkt und im erdnahen Raum eine ganz schwache Atmosphäre vorhanden ist, werden die Teile des Weltraumschrotts leicht abgebremst und befinden sich auf einer Spiralbahn Richtung Erde. Irgendwann werden sie in die Erdatmosphäre eintreten und dort verglühen. Damit löst sich das Problem Weltraumschrott von selbst.
Allerdings befinden sich die meisten Teile auf hohen Umlaufbahnen und werden so noch viele Jahrzehnte und sogar Jahrhunderte die Erde umkreisen! Von einer Entwarnung kann also auf lange Sicht keine Rede sein. Um künftige Raumfahrtmissionen und auch die für uns so wichtigen Satelliten nicht zu gefährden, wäre eine Aufräumaktion im Weltall dringend nötig.
Der Satellitencrash vom 10. Februar 2009
Am 10.02.2009 kam es in 780 km über der Erdoberfläche zu einem folgenschweren Zusammenstoß. Ein amerikanischer Kommunikationssatellit der Serie Iridium 33 kreuzte unglücklicherweise die Bahn des ausgedienten russischen Satelliten Kosmos 2251, sodass die beiden ungefähr im rechten Winkel aufeinanderprallten. Sie trafen sich mit einer Relativgeschwindigkeit von ca. 11,5 km/s, das sind immerhin 41 400 km/h!
Dabei entstanden zwei Trümmerwolken, die sich nun entlang der ehemaligen Satellitenbahnen rund um die Erde verteilen. Wie viele Trümmerteile entstanden sind, lässt sich nicht genau sagen, aberdoch ungefähr abschätzen. Die Zahl der größeren Trümmer ist mit 700 angegeben. Diese stellen nun eine enorme Gefahr für Erdbeobachtungssatelliten dar, die ebenfalls in einer Höhe von 700 bis 800 km über der Erde unterwegs sind. Das betrifft vor allem die europäischen Satelliten ERS-2 und Envisat. Trümmerteile könnten mit ca. 54 000 km/h auf diese Satelliten prallen und sie dabei enorm schädigen und vielleicht wieder neue Trümmer erzeugen.
Seit Beginn der Raumfahrt kam es zu etwa 220 Explosionen von Raumfahrzeugen und ihren Raketenstufen. Die meisten davon geschahen unbeabsichtigt. Es gab aber auch Explosionen im erdnahen Weltraum, die mit voller Absicht erzeugt wurden. So genannte Killersatelliten wurden auf unterschiedlichen Umlaufbahnen getestet und gezielt zerstört, worauf Tausende Trümmerteile entstanden.
Manchmal werden auch ausgediente Satelliten zur Explosion gebracht. Leider entstehen dabei Fragmente, die eine sehr hohe Zusatzgeschwindigkeit erhalten und sich dadurch über viele Bahnhöhen verteilen können. Dort stellen sie dann ein Risiko für intakte Satelliten dar.
Hoffnung in Sicht?
Im April 2013 diskutierten rund 350 Experten aus aller Welt am European Space Operations Centre der ESA in Darmstadt über Weltraummüll, dessen Vermeidung und über Strategien, wie sich der Weltraum rund um die Erde wieder von Raketenstufen, Trümmerteilen und ausgedienten Satelliten säubern lässt. Dabei herrschte Einigkeit darüber, dass künftige Missionen nicht nur so ausgelegt sein müssen, dass dabei kein neuer Weltraummüll entsteht, sondern möglichst bald auch mit einer ersten Pilotmission zur Säuberung von wichtigen Orbitregionen rund um unseren Heimatplaneten begonnen werden muss.
Seit Beginn des Weltraumzeitalters haben unzählige Raumfahrtmissionen Reste und Trümmer im Weltraum hinterlassen, die bis heute um die Erde kreisen. Ignoriert man das Problem weiterhin, könnte es im Laufe der kommenden Jahrzehnte so viele Trümmerteile im Erdorbit geben, dass es unter ihnen zu kaskadenartigen Kollisionen kommt. Dadurch würde im erdnahen Weltraum so viel Weltraummüll entstehen, dass Raumfahrt praktisch nicht mehr möglich ist.
Die Dienste von Satelliten aber sind aus unserem heutigen Leben kaum noch wegzudenken. Den Wert der derzeit im All existierenden Infrastruktur aus rund 1.000 aktiven Satelliten schätzen die Experten auf rund 100 Milliarden Euro. Der Verlust dieser Satelliten würde allerdings für die globale Wirtschaft einen Schaden bedeuten, der erheblich über diesem Wert liegen dürfte.
Die ESA hat inzwischen die Entwicklung von Verfahren zur Beseitigung von Weltraummüll zu einem strategischen Ziel erklärt. Das Problem sei allerdings ein globales und müsse international angegangen werden, auch auf Ebene der Vereinten Nationen. Mit der Initiative Clean Space ("Sauberer Weltraum") will die ESA neue Technologien entwickeln, mit denen Objekte eingefangen und kontrolliert zum Absturz gebracht werden können. Eine entsprechende erste Mission wird bereits geprüft.
Es war einmal vor gar nicht allzu langer Zeit, da funkelten des Nachts tausende Sterne vom Himmel zu uns herunter. Die Menschen blickten auf und bewunderten den Diamantteppich, der so kunstvoll gewebt schien, dass sich eindrucksvolle Bilder darin befanden. Die Menschen gaben den Bildern Namen und erkannten sie auch im darauf folgenden Jahr wieder. Sie erzählten einander Geschichten, die zu den Bildern gehörten, phantasiereiche Geschichten von Göttern, Königen und mancherlei Getier. Dichter überboten sich gegenseitig in der Lobpreisung der funkelnden Gestirne.
Die Menschen kannten sich aus am Himmel, er war wie ein alter Bekannter. Sie wussten beispielsweise, dass der Frühling kurz bevor stand, wenn sich am Abend die Plejaden im Westen letztmalig zeigten. Oder dass der Sommer seinen Höhepunkt hat, wenn der Schwan hoch im Zenit des Himmels vorüberzog.
Das war vor der Erfindung der Elektrizität, als die Nacht noch richtig dunkel war, einzig erhellt vom Mond. Unsere modernen Zeiten bringen es leider mit sich, dass die Nacht förmlich zum Tag gemacht wird. Immer mehr Lampen werden installiert und schicken die ganze Nacht hindurch ihr künstliches Licht aus. Durch die Lichterflut am Erdboden verblassen allmählich auch die Sterne. In manchen Großstädten sind sie kaum noch wahrzunehmen. Was sonst nur die Sonne geschafft hat, nämlich des Tags mit ihrem Lichterglanz die Sterne vom Himmel zu fegen, erledigen heute Millionen von Straßenlampen, Autoscheinwerfern, Industrieanlagen und Leuchtreklamen.
Das macht nicht nur den Astronomen das Leben schwer, sondern auch Insekten und anderen Tieren, die durch so viel Licht verwirrt werden. Und zudem bedeutet es noch eine enorme Energieverschwendung.
Der Begriff "Lichtverschmutzung" ist etwas irreführend, denn nicht etwa das Licht selbst wird verschmutzt oder das Licht verschmutzt den Himmel. Licht leuchtet einfach und ist oft sogar sehr nützlich. Doch wir sollten es eben nicht damit übertreiben.
Die Nacht darf ruhig dunkel sein, so wie es sich für eine Nacht gehört. Wenn Licht nötig ist, sollte es nicht nach oben abgestrahlt, sondern abgeschirmt werden, damit es auch wirklich da leuchtet, wo es gebraucht wird. Licht verschmutzt den Sternenhimmel nicht wirklich, es bleicht ihn einfach zu stark aus, Sterne werden unsichtbar.
Das ist sehr schade, denn den Sternenhimmel kann man durchaus als Kulturgut betrachten. Menschen erliegen seit Jahrtausenden der Faszination des Sternenhimmels, und wir wollen doch alle nicht, dass uns dieses Erlebnis verlorengeht!
Die Erde bei Nacht, vom Weltraum aus gesehen
Foto: NASA. Diese Nachtaufnahme der Erde ist aus vielen Einzelfotos zusammengesetzt, die vom Weltraum aus gemacht wurden. Deutlich zu erkennen ist das Licht, das des Nachts von unserer Zivilisation abgestrahlt wird.
Die starke Beleuchtungsdichte am Erdboden führt dazu, dass über uns der Himmel aufgehellt wird und die Sterne verblassen. Sie sind zwar da, aber für uns kaum noch sichtbar. Während man früher einige Tausend Sterne am Himmel ausmachen konnte, sehen wir heute nur noch wenige Hundert, in größeren Städten gar weniger als hundert Sterne. Viele Menschen haben noch nie die Milchstraße gesehen, dieses silbrig schimmernde Band, das sich quer über den Himmel zieht und nur zu erkennen ist, wenn keine irdischen Lichter stören.
Mach mit - Smartphone hilft bei Messung der Himmelshelligkeit!
Die App, also ein kleines Programm für ein Smartphone, baut auf das Citizen Science Projekt "GLOBE at Night" auf, in dem Menschen auf der ganzen Welt die Himmelshelligkeit bestimmen und als Kriterium dafür die Sichtbarkeit der Sterne heranziehen. Daraus entstehen Karten, die die Helligkeitsverteilung und ihre Entwicklung über die Jahre zeigen. Die Daten stehen aber auch anderen Wissenschaftlern zur Verfügung, um mögliche Zusammenhänge mit Gesundheit, Biodiversität, Energieverbrauch und vielen anderen Faktoren zu untersuchen.
Die App, die für Mobiltelefone mit dem Betriebssystem Android kostenlos verfügbar ist, leitet den Nutzer zu bestimmten Sternen und fragt ihn nach deren Sichtbarkeit. Durch Bestimmung des lichtschwächsten Sternes können die Wissenschaftler ermitteln, wie hell der Himmel an diesem Ort ist und wie viele Sterne gesehen werden können.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt das Projekt finanziell. So kann jeder Smartphone-Besitzer zum Erfolg des Projekts beitragen. Man kann aber auch die Helligkeit am eignen Wohnort mit anderen Orten vergleichen. Nebenbei lernt der Nutzer den Sternenhimmel kennen und bekommt ein Gefühl dafür, wie viele Sterne er an einem dunkleren Ort noch sehen könnte. Die App wurde zusammen mit der Firma Cosalux aus Offenbach am Main basierend auf Google Sky Map entwickelt. Eine App für Apple-Geräte ist in Planung.
Mit freundlicher Genehmigung des Teams von Insurance Quotes (zu deutsch: 'Versteckte Kosten')
Hier eine Übersetzung des Sprechers im Video:
Mehr als eine Milliarde Fahrzeuge leuchten mit 2 Milliarden Scheinwerfern.
Das ist Argon (ein Gas) und etwas weniger als ein Zoll (ca. 2,5cm) Wolframdraht.
Von weitem sieht das gut aus, aber es blendet die ganze Zeit.
Das ist luftdicht verschlossenes Glas, Quecksilber, Phosphorpulver, freie Elektronen and Ionen vibrieren darin.
Das ist seit der Erfindung von Neonröhren 1898 ihre Verwendung, unter anderem für das Erkennungszeichen 'Welcome to Fabulous Las Vegas'.
Das ist der Las Vegas Strip.
Das ist der Sunset Strip.
Das sind Clubs and Stadien.
Das sind Straßenlichter und Autos.
Das sind Einkaufszentren.
Das sind wir bei der Arbeit.
Das ist außerhalb des Schlafzimmerfensters und hält dich vom Schlafen ab.
Das ist Schlaflosigkeit.
Das ist das allmähliche Verschwinden von Tieren und Insekten, die die Dunkelheit für ihre Wanderungen und ihre Partnersuche brauchen.
Das ist dein Smartphone, das du dauernd anhast, um zu schauen was da los ist.
Das erhöht deinen Dopaminspiegel und verringert den Anteil an Melatonin.
Das ist krebserregend.
Das ist einer der Gründe, weshalb in den Industrieländern 5mal mehr Frauen an Brustkrebs erkranken.
Wir schauen nach unten anstatt nach oben.
Es sind 2 Drittel der Weltbevölkerung, 5 Milliarden Menschen, unfähig den Nachthimmel zu sehen.
Das ist das Blinken von 200 Milliarden Sternen.
Heute sind große Teile von Europa, den Vereinigten Staaten und das gesamte Japan auf Satellitenfotos bei Nacht als Lichtflächen zu erkennen. Währenddessen verschwinden die Sterne von unserem Nachthimmel. Die Erde ist nun wirklich vom Weltraum aus gut zu sehen, aber das Weltall nicht mehr lange von der Erde aus.
Die Sterne, die wir heute noch sehen, sind nur noch ein schwacher Hauch und weit ab von dem Erlebnis, das die Menschheit jahrhundertelang so in ihren Bann gezogen hat. Deshalb erscheinen uns die Sternbänder in Van Gogh’s Gemälde “Starry Night” so übertrieben. Und deshalb ruft der Ausdruck 'Milchstraße' keine Gefühle mehr in uns wach.
Lichtverschmutzung stellt auch eine Gefahr für unsere eigene Gesundheit dar
So gut wie jeder Organismus auf diesem Planeten hat seinen Lebensrhythmus auf den Wechsel von Tageslicht und Dunkelheit eingestellt. Zuviel Licht kann die Wanderung, die Jagd, das Brutverhalten und den Schlafzyklus von Tieren empfindlich stören. Und etliche menschliche Gesundheitsprobleme - von chronischen Erschöpfungszuständen und Migräne bis hin zu funktionellen Störungen - haben ebenfalls etwas mit dem zu hohen Level an Lichteinfluss zu tun.
Lichtverschmutzung wird hauptsächlich mit tierischen Opfern wie Zugvögeln und Meeresschildkröten in Verbindung gebracht. Zugvögel finden ihre Wanderrouten nicht mehr, weil sie von der nächtlichen Beleuchtung irritiert werden, sich nicht mehr am Nachthimmel orientieren können oder ihre Wanderung zu früh im Jahr beginnen.
Künstliches Licht bringt die Jungen der Meeresschildkröten durcheinander, wenn sie auf ihrer Reise über den Ozean sind. Normalerweise folgen die Jungen den Schatten, die von Sanddünen geworfen werden, aber an diesen natürlichen Landmarken können sie sich nicht orientieren, wenn das Mondlicht durch die nahen Lichter einer Stadt aufgehellt wird.
Was können wir tun, um die Dunkelheit zurückzubekommen?
Jeder kann etwas dazu beitragen! Minimiere deinen eigenen Lichtkonsum und drehe die Lichtstärke herunter, wenn das möglich ist. Schalte die Lichter aus, die nicht benötigt werden.
Wenn du mehr über die Auswirkungen der Lichtverschmutzung erfahren möchtest oder die aktuellen Bemühungen unterstützen möchtest, um die Lichtverschmutzung nicht noch stärker ausufern zu lassen, dann nimm Kontakt zur International Dark-Sky Association auf.
Obwohl wir die Nacht jetzt schon so aufwändig erhellen, lässt sich feststellen, dass die Beleuchtung Jahr für Jahr noch um etwa 6% zunimmt. Die Sterne verblassen dabei allmählich, nur die hellsten können sich noch am Himmel behaupten. Dadurch gehen aber auch die schönen Sternbilder verloren, denn mit den wenigen noch sichtbaren Sternen lassen sie sich nicht mehr zusammenfügen.
Auch die Milchstraße, unsere Heimatgalaxie mit ihren Milliarden Sternen, ist inzwischen so gut wie unsichtbar. Die meisten Menschen haben sie noch nie gesehen. Um den überwältigenden Anblick eines mit Sternen übersäten Himmels erleben zu können, muss man raus aus den Städten. Amateurastronomen nehmen oft lange Autofahrten auf sich, um sich ihrem Hobby widmen zu können.
Der Sternenhimmel ist ein Kulturgut, mit dem sich alle Völker zu allen Zeiten intensiv beschäftigt haben. Uns modernen Menschen geht er leider nach und nach verloren.
Tiere werden verwirrt
Wer kennt das nicht: Nachtfalter und andere Insekten umschwärmen nachts die Lichtkegel der Straßenlampen. Sie fühlen sich vom Licht angezogen. Für viele Millionen Insekten werden die nächtlichen Lichter zu Todesfallen. Aber auch wer überlebt ist gestört, nämlich in seinem natürlichen Verhalten, nach Nahrung und Fortpflanzungspartnern zu suchen.
Doch nicht nur Insekten sind abgelenkt. Auch Vogelschwärme werden nachts auf ihren Reisen irritiert, wenn sie die Lichterglocken der Großstädte sehen.
Die menschliche Psyche leidet
Auch wir Menschen bekommen die Auswirkungen der hellen Nächte zu spüren, obwohl wir sie ja selbst verursachen. Menschen sind eigentlich einen festen Tag-/Nachtrhythmus gewohnt. Doch inzwischen kommen insbesondere große Städte kaum mehr zur Ruhe, das Leben tobt 24 Stunden rund um die Uhr.
Das hat allerdings Folgen für unsere Gesundheit. Schlafstörungen und Nervosität nehmen zu, der Biorhythmus gerät aus dem Takt, Immunsystem und das Herz-Kreislaufsystem werden geschwächt. Das führt auf die Dauer zu verschiedenen Krankheiten.
Astronomen können nicht mehr arbeiten
Astronomen werden durch die Lichterflut erheblich in ihrer Arbeit gestört. Ehemals wichtige und gut funktionierende Sternwarten befinden sich heute mitten in großen hell erleuchteten Städten. Darum müssen Astronomen ausweichen und sich abgelegene Standorte für ihre Sternwarten suchen. Große Teleskope werden heute in weit von Mitteleuropa entfernten Gebieten aufgestellt. Man zieht sich auf Inseln wie Hawaii und die Kanarischen Inseln zurück oder ins Hochgebirge von Chile.
Es besteht auch die Möglichkeit, Teleskope im Weltall zu positionieren. Die Beobachtung aus dem Weltraum mit Satelliten und Weltraumteleskopen hat deutlich zugenommen. Hier stören weder irdische Lichter noch die Erdatmosphäre. Geplant sind inzwischen sogar Teleskope auf der Mondoberfläche.
Verschwendung von Energie
Viel Licht benötigt natürlich viel Energie, und diese Energie muss zunächst einmal in Kraftwerken erzeugt werden. Da die Lichtverschmutzung von Jahr zu Jahr stärker wird, steigt auch der Energiebedarf unaufhörlich. Und damit auch die Umweltbelastung, denn Kraftwerke stoßen auch Abgase aus.
Es gibt sehr viele Möglichkeiten, um die nächtliche Beleuchtung auf ein Mindestmaß zu beschränken, um damit Energie zu sparen und die Umwelt zu entlasten. Weniger Licht in der Nacht hat also viele positive Aspekte, und nicht zuletzt den, dass uns der Sternenhimmel erhalten bleibt.
Leider ist den Meisten gar nicht bewusst, dass unsere Nächte viel zu hell sind, mit all den negativen Auswirkungen wie oben beschrieben. Und einzelne Sternfreunde können kaum etwas ausrichten im Kampf gegen die Lichtverschmutzung. Darum ist es wichtig, sich zusammenzuschließen und die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen.