Venus Missionen

Verfasst von Denise. Veröffentlicht in Venusmission

Venus ist unser Nachbarplanet. Missionen zu ihr sind in relativ kurzer Flugzeit zu realisieren. Manche Sonden waren innerhalb von 4 Monaten dort! Deshalb gab es schon 30 Missionen mit dem Ziel Venus.

Das Interesse an Venus war anfangs sehr groß, denn niemand wusste, was sie wohl unter ihrer geschlossenen Wolkendecke verbergen würde. Die Spekulationen gingen sogar soweit, dass dort Venusianer vermutet wurden, die Bewohner der Venus. Früher meinte man auch, auf der Venus gäbe es eine Art Dschungel mit vielerlei Arten von Tieren und Pflanzen, die in einem tropisch warmen und feuchten Klima leben.

Venus Dieses Bild änderte sich, als man mit der Erforschung der Venus durch Raumsonden begann. Aus dem strahlend schönen Morgen- oder Abendstern, der gerne mit der Liebesgöttin Aphrodite gleichgesetzt wird, wurde eine lebensfeindliche Gluthölle ohne Wasser und Bewohnern.

Nichtsdestotrotz wäre Leben auf  Venus möglich. In ihren oberen Luftschichten ist der Druck nicht so stark, die Temperaturen sind gemäßigt, und es wurden dort schon organische Verbindungen entdeckt. Weitere Missionen zu Venus werden vielleicht herausfinden können, ob dort nicht doch zumindest einfache Lebensformen existieren, eben typische Venusianer.


Venera 1 bis 16

Venera 9 Von 1961 bis 1983 schickte die ehemalige Sowjetunion 16 Sonden in Richtung Venus, die alle den Namen Venera trugen. Die meisten von ihnen hatten Geräte dabei, die auf Venus landen sollten.

Da man den Luftdruck auf der Venus aber zunächst unterschätzte, erreichten die ersten Lander nicht die Oberfläche der Venus, sondern wurden vom extrem hohen Atmosphärendruck zerquetscht oder funktionsunfähig gemacht.

Auch die hohen Temperaturen stellten ein großes Problem dar und führten zu raschen Ausfällen der Messinstrumente, denn je mehr sich der Lander der Oberfläche der Venus näherte, desto heißer wurde es, bis hin zu 470°C!

Aus jedem Fehlschlag lernte man und verbesserte die folgende Mission. So wurden die Venussonden kontinuierlich weiterentwickelt, sodass es bald keine Fehlschläge mehr gab und alle weiteren Missionen erfolgreich verliefen.

Die Erforschung der Venus war eine Glanzleistung der Sowjetunion, die sich von ersten Fehlschlägen nicht unterkriegen ließ und bald große Erfolge verzeichnen konnte. Meist wurden zwei baugleiche Sonden im gleichen Jahr ausgeschickt, sodass man bei einem eventuellen Ausfall der einen noch die andere Sonde zur Verfügung hatte.

Venus gesehen von Venera 10

Venus gesehen von Venera 13


Magellan

Einschlagkrater auf Venus gesehen von Magellan Die amerikanische Magellan war eine der erfolgreichsten Venus-Sonden, die bisher gestartet wurden. Im August 1990 kam sie nach einer Flugzeit von 15 Monaten bei Venus an und schwenkte in eine Umlaufbahn ein.

Mit einem Radarstrahl, der die Wolkendecke durchdringen konnte, tastete Magellan die Oberfläche der Venus ab und erstellte Geländekarten. Erstmals wurde die Landschaft der Venus vollständig kartiert.

Erkenntnisse von Magellan:

Venus besitzt eine vielfältige Landschaft aus schwarzer Lava. Es gibt dort riesige Vulkane (der größte ist Maat Mons mit über 8000 Metern Höhe) und großflächige Calderen (das sind kesselförmige Vulkankrater). Auch Einschlagkrater von Meteoriten sind zu finden. Dann gibt es noch gewaltige Gebirgszüge und lange gewundene Lavakanäle.

Die Oberfläche der Venus wird durch heftigen Vulkanismus immer mal wieder umgeformt.

Vulkan auf Venus gesehen von Magellan


Venus Express (VEX)

Venus Express Im November 2005 wurde die von der europäischen Raumfahrtagentur ESA gebaute Venus-Sonde VEX (Venus Express) auf die Reise geschickt.

Seit April 2006 befindet sie sich in einer stark elliptischen Umlaufbahn um Venus. Das bedeutet, dass sie sich Venus zeitweise bis auf 250 Kilometern nähert, zeitweise aber auch 60 000 km Abstand zu ihr hat.

VEX hat sieben Messgeräte an Bord und soll hauptsächlich das Wettergeschehen auf Venus beobachten. Außerdem hofft man herauszufinden, wie es zu diesem enorm starken Treibhauseffekt kam, um der Erde das gleiche Schicksal zu ersparen.

Mehr Informationen zur aktuellen Venusmission gibt es auf der Seite 'Venus Express'.


Zukünftige Forschungsprojekte

Venera D ist eine geplante Venus-Landesonde, die von Lawotschkin entwickelt werden und etwa 2016 starten soll. Aktuelle Planungen gehen von einer etwa 1.700 kg schweren (im Erdorbit 8.120 kg) Raumsonde aus, die aus einem Orbiter, einem Lander und mehreren kleineren Ballons bestehen soll. Der ursprüngliche Entwurf von 2003 enthielt nur den Lander, welcher 2013 gestartet werden sollte.

„Venera D“ soll voraussichtlich von einer Sojus-2/Fregat-Rakete gestartet werden. Der Lander mit einer Masse von ca. 1.100 kg soll einen Monat lang auf der Venusoberfläche überleben können und etwa 10-11 kg Instrumente tragen. Der Orbiter soll ca. 600 kg wiegen und 40 kg wissenschaftliche Nutzlast tragen. Der Schwerpunkt der Mission soll in der Untersuchung der Atmosphäre und seismischer Aktivitäten liegen.

Quelle: Wikipedia

Die nicht gesondert gekennzeichneten Aufnahmen auf dieser Seite stammen von der NASA (Courtesy NASA/JPL-Caltech).

Tags: Missionen, Venus

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