Mondoberfläche

Der Mond weist eine Vielzahl an Oberflächenmerkmalen auf. Schon mit bloßem Auge können wir die auffälligsten davon sehen - die Mondmeere. Sie nehmen viel Raum ein, haben eine rundliche Form und sind gegenüber der Umgebung dunkel gefärbt. Früher hielt man sie für richtige Meere, deshalb tragen sie Namen wie Mare Crisium oder Mare Serenitatis. Aber der Mond ist ja staubtrocken! Seine sogenannten Meere bestehen aus Basaltgestein.

Mit einem einfachen Fernglas werden weitere auffällige Details der Mondoberfläche sichtbar: die Krater. Der Mond ist übersät mit großen und kleinen Kratern. Oft befinden sich in großen alten Kratern weitere kleinere, die demnach später entstanden. Am Mond kann man sehen, dass Einschläge von Himmelskörpern wie Meteoriten und Asteroiden häufig stattgefunden haben - genauso auch auf der Erde! Während sich die Einschlagkrater auf der Erde aber durch Erosion und dem Einfluss von Wasser verändern, sodass sie sogar verschwinden, bleiben die Krater auf dem Mond erhalten. Der Mond besitzt ja bekanntlich keine Lufthülle, in der sich das Wetter abspielen könnte. Und es gibt auch kein Wasser, das die Oberfläche verändern könnte.

Auf dem Mond gibt es große dunkle Flächen. Sie werden Meere genannt, auch wenn sie keine sind. Von der Erde aus gesehen sehen sie eben aus wie Meere. Die lateinische Bezeichnung lautet Maria (Einzahl Mare). Die Meere tragen lateinische Bezeichnungen.

Auf dem Bild ist der zunehmende Halbmond zu sehen. Die eine Seite wird von der Sonne beschienen, die andere liegt im Schatten. Deutlich zu erkennen sind die großen dunklen Flächen. Die Meere der (von uns aus gesehen) rechten Hälfte des Mondes sind im Bild bezeichnet.

Mondmeere

Mare Frigoris
(Meer der Kälte)

Mare Serenitatis
(Meer der Heiterkeit)

Mare Crisium
(Meer der Gefahren)

Mare Tranquilitatis
(Meer der Ruhe)

Hier landeten die Apollo-11-Astronauten!

Mare Fecundidatis
(Meer der Fruchtbarkeit)

Mare Nektaris
(Meer des Nektars)

 


Formationen der Mondoberfläche

Meere (üblich ist die lateinische Bezeichnung Maria)

MareWas man schon mit bloßem Auge auf dem Mond erkennen kann sind große dunkel gefärbte Flächen, die Meere genannt wurden. Sie bestehen aber nicht aus Wasser, sondern aus dunklem Basaltgestein. Entstanden sind sie in der Frühphase des Mondes während des Großen Bombardements.

Große Meteoriten und Asteroiden schlugen in die noch junge Mondoberfläche ein und hinterließen riesige Krater, die sich von unten her mit flüssigem Magma aus dem Inneren des Mondes füllten. Das erstarrte dann und bildet heute den festen Boden der Maria.

Die erste Mondlandung fand in einem Mare statt, dem Mare Tranquilitatis (Meer der Ruhe). Astronauten brachten Bodenproben von dort mit.


Krater

MondkraterKrater gibt es auf dem Mond in allen möglichen Größen. Die meisten von ihnen wurden vor Jahrmillionen oder sogar vor Jahrmilliarden in den Boden geschlagen.

Tausende Meteoriten hagelten auf den Mond herab in einer Zeit, die Großes Bombardement genannt wird. Aber auch später traf immer mal wieder ein Körper den Mond und schlug ein Loch in die Oberfläche.

Krater verwittern auf dem Mond nicht (so wie auf der Erde), sondern bleiben auf ewig erhalten.

Manche Krater haben in der Mitte einen Berg. Wie der zustandekommt, kannst du in einem Experiment selbst herausbekommen.


Helle Strahlen

Strahlen Auffällige helle Strahlen gehen rundherum von einigen Kratern aus. Die Erscheinung der Strahlen wird mit einer Zusammensetzung aus pulverisiertem Material erklärt, das bei der Entstehung des Zentralkraters durch einen großen Einschlag ausgeworfen wurde; oder aber auch mit glasartigen Partikeln, zu denen sich das durch die große Energie des Einschlags verdampfte Gestein wieder verfestigt hatte und die für die starke Reflexionsfähigkeit verantwortlich sind.

Das größte Strahlensystem auf dem Mond besitzt der im Durchmesser 85 Kilometer große Krater Tycho. Seine hellen Radialstreifen reichen bis in eine Entfernung von etwa 1800 Kilometern.

Man sieht die Strahlen am besten bei Vollmond, wenn die Sonnenstrahlen die Mondoberfläche nahezu senkrecht treffen. Bei Halbmond sind sie so gut wie unsichtbar.


Wall-Ebenen

Wallebene PlatoWallebenen sind Riesenkrater mit einem Durchmesser von 60 bis 300 Kilometern. Sie entstanden in der Frühphase des Mondes, als sein Inneres noch heiß und flüssig war.

Auffällig ist der ebene Kraterboden (kleinere Krater sind im Gegensatz dazu trichterförmig). Das Innere des Kraters wurde nach dem Einschlag vermutlich mit Magma aus dem Inneren des Mondes aufgefüllt. Dadurch entstand eine ebene Fläche.

Die Wallebenen werden von einem Wall umgeben, also einer Wand, die gleichzeitig mit dem Krater entstanden ist. Oft findet man in der Wallebene kleine Einschlagkrater, die in jüngerer Zeit entstanden.


Gebirge und Ringgebirge

MondgebirgeAuf dem Mond gibt es auch Gebirge, die sogar nach Gebirgen auf der Erde benannt wurden, z.B. Alpen oder Karpaten (links im Bild die Apenninen).

Die Mondgebirge umgeben meist ringförmig die großen Maria. Das deutet darauf hin, dass sie bei Einschlägen von großen Körpern entstanden sind und den Wall dieser ehemaligen Krater bildeten. Sie erreichen beachtliche Höhen von bis zu 6500 Metern.

Die höchsten Berge (im Leibnitzgebirge) sind sogar 11400 Meter hoch und somit höher als der höchste Berg der Erde, der Mount Everest mit seinen 8848 Metern.


Rillen, Risse und Spalten

Risse und Spalten auf dem MondDie Mondoberfläche weist zahlreiche Risse und Spalten auf, die über hunderte Kilometer lang und auch etliche Kilometer breit sein können.

Seit den Untersuchungen der Hadley-Rille durch Apollo 15 geht man davon aus, dass es sich bei den mäanderförmigen Rillen um Lavakanäle handelt, die zum Teil „überdacht“ waren.

Die Decken sind jedoch im Laufe der Mondentwicklung eingestürzt und zu Regolith zermahlen worden. Die Entstehungsgeschichte der anderen Rillenformen ist deutlich unsicherer, sie könnten aber als Risse in der erkaltenden Lava entstanden sein.

Um die Kanäle sehen zu können, benötigt man ein gutes Fernglas oder Teleskop. Außerdem sollte die Licht-/Schattengrenze in der Nähe sein, denn da treten die Rillen durch den Schattenwurf besonders deutlich hervor.


Regolith

MondstaubStaub ist ein ganz typisches Merkmal der Mondoberfläche. Man nennt ihn auch Regolith. Zum Teil ist er so feinpudrig wie Mehl, aber auch sandkorngroße Krümel und kleine Steinchen sind darin enthalten, ja sogar auch Glaskügelchen!

Regolith bedeckt die gesamte Mondoberfläche mit einer teils meterhohen Schicht. Wo kommt dieser ganze Mondstaub eigentlich her? Schuld daran sind vermutlich die vielen Einschläge, die der Mond über sich ergehen lassen musste.

Dabei wird viel Gestein pulverisiert oder aus dem Boden herausgeschlagen. Das fällt kurze Zeit nach dem Einschlag zurück auf die Oberfläche und verteilt sich weiträumig um den neuen Krater.

Oft wird die Bewegungsenergie eines Meteoriten beim Einschlag in Hitze umgewandelt, wobei das Gestein an der Einschlagstelle eingeschmolzen wird und beim Erkalten zu Glaskügelchen erstarrt.


Die Rückseite des Mondes

Rückseite des MondesDie Rückseite des Mondes können wir von der Erde aus nie sehen, da der Mond uns nur eine Seite zuwendet. Wie es hinten aussieht, ist erst seit wenigen Jahrzehnten bekannt. Die Raumsonde Luna 3 sendete uns 1959 erstmals Bilder von der Rückseite.

Diese Seite des Mondes sieht ganz anders aus als die, die wir so gut kennen. Es fehlen die großen dunklen Flächen, die Maria. Nur ein großes Mare ist bekannt, das Mare Orientalis. Die anderen sind wesentlich kleiner. Zum Vergleich: Das Mare Orientalis ist etwa so groß wie das Mare Crisium der Vorderseite (siehe Mondkarte oben).

Auch Spuren des Vulkanismus auf dem Mond fehlen. Die Mondkruste ist hinten fast doppelt so dick wie vorne. Die Rückseite sieht von der Färbung her viel gleichmäßiger und einheitlicher aus. Krater sind gleichmäßig über die gesamte Fläche verteilt.

Die Aufnahmen auf dieser Seite stammen von der NASA.

Tags: Mond

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