Mond beobachten 3

Verfasst von Denise. Veröffentlicht in Mond

Der Weg des Mondes über den Sternenhimmel

Der Mond vollführt am Himmel zwei unterschiedliche Bewegungen. Zum Einen zieht er mitsamt den Sternen (nachts) oder der Sonne (tags) im Laufe einiger Stunden von Ost nach West. Diese Bewegung kommt durch die Umdrehung der Erde um sich selbst zustande. Nicht der Mond zieht über unsere Köpfe hinweg, sondern die Erde dreht sich unter ihm hindurch. Zum Anderen vollzieht der Mond eine Bewegung um die Erde. Dazu weiter unten mehr.

Bewegung des Mondes mit den Sternen

Wir können den Mond erst sehen, wenn sich unser Standort zu ihm hindreht. Dann geht der Mond für uns auf, er steigt über den Horizont. Während seiner Sichtbarkeit bewegt er sich nach rechts, steigt dabei höher und höher. Irgendwann sinkt er dann wieder und verschwindet hinter dem Horizont.

In der Abbildung zu sehen: der Mond geht im Osten auf und steigt mitsamt den ihn umgebenden Sternen des Sternbildes Stier mit dem auffälligen Hauptstern Aldebaran weiter auf. Mond und Sterne bewegen sich gemeinsam nach rechts Richtung Süden und nach oben Richtung Zenit. Diese Bewegung des Himmels entsteht durch die Erddrehung.


Die Wanderung des Mondes durch den Tierkreis

Der Mond vollführt eine Eigenbewegung, denn er umkreist ja die Erde. Er braucht 29,5 Tage, um sie einmal komplett zu umrunden. Wir Beobachter auf der Erde sehen den Mond vor dem Hintergrund des Sternenhimmels.

Eigenbewegung des Mondes vor dem Sternenhintergrund

Der Mond bewegt sich im Bereich der Ekliptik und zieht dabei durch die als Sternzeichen bekannten Sternbilder. Das macht er sogar recht flott, denn er wechselt ca. alle zwei Tage das Sternbild.

Sein Weg führt ihn dabei von West nach Ost, er bewegt sich also entgegen der üblichen Richtung. Zu erkennen ist das, wenn man an zwei aufeinanderfolgenden Nächten schaut, wo der Mond im Vergleich zu markanten Sternen oder Sternbildern steht. Dann sieht man deutlich, dass der Mond seinen Aufenthaltsort innerhalb dieses einen Tages um ein ganzes Stück verlagert hat.

Wer genau beobachtet, bemerkt seine Bewegung auch an einem einzigen Tag. Innerhalb einer Stunde wandert der Mond vor dem Sternenhimmel um eine Strecke nach links, die seinem eigenen Durchmesser entspricht. Einen Tag später hat er seine Position sogar um 13° geändert, das entspricht etwa 26 Vollmonddurchmessern!

Bewegung des Mondes durch die Sternbilder der Ekliptik

Die Eigenbewegung vollführt der Mond 'rückwärts' von rechts nach links entlang der Ekliptik. Die Mondbahn (gelb) weicht um ca. 5° von der Ekliptik (blau) ab und kreuzt sie an zwei Stellen. An diesen Knoten kann es an Vollmond oder Neumond zu einer Finsternis kommen.

In der Abbildung zu sehen: anfangs ist der Mond im Stier, 7 Tage später bereits im Löwen. Zu Halbmond ist er im Sternbild Zwillinge, 7 Tage später an Vollmond im Sternbild Jungfrau.

Etwa alle zwei Tage tritt der Mond in ein neues Sternbild. Auf seinem Weg entlang der Ekliptik kommt er außerdem einmal pro Runde an jedem einzelnen Planeten vorbei, die sich ebenfalls im Bereich der Ekliptik bewegen.


Der Vollmond im Sommer und im Winter

Sommernächte sind kurz, nur drei/vier Stunden ist es richtig dunkel, dann setzt schon wieder die Dämmerung ein. Bei Vollmond steht der Mond der Sonne genau gegenüber (Phase 5 aus Teil 2 der Mondbeobachtung).

Vollmond im Sommer

Wenn die Sonne im Nordwesten untergeht, geht der Vollmond im Südosten auf. Erscheint die Sonne morgens im Nordosten über dem Horizont, verschwindet der Mond gegenüber im Südwesten.

Entsprechend kurz ist die Zeit, in der er zu sehen ist. Da kann er natürlich nicht sehr hoch aufsteigen. Seine Bahn über den Himmel ist flach. Der Sommervollmond scheint die ganze Nacht knapp über dem Horizont entlangzukriechen, immer kurz davor, gleich wieder unterzugehen.


Im Winter ist die Sonnenscheindauer sehr kurz, und so ist es bis zu 16 Stunden lang dunkel. Wie gut dass wir den Mond haben, denn er erhellt uns wenigstens ab und zu die lange Nacht.

Vollmond im Winter

Eine Wintervollmondnacht kann ziemlich hell sein, besonders wenn das Mondlicht auf Schneeflächen trifft und diese das Licht reflektieren. Im Winter steht der Vollmond besonders hoch am Himmel und kann seine Leuchtkraft entsprechend gut wirken lassen. Und da er erscheint, wenn die Sonne untergeht, und umgekehrt auch dann untergeht, wenn die Sonne hervorkommt, bleibt er uns die ganze lange Winternacht erhalten.

Der Wintervollmond geht weit im Nordosten auf, steigt hoch auf, zieht in einem großen Bogen über den Himmel und geht erst im Nordwesten wieder unter.


Ein erster Blick auf die Mondoberfläche

Bisher ging es darum, die Mondphasen zu beobachten, also die Veränderungen, die der Mond im Laufe eines Zyklus durchmacht (Teil 2 der Mondbeobachtung). Außerdem haben wir hier gesehen, in welcher Weise sich der Mond über den Himmel bewegt und wie er seine Position in Bezug auf den Sternenhimmel verändert.

Das alles lässt sich natürlich gut verfolgen, denn der Mond steht uns so nahe (Entfernung ca. 380000 Kilometer), dass er als große Kugel am Himmel hängt.

Mondmeere

Zugleich ist er der einzige Himmelskörper, dessen Oberfläche wir mit bloßem Auge erkennen können. Besonders auffällig hierbei sind die großen dunklen Flecken. Früher meinte man, es seien Ozeane des Mondes. Noch heute nennt man sie Meere (lateinisch Mare, Mehrzahl Maria).

In Wirklichkeit aber findet sich kein Wasser auf dem Mond. Die sogenannten Meere bestehen aus dunklem Lavagestein. Mehr zu den Oberflächenmerkmalen des Mondes und deren Entstehung findest du auf der Seite "Mondoberfläche".

KraterBereits mit einem Fernglas oder einem kleinen Teleskop erkennt man vieles mehr. Die Oberfläche des Mondes ist sehr abwechslungsreich, von Kratern übersät und mit Gebirgen durchzogen.

Geh doch einfach mit einem Fernglas auf Entdeckungsreise! Du wirst überrascht sein, was es auf dem Mond alles zu sehen gibt!

Dazu kommt noch, dass jeden Tag etwas Neues auftaucht, während das Sonnenlicht über den Mondstaub wandert und neue Krater und Gebirgszüge beleuchtet, andere dagegen im Dunkel der Nacht verschwinden.

Die Grenze zwischen Tag und Nacht nennt man Terminator. Dort solltest du bevorzugt hinschauen, denn hier tritt durch den Schattenwurf alles besonders deutlich zu Tage.


Weiter zu Teil 4

Tags: Mond, Beobachtung

Drucken