Mond fotografieren

Verfasst von Denise. Veröffentlicht in Beobachtungsauftrag

Den Mond zu fotografieren ist nicht ganz einfach. Du solltest viel mit Belichtungszeiten experimentieren und am besten mehrere Fotos mit verschiedenen Einstellungen machen, damit du dir dann das gelungenste heraussuchen kannst. Wenn du ein paar goldene Regeln beherzigst, entstehen stimmungsvolle Aufnahmen vom Mond.

Goldene Regeln der Mondfotografie

Da der Mond auf Fotos ziemlich klein und unauffällig abgebildet wird, muss man ihn stark heranzoomen. Dabei verwackelt das Bild leicht, deshalb die Kamera auf jeden Fall auf ein Stativ montieren!

Um verwackeln zu vermeiden, kann man außerdem mit Selbstauslöser fotografieren, dann hat die Kamera einige Sekunden Zeit, um ruhig zu werden. Schon der Finger am Auslöser bringt die Kamera aus der Ruhe.

Belichtungszeiten sind sehr unterschiedlich, je nachdem ob der Vollmond oder die Mondsichel fotografiert wird. Unterschiede ergeben sich auch, ob am Tag oder in der Nacht fotografiert wird oder vielleicht bei Dämmerung. Hier hilft nur, ein wenig zu experimentieren. Es kommt auch darauf an, ob man Oberflächenstrukturen sehen möchte (dann sehr kurz belichten) oder die Leuchtkraft des Mondes hervorheben möchte (dann etwas länger, fast schon überbelichten).

Stimmungsvolle Fotos lassen sich auf vielerlei Weise erzeugen. Die Farbe des Himmels kann eine große Rolle spielen (der Himmel sieht während der Dämmerung am romantischsten aus..), auch vorbeiziehende Wolken können das Foto ausschmücken. Ebenso eignet sich eine harmonische Landschaft, die schemenhaft zu erkennen ist, oder ein dekorativer Baum. Kurz nach dem Aufgang und kurz vor dem Untergang verfärbt sich der Mond, was für besondere Effekte sorgt.

Außerdem hat er bei einer Mondfinsternis eine ungewöhnliche Farbe.

Durch seine Phasen sieht der Mond jeden Tag ein klein wenig anders aus, es ist also immer wieder eine neue Herausforderung, ihn abzulichten.

Beispiele

Mondaufgang

Junivollmond Aufgang Abfolge

Geht der Mond auf, hat er zunächst eine kräftige rote Farbe, die sich allmählich verändert und über orange hin zu gelb immer mehr verblasst. Die Fotos hier wurden im Abstand von etwa zwei Minuten aufgenommen. Das Mondlicht muss erst durch die horizontnahen dicken Luftschichten und wird dabei gefiltert und verfärbt.

Bei der Sonne ist das genauso, nur dass sie mit viel mehr Kraft leuchtet, sodass man das nicht so gefahrlos beobachten kann wie den Mond. Zu sehen ist hier auch, wie schnell der Mond immer höher aufsteigt.

Junivollmond Aufgang

In solch warmen Farbtönen leuchtet der Mond, wenn er gerade erst aufgegegangen ist! Dieses Foto ist eine halbe Stunde nach Aufgang des Junivollmondes entstanden.

Mond mit Wolken

Vollmond mit Wolken

Hier ziehen Wolken vorbei. Der Mond wurde etwas überbelichtet und ist eigentlich zu hell, man kann überhaupt keine Oberflächendetails erkennen.

Dafür leuchtet er aber mit voller Kraft und strahlt dabei die Nachtwolken an.

Mond scheint durch Blätter

Gespenstischer Vollmond

Vollmond mit Blättern

Dunkle Blätter im Vordergrund und vor dem Mond dahinziehende Wolken geben dem Bild etwas Gespenstisches, Unheimliches, Gefahrvolles..

Zunehmende Sichel

Mondsichel am Abend

Wenige Tage nach Neumond kann man abends im Westen eine ganz schmale Mondsichel entdecken. Jeden Tag wird der Mond ein bißchen zunehmen, bis zum Vollmond. Hat er eine Sichelform wie auf dem Foto, ist oft auch die unbeleuchtete Fläche des Mondes zu erkennen - die Gegend, in der auf dem Mond gerade Nacht ist.

Dieses "aschgraue" Mondlicht sind Sonnenstrahlen, die von der Erdoberfläche reflektiert und Richtung Mond gelenkt wurden.

Mondfinsternis

Mondfinsternis 2011Während einer Mondfinsternis wie hier verschwindet der Mond nicht einfach und wird unsichtbar, sondern er leuchtet in einer ungewöhnlichen, meist rötlichen Farbe.

Der Mond verfinstert sich, weil er durch den Schatten der Erde zieht. Auf dem Bild kann man den Schattenrand erkennen, links unten ist noch kein Kernschatten.

Die rötliche Farbe wird durch das Streulicht verursacht. Die von hinter der Erde kommenden Sonnenstrahlen werden in der Erdatmosphäre gestreut, gefiltert und abgelenkt und erreichen trotz Schattenwurf die Mondoberfläche.

Auf dem Bild sind nahe des Mondes auch Sterne zu erkennen. In einer normalen Vollmondnacht kann man Sterne in der Nähe des Mondes nicht sehen, da er alles überstrahlt.

Tags: Mond, Mach mit, Beobachtungsauftrag

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