Jungfrau

Verfasst von Denise. Veröffentlicht in Sternzeichen

Virgo (lateinisch)

Aus der griechisch-römischen Sagenwelt

Für die alten Griechen verkörperte die Jungfrau die Göttin der Fruchtbarkeit, Demeter. Ihre Tochter Persephone wurde von Hades, dem Gott der Unterwelt entführt, denn Zeus hatte ihm das Mädchen zur Frau versprochen. Demeter war über den Verlust ihres Kindes sehr traurig und ließ die Felder und Bäume verdorren.

Damit die Menschen nicht verhungern mussten, dachte sich Zeus eine Lösung aus: Persephone durfte zwei Drittel des Jahres bei ihrer Mutter verbringen und musste für den Rest des Jahres zu ihrem Mann in die Unterwelt.

Hält sich Persephone unter der Erde auf, wird es kalt und regnerisch, die Blätter fallen von den Bäumen und es beginnt zu schneien. Kommt sie zurück auf die Erde, wird alles grün, der Frühling beginnt. Das Sternbild Jungfrau erinnert also an den Wechsel der Jahreszeiten. Wenn sie am Himmel erscheint, erwacht die Natur zu neuem Leben, die kalte dunkle Zeit des Winters ist vorüber.

Blick Richtung Osten an einem Frühlingsabend

Jungfrau

Jungfrau Die Jungfrau wird meist als geflügeltes Mädchen dargestellt, das einen Bündel Ähren in der Hand hält. In einer Ähre leuchtet Spica, der Hauptstern der Jungfrau. Dieser Stern ist etwa 280 Lichtjahre von uns entfernt und leuchtet 2300 mal stärker als unsere Sonne!

Das Sternbild Jungfrau gehört als einziges weibliches zu den 12 Sternzeichen. Nahe an Spica vorbei verläuft die Straße der Planeten, die Ekliptik. Auch die Sonne hält sich jedes Jahr für einige Zeit in der Jungfrau auf.

Die Jungfrau wird als weiblicher Bote der Fruchtbarkeit angesehen. Spica als Getreideähre symbolisiert den Frühling, in dem die Natur wieder auflebt und alles grünt und blüht.

JungfrauDie Jungfrau ist ein sehr großes Sternbild des Frühlings, aber leider nicht gut zu erkennen. Ihre Sterne leuchten nur schwach. Auffällig ist nur Spica, der hellste Stern.

Das Bild der Sterne am Himmel zeigt uns die Jungfrau in liegender Position. Der Hauptstern Spica befindet sich tief unten. Mitte April steht die Jungfrau um Mitternacht genau im Süden.

In diesem Sternbild findet man mit einem Teleskop viele Galaxien. Sie bilden einen großen Galaxienhaufen, der auch Virgohaufen genannt wird und vermutlich aus 3000 Galaxien besteht, die etwa 70 Millionen Lichtjahre von uns entfernt sind.

Galaxien im Sternbild Jungfrau


Wo am Himmel ist die Jungfrau zu finden?

Jungfrau und ArkturUm das Sternbild Jungfrau zu finden, gibt es einen Wegweiser am Himmel, nämlich die Deichsel des Großen Wagens. Folge ihrem Bogen und verlängere ihn darüber hinaus, dann kommst du als erstes zum rötlich leuchtenden Arktur im Bärenhüter.

Verlängere den Bogen weiter, so triffst du auf die bläulich-weiß strahlende Spica, den hellsten Stern der Jungfrau.

Eine andere Möglichkeit, die Jungfrau zu finden, ist der Lauf des Mondes. Da die Jungfrau zum Tierkreis gehört, wird sie von der Ekliptik durchzogen. Das bedeutet, dass der Mond jeden Monat bei ihr vorbeikommt. In astronomischen Jahrbüchern ist der Aufenthaltsort des Mondes für jeden Tag des Jahres verzeichnet.

Du könntest also nachschauen, wann der Mond im März/April/Mai in der Jungfrau steht. Suche den Mond dann an diesem Tag am Himmel, und schon weißt du, wo die Jungfrau zu finden ist. Wenn du zwei Tage später noch einmal zum Himmel schaust, hat der Mond das Sternbild verlassen und gibt den Blick darauf frei.


Jungfrau am Frühlingshimmel

Frühlingsdreieck

Die drei auffälligsten Sterne im Frühling sind Regulus im Löwen, Arktur im Bärenhüter (Bootes) und Spica in der Jungfrau. Darum werden sie als Frühlingsdreieck zusammengefasst.

Das Dreieck ist leicht am Himmel zu erkennen, besonders wenn es noch nicht ganz dunkel ist, denn diese Sterne leuchten auffallend hell und kommen als erste zum Vorschein. Hat man erst das Frühlingsdreieck entdeckt, ist es leicht, auch die dazugehörigen Sternbilder zu finden. Das Sternbild Jungfrau liegt dabei am südlichsten, knapp über dem Horizont, es steigt am Himmel nicht hoch auf.

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